Schlagwortarchiv für: Einheitsbuddeln

Mit Ratsbeschluss vom 22.01.2020 wurde die Verwaltung beauftragt, das “Einheitsbuddeln” in die Kampagne “Baumstarke Stadt” zu integrieren. Für die Umsetzung der Öffentlichkeitsarbeit und die Organisation der Spendensammlung soll mit zivilgesellschaftlichen Akteuren, wie dem Umweltbund “Ökolöwe” und dem BUND, zusammengearbeitet werden.

Nach unseren Informationen wurde 2021 im Rahmen des „Einheitsbuddelns“ eine Pflanzaktion in Sellerhausen im Projekt Grünflächengestaltung Östliche Rietzschke durchgeführt. Und im April 2022 wurden gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern der Initiative „Leipzig pflanzt“ auf dem Bürgerbahnhof Plagwitz nördlich der Antonienbrücke insgesamt 140 Vogelkirschensetzlinge und 300 Eichensetzlinge gepflanzt. Auf dem ehemaligen Bahngelände soll dadurch ein kleiner Wald etabliert werden, damit die stadtökologischen Funktionen des attraktiven und abwechslungsreichen Freiraums zwischen der Karl-Heine-Straße und der Schwartzestraße im Leipziger Westen gestärkt werden.

Wir fragen an:

1. Wie ist der Stand des Konzepts zur Integration des “Einheitsbuddeln” in die Aktion Baumstarke Stadt und was ist das Ergebnis?

2. Welche Pflanzaktionen im Rahmen des „Einheitsbuddeln“ sind in diesem und im nächsten Jahr an welchen Orten geplant?

3. Wie werden diese Pflanzaktionen beworben? Wie können die Bürgerinnen und Bürger diese Aktionen unterstützen?

Antwort der Verwaltung

1. Wie ist der Stand des Konzepts zur Integration des “Einheitsbuddeln” in die Aktion Baumstarke Stadt und was ist das Ergebnis?

Das „Einheitsbuddeln“ wurde als jährlich wiederkehrende Pflanzaktion in die Aktion „Baumstarke Stadt“ integriert. Diese wird im Laufe des Kalenderjahres geplant und im Pflanzzeitraum nach dem 3. Oktober durchgeführt. Die Verfügbarkeit geeigneter Flächen stellt jedoch nach wie vor eine große Herausforderung dar.

2. Welche Pflanzaktionen im Rahmen des „Einheitsbuddeln“ sind in diesem und im nächsten Jahr an welchen Orten geplant?

Aktuell werden noch Flächen für das „Einheitsbuddeln“ in 2023 und 2024 geprüft. Die Standorte werden frühzeitig bekanntgegeben.

3. Wie werden diese Pflanzaktionen beworben? Wie können die Bürgerinnen und Bürger diese Aktionen unterstützen?

Die Pflanzaktion wird auf der Internetseite der Stadt Leipzig und durch beteiligte Vereine und Verbände beworben.

Die Bürgerinnen und Bürger können diese Aktionen in Form von Spenden, Arbeitsleistungen wie pflanzen und gießen, Betreuung und Versorgung der Helferinnen und Helfer unterstützen.

Die Leipziger SPD-Fraktion möchte, dass sich die Stadt Leipzig ab dem kommenden Jahr an der Aktion „Einheitsbuddeln“ beteiligt. Diese Aktion wurde von Land Schleswig-Holstein ins Leben gerufen. Jährlich am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, soll mit Baumpflanzaktionen sowohl an die Überwindung der deutschen Teilung erinnert als auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.

Hierzu erklärt Prof. Dr. Getu Abraham, der die SPD-Fraktion im Fachausschuss für Umwelt und Ordnung vertritt: „Leipzig ist als Stadt der friedlichen Revolution, ohne die es die deutsche Einheit nicht geben würde, und auch als dynamisch wachsende Stadt, in der durch zahlreiche Baumaßnahmen im Laufe der Jahre viele Bäume und Grünflächen verschwunden sind, geradezu prädestiniert, sich an dieser Aktion zu beteiligen.“

Neben dem symbolischen Aspekt des Erinnerns an die deutsche Einheit spielt natürlich das Thema Baumpflanzungen eine wichtige Rolle. In Leipzig sind in den vergangenen Jahren durch das starke Wachstum der Stadt und die intensive Bautätigkeit viele Bäume verschwunden, auch die zunehmende Versiegelung von Flächen und die steigenden Emissionen, beispielsweise durch den Verkehr, wirken sich negativ auf unserer Stadtklima aus. Nicht ohne Grund sind Baumpflanzungen deshalb seit Längerem ein Thema in der Verwaltung und im Stadtrat, zuletzt erst wieder bei den Diskussionen zum Doppelhaushalt 2019/20. Bäume binden Feinstaub, Stickoxid sowie Kohlendioxid und sind deshalb wahre Wunderwaffen für ein besseres Stadtklima und eine sauberere Luft.

„Uns geht es hierbei nicht um ein einmaliges Ereignis. Wir wollen, dass es eine langfristige, jährlich wiederkehrende Aktion der Leipziger wird. Das Einheitsbuddeln soll deshalb dauerhaft neben der Aktion, Baumstarke Stadt‘ als zweite große Baumpflanzaktion etabliert werden“, so Getu Abraham und ergänzt abschließend: „Im Juli veröffentlichten Forscher der Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich eine Studie, die Aufforstungen als eine der effektivsten Maßnahmen für die Begrenzung von Treibhausgasen aufzeigte. Sogar das 1,5-Grad-Ziel des Weltklimarates ließe sich erreichen, wenn weltweit in großem Stil Bäume gepflanzt würden. Die Aktion Einheitsbuddeln wäre hier zumindest ein kleiner Beitrag dazu.“

Den dazugehörigen Antrag finden Sie hier.

Beschlussvorschlag:

Die Stadt Leipzig erarbeitet bist zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung am 3.10.2020 ein Konzept, wie sich die Stadt Leipzig an der vom Land Schleswig-Holstein ins Leben gerufenen Aktion „#Einheitsbuddeln“ beteiligt. Der Startschuss der Aktion in Schleswig-Holstein ist der 3.10.2019.

  1. Die Stadt Leipzig weist für die Kampagne zusätzliche Flächen und Standorte für Bäume bzw. Baumsetzlinge aus.
  2. Die Stadt Leipzig erarbeitet mit zivilgesellschaftlichen Akteuren der Umweltpolitik ein Konzept zur Umsetzung der Kampagne „#Einheitsbuddeln“.
  3. Die Aktion „#Einheitsbuddel“ soll versteitgt und neben dem Programm „Baumstarke Stadt“ langfristig als anlassbezogene Baumpflanzaktion etabliert werden.

Begründung:

Das Land Schleswig-Holstein hat anlässlich des Tags der deutschen Einheit eine Baumpflanzaktion ins Leben gerufen, die darauf abzielt, einerseits der Überwindung der deutschen Teilung zu gedenken und andererseits gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Eine Beteiligung der Stadt Leipzig an dieser Aktion wäre begrüßenswert.

In Leipzig sind beispielsweise viele Bäume aufgrund von Baumaßnahmen verschwunden, auch die zunehmende Versiegelung von Flächen und die steigenden Emissionen, beispielsweise durch den Verkehr, wirken sich negativ auf unser Stadtklima aus. Nicht ohne Grund sind Baumpflanzungen seit Längerem ein Thema in der Verwaltung und im Stadtrat, zuletzt bei den Diskussionen zum Doppelhaushalt 2019/20. Bäume sind wahre Wunderwaffen für ein besseres Stadtklima und eine sauberere Luft. Sie reduzieren bzw. binden Feinstaub, Stickoxide und Kohlendioxid, können damit helfen, Fahrverbote in Leipzig zu verhindern, und im Sommer sorgen sie für Abkühlung.

Laut einer Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) ist Aufforsten eine der wichtigsten Maßnahmen, um Treibhausgase zu begrenzen. Neue Wälder können jede Menge CO2-Emissionen binden. Sogar das 1,5-Grad-Ziel des Weltklimarats (IPCC) wäre erreichbar, wenn weltweit in großem Stil aufgeforstet werden würde. Die Aktion „#Einheitsbuddeln“ ist ein zumindest kleiner Beitrag dazu.