In Anwesenheit von Oberbürgermeister Burkhard Jung und des Aktionskünstlers Gunter Demnig, der das Projekt Stolpersteine initiierte und begleitet, wurden heute im Wangerooger Weg 17, in Leipzig-Gohlis, zwei Stolpersteine für Julius Krause und seine Ehefrau Rosalie verlegt.Die SPD-Fraktion hatte auf Anregung ihres Stadtrates Claus Müller die Steine gespendet. “Wir wollen damit an den ehemaligen Stadtrat der SPD Julius Krause und seine Ehefrau erinnern” erklärt Claus Müller. “Die Idee der Stolpersteine, die Erinnerung an vertriebene und ermordete Juden, Zigeuner, politisch Verfolgte, Homosexuelle und Euthanasieopfer im Nationalsozialismus wach zu halten und wieder ins Gedächtnis zu rufen, ist auch unser Anliegen”.

Bereits im Jahr 2003 wurden zwei Erläuterungstafeln an den Straßennamensschildern der Julius-Krause-Straße im Leipziger Osten von der SPD-Fraktion finanziert.

Biographie Julius Krause:

  • Geb. am 07.03.1882 in Wollstein (Provinz Posen), gest. am 16.11.1938 im KZ Buchenwald
  • 1910 Übersiedlung nach Leipzig, wohnte im Wangerooger Weg 17
  • Architekt, Inhaber einer 1919 gegründeten Baufirma “Balkonbau GmbH”, später “Leipziger Eisenbauanstalt GmbH”
  • 20er/30er Jahre: 1. Vorsitzender der Ortsgruppe Leipzig des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens – der Verein widmete sich u. a. in Aufklärungsversammlungen der Aufdeckung und Zurückweisung der zunehmenden antijüdischen Boykotte
  • 1923/24 und 1926 Stadtverordneter der SPD
  • 1930 – Juni 1933 ehrenamtliches Ratsmitglied
  • 10.11.1938 (Reichspogromnacht) Verhaftung und Verbringung in des KZ Buchenwald
  • Seine Frau, Rosalie Krause, geb. Adler, starb am 08.01.1939 in Leipzig an den Auswirkungen des Novemberpogroms 1938