Redner: Christopher Zenker, Stadtrat der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Oberbürgermeister,
sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,
werte Gäste,

abgesehen von der sportlichen Situation im Leipziger Fußball, stehen wir in unserer Stadt vor dem Problem zweier extrem rivalisierender Fußballvereine mit einem relativ großen Zuschauerinteresse. Dem gegenüber steht ein Fanprojekt mit einem Mitarbeiter und Räumlichkeiten für die Fans nur einer Mannschaft. Das Fanprojekt ist zuständig für beide Vereine und versucht diesen Spagat auch umzusetzen, anders als es der Titel des ursprünglichen Antrags vermuten lässt.

An dieser Stelle möchte ich gar nicht alle Vorfälle mit gewalttätigem oder rassistischen Hintergrund der letzten zwei Jahre auflisten die über die Medien kommuniziert wurden, denn das alleine würde den Rahmen meiner Redezeit sprengen. Zu den Vorfällen, die über die Medien kommuniziert wurden, kommen noch zahlreiche Vorfälle die nicht erwähnt wurden.

Unser Ziel, aber auch das Ziel der Vereine muss es sein Gewalt und Rassismus abzubauen bzw. einzudämmen, darüber hinaus muss die Rivalität der Vereine auf ein gesundes Maß reduziert werden. Ein Teil kann dazu ein erweitertes Fanprojekt beitragen, über das beide Vereine betreut werden können. Das heißt mindestens eine weitere Sozialarbeiterstelle und Räumlichkeiten für beide Fangruppen (auch die bestehenden Räumlichkeiten sind stark sanierungsbedürftig).

Eine Erweiterung alleine macht jedoch keinen Sinn, da zur Erweiterung ein Konzept gehört wie der zunehmenden Gewalt und dem Rassismus begegnet werden können. Die beiden Vereine Sachsen Leipzig und Lok Leipzig müssen an der Erweiterung und dem konzeptionellen Aufbau des Fanprojekts mitwirken. Zusätzlich müssen beide Vereine ihren Beitrag (auch finanziell) leisten. Das werden sie jedoch nur dann tun, wenn sie sicher sind, dass diese Gelder auch in die Fanarbeit ihres Vereins fließen.

Die SPD Fraktion zieht ihren Änderungsantrag zurück.