Artikel von Gerhard Pötzsch für Amtsblatt vom 23.02.2013

Leipzig verfügt über eine sehr lebendige, kreative und selbstorganisierte Kulturszene. Ihr Wert für das urbane Leben in unserer Stadt ist im Bewusstsein der Verantwortlichen in Politik und Verwaltung längst verankert. Wer dies für Leipzig ernsthaft zu bestreiten sucht, führt bestenfalls eine Phantomdiskussion.

Für die Akteure dieser Szene war und bleibt es existenziell wichtig, dass sie für die Entfaltung ihrer Aktivitäten im städtischen Raum Freiräume suchen und finden. Nur sie selbst können schließlich ihre ureigenen Bedarfe erkennen und artikulieren. Selbstverständlich muss dann gewährleistet sein, dass bei aktuellem Handlungsbedarf ämterübergreifend kompetente Ansprechpartner in der Verwaltung unterstützend bereit stehen. Ist in einem folgenden Kommunikationsprozess zwischen Akteuren und Verwaltung entsprechender Raum definiert und gefunden, muss dann dort aber auch nicht reglementiertes Arbeiten ermöglicht werden. Die Richtung für eine solche Vorgehensweise ist durch die Verabschiedung diverser Papiere und Strategien im Stadtrat bereits vorgegeben. Zahllose Ergebnisse solcher Arbeit sind in Leipzig zu bestaunen und zu bewundern. Gerade in der Zusammenarbeit mit einer selbstorganisierten freien Kulturszene sollte für Politik und Verwaltung aber gleichfalls gelten: Weniger ist manchmal mehr!