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Aktuellen Medienberichten zufolge hat die IG Metall in den Schlichtungsgesprächen mit der Neuen Halberg Guss einen Teilerfolg erzielen können, indem nun auch über Fortführungs- und Entwicklungskonzepte gesprochen werden soll.

„Wir hoffen, dass die durch den sechswöchigen Streik bei der Neuen Halberg-Guss erzwungenen Schlichtungsgespräche zu dem Ergebnis führen, dass das Leipziger Werk, möglichst viele Arbeitsplätze sowie viel Wertschöpfung hier am Standort erhalten bleiben“, erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der Leipziger SPD-Fraktion Heiko Bär und ergänzt: „Es ist ein Zwischenerfolg für die Mitarbeiter der Neuen Halberg Guss und die IG Metall, dass das Unternehmen durch den entschlossenen Streik an den Standorten in Leipzig und Saarbrücken zu diesen Gesprächen gezwungen werden konnte. Für uns zeigt das auch, dass sich ein hoher gewerkschaftlicher Organisationsgrad und ein mutiger Arbeitskampf lohnen.“

Heute haben Mitglieder der Leipziger SPD-Fraktion und die kommissarische Vorsitzende des SPD-Stadtverbands, Katharina Kleinschmidt, die Streikenden der Neuen Halberg-Guss besucht, um auch vor Ort ihre Solidarität mit den Beschäftigten, die teilweise seit Jahrzehnten dort arbeiten, zu bekunden, weil sie von einer Werksschließung und dem Verlust ihrer Arbeitsplätze bedroht sind.

Katharina Kleinschmidt erklärt dazu: „Wir wollen den Beschäftigten bei der Neuen Halberg-Guss zeigen, dass wir hinter ihnen stehen. Was hier abläuft ist aus meiner Sicht höchst unanständig, denn die Prevent-Gruppe pokert mit der beruflichen Existenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne, dass der Wille besteht, dem Werk und den Mitarbeitern eine Zukunft zu geben. Es wird nur verbrannte Erde hinterlassen, denn welches Automobilunternehmen wird künftig mit Prevent-Firmen zusammenarbeiten wollen, wenn die Befürchtung besteht, dass wieder alles aus dem Ruder läuft?“

Die Prevent-Gruppe, der seit einigen Monaten die Neue Halberg-Guss mit Werken in Saarbrücken und Leipzig gehört, liefert sich schon seit längerer Zeit einen Preiskampf mit deutschen Automobilherstellern. Medienberichten zu Folge, möchte die Prevent-Gruppe für Motorblöcke und Zylinderköpfe, die bei der Neuen Halberg-Guss u.a. für Volkswagen gefertigt werden, das Zehnfache des ursprünglichen vereinbarten Preises haben. Eine Methode, die der Zulieferkonzern bereits mehrfach angewendet hat.

„Leipzig ist ein Automobilstandort und bietet dadurch gute Möglichkeiten für einen Autozulieferer wie Halberg-Guss. Es bedarf dafür allerdings des Willens vom Eigentümer, diese Möglichkeiten auch zu nutzen. Das, was die Prevent-Gruppe allerdings hier macht, sieht nicht danach aus, dass man den Willen dazu hätte. Vielmehr scheint es so, dass man Unternehmen kauft, anschließend versucht, kurzfristig maximale Profite rauszuziehen, um die Unternehmen dann abzuwickeln. Wenn dies tatsächlich so ist, wäre das eine ganz üble Nummer auf dem Rücken der Beschäftigten und deren Familien. Das wäre Turbo-Kapitalismus und hätte mit sozialer Marktwirtschaft nichts zu tun“, so SPD-Fraktionschef Christopher Zenker abschließend.