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Christopher Zenker
Christopher Zenker

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) sieht in seinen Regularien vor, dass Vereine, die in der Regionalliga Nordost spielen, innerhalb von zwei Spielzeiten, eine Flutlichtanlage vorweisen müssen, um am Spielbetrieb in der Liga weiterhin teilnehmen zu können. Für die BSG Chemie Leipzig und die Stadt Leipzig stellt das eine Herausforderung dar, weil der Alfred-Kunze-Sportpark mitten in einem Landschaftschutzgebiet liegt und dadurch Genehmigungs- und Prüfverfahren aufwändiger sind.

Hierzu beziehen die sportpolitischen Sprecher Christopher Zenker (SPD), Adam Bednarsky (Die Linke), Matin Biederstedt (Bündnis 90/Die Grünen), Jens Lehmann (CDU) und Sven Morlok (Freibeuter-Fraktion) wie folgt Stellung:

Wir bedauern es sehr, dass der BSG Chemie Leipzig vonseiten des Nordostdeutschen Fußballverbands -NOFV- keine Möglichkeit zur Verlängerung der Frist für die Errichtung einer Flutlichtanlage eingeräumt wird. Vor allem, weil die Verbandsverantwortlichen wissen, dass der Alfred-Kunze-Sportpark im Landschaftsschutzgebiet liegt, womit längere Antrags- und Prüfverfahren verbunden sind. Grundsätzlich ist es kritisch zu sehen, dass derart kurze Fristen auch für Vereine gesetzt werden, die im Amateursportbereich aktiv sind. Diesen Vereinen werden damit auch enorme finanzielle Lasten aufgebürdet, denn eine Flutlichtanlage kostet samt notwendiger Gutachten und Genehmigungsverfahren mehrere 100.000 Euro. Trotz der Herausforderung hat die BSG Chemie ihre Hausaufgaben bei der Beantragung und Finanzierung der Anlage gemacht, allerdings kam es pandemie-bedingt zu Verzögerungen bei den Gutachten und im Genehmigungsverfahren, was beim NOFV auch nicht dazu führte, hier eine Fristaufschub zu geben. Es entsteht der Eindruck als ob es für den NOFV keine Pandemie gibt und gegeben hat.

Wir haben den Eindruck, dass die BSG Chemie Leipzig zum Spielball der unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Mitgliedverbände im NOFV geworden ist. Mit Blick nach Berlin, wo zwei Vereine auf Drängen des Verbands das Stadion wechseln bzw. einen hohen Kredit aufnehmen mussten, weil sie auf ihrer Heimspielstätte kein Flutlicht vorweisen konnten, wird klar, dass es hier nicht wirklich darum geht, praktikable Lösungen für und mit den Vereinen zu finden. Denkbar wäre es zum Beispiel, ein Ausweichstadion nur zu nutzen, wenn die Spiele unter Flutlichteinsatz tatsächlich zu bestreiten wären, aber auch diese Lösung untersagte der NOFV. Das wirft kein gutes Licht auf den Verband. Die Amateurvereine sollen somit für rund zwölf bis 15 Stunden pro Saison, in denen das Flutlicht tatsächlich für Ligaspiele genutzt wird, ein Flutlicht für mehrere 100.000 Euro bauen und das innerhalb kürzester Zeit. Der NOFV fordert die BSG Chemie Leipzig faktisch auf, Geld mit einer nicht nachhaltigen Lösung zu verbrennen. Der Verband muss sich auch fragen, ob er aktuelle Diskussionen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit überhaupt mitbekommen hat. 

Von der Stadt Leipzig erwarten wir nun, dass die Prüf- und Genehmigungsverfahren für die mobilie Flutlichtanlage im Kunze-Sportpark beschleunigt und zügig die notwendigen Genehmigungen erteilt werden, denn bis 20. Juli 2021 muss die BSG Chemie die notwendigen Unterlagen beim Verband einreichen, um am Ligabetrieb teilnehmen zu können. Die Stadt soll zudem zügig prüfen, welche Fördermöglichkeiten sie hat, um den Verein, der zunächst eine temporäre Flutlichtanlage anmieten muss, dabei kurzfristig finanziell zu unterstützen.

Perspektivisch geht es natürlich um eine dauerhafte Lösung, wofür die Baugenehmigung durch den Verein bereits beantragt wurde. Auch hierfür müssen die Prüf- und Genehmigungsverfahren beschleunigt ablaufen, um spätestens in der nächsten Spielzeit eine stationäre Flutlichtanlage vorweisen zu können.

Die sportpolitischen Sprecher der Fraktionen von SPD, Die Linke, Bündnis90/ Die Grünen, CDU und Freibeuter sind überzeugt, dass wenn Stadt Leipzig und BSG Chemie Leipzig gemeinsam an einem Strang ziehen, dass Flutlicht in wenigen Wochen steht und damit der Start in die neue Saison gelingt.