Gewaltschutz in Leipzig voranbringen!
Artikel von Pia Heine für das Leipziger Amtsblatt vom 06.12.2025
Der unsicherste Ort ist auch in Leipzig für viele Frauen das eigene Zuhause. Meldungen von häuslicher Gewalt steigen und zunehmend sind auch Kinder betroffen.
Leipzig verfügt über ein breites Netz an Beratungsstellen und Schutzeinrichtungen, aber die Angebote reichen nicht aus: Betroffene warten wochenlang auf Termine oder müssen abgewiesen werden, Schutzhäuser sind überfüllt, es fehlt an bezahlbaren Wohnungen, in die Betroffene ausweichen können. Viele müssen in gewaltvolle Situationen zurückkehren.
In den Haushaltsverhandlungen haben wir trotz schwieriger Lage eine Stärkung der Beratungsstellen beschlossen. Ob die Mittel nach der Haushaltssperre fließen, ist offen. Der ab 2032 beschlossene bundesweite Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung für betroffene Frauen ist richtig, kommt aber für viele zu spät: Schon jetzt fehlen deutschlandweit über 14.000 Schutzplätze. Wir werden die Umsetzung in Leipzig sehr eng begleiten. Gewaltschutz betrifft alle Geschlechter: Auch Männer sind betroffen, doch stereotype Rollenbilder erschweren den Zugang zu Hilfen. Bundesweit gibt es nur wenige Männerschutzeinrichtungen, zwei davon in Leipzig. Um Gewaltschutz für alle Betroffenen wirksam auszubauen, setzen wir uns für starke kommunale Träger und präventive Angebote ab dem Kindesalter ein.



