Rednerin: Ute Köhler-Siegel, Stadträtin der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
verehrte Stadträte,
werte Gäste!

Bei einer Anfrage meiner Fraktion im Januar 2010 erfuhren wir, dass 38,5 Prozent aller 1. bis 6. Klassen mindestens einmal im Jahr im Rahmen des Unterrichts in einer Städtischen Bibliothek eine Veranstaltung besuchten. Weiterhin kamen noch 271 Kindergartengruppen zu solchen Veranstaltungen.
Betont wurde auch, dass die Städtischen Bibliotheken mit diesem Erfassungsgrad ihre Leistungsgrenze erreichen. Bei einer Akzentverschiebung hin zur verstärkten Betreuung von Kindertagesstätten müsse entweder Personal zugeführt werden oder die Betreuung von Schülern muss reduziert werden.

Nun ist meine Fraktion mit der Betreuung von nur 38,5 % der Schulklassen nicht wirklich zufrieden, die Betreuung von Kindergärten sehen wir auch als dringend notwendig an.
Deshalb beantragen wir, dass die Stadtbibliothek ein Konzept zur Leseförderung erstellt.
Es ist jedem hier klar, dass eine Personalaufstockung aus finanziellen Gründen nicht in Frage kommt, deshalb muss ein Konzept erstellt werden, wie man mit wenig Ressourcen mehr leisten kann. Eine Verknüpfung mit dem Projekt „Lernen vor Ort“ wird im Verwaltungsstandpunkt vorgeschlagen. Eine weitere Möglichkeit ist es, dass Mitarbeiter der Bibliotheken Lehrer, Erzieher oder Lesepaten anleiten, selbst Veranstaltungen durchzuführen.
Eine weitere wichtige Verknüpfungsmöglichkeit ist der Ausbau der Schulbibliotheken als kindgerechte Außenstellen. Dort arbeiten meist Menschen, die viel Herzblut in ihre Arbeit stecken, aber deren Beschäftigungszeit leider viel zu kurz ist, um eine feste Kooperation mit der Stadtbibliothek aufzubauen. Auf diesem Weg erreicht man jedenfalls fast alle Schüler der Stadt.

Uns ist wichtig, dass besonders die frühkindliche Erfahrung im Umgang mit Büchern gestärkt wird. In fast jeder Studie zum Thema Lesen erfährt man, dass besonders Jungen größere Schwierigkeiten haben, Zugang zu Büchern und Bibliotheken zu finden. Bei der Neuerstellung des Konzeptes muss dies verstärkt berücksichtigt werden.
Wir freuen uns auf die Fortschreibung des Bibliotheksentwicklungskonzepts, in der unsere Vorschläge umgesetzt werden sollen. In einem Gespräch mit Herrn Ackermann wurde klar, dass es viele Visionen und Ideen zur Umsetzung gibt.

Bitte stimmen Sie dem Verwaltungsstandpunkt zu. Vielen Dank!