Schlagwortarchiv für: Kletterpflanzen

[Es gilt das gesprochene Wort]

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Dezernenten,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
werte Gäste,

Kanäle, Tiefgaragen, elektrische Leitungen – solche Elemente der Infrastruktur machen das Gedeihen von Wurzeln in großen Teilen der Stadt unmöglich. In vielen Straßen können nur kleine Bäume gepflanzt werden, die kaum Schatten und Abkühlung spenden. Deshalb beantragen wir, die bereits in Wien und Hannover in Planung befindliche Idee zur platzsparenden Begrünung der Stadt auch für Leipzig zu prüfen. Mit Kletterpflanzen bewachsene Netze sollen ein grünes Blätterdach schaffen, das an Gebäudemauern oder Stahlgerüsten befestigt werden kann.

Wo die Wurzeln der Kletterpflanzen im Untergrund zu wenig Platz finden, können Pflanzentröge verwendet werden. Begrünte Netze sind nicht nur platzsparend, sondern tragen auch deutlich früher zur Kühlung und Beschattung bei als zeitgleich gepflanzte junge Bäume. Kletterpflanzen wachsen bis zu fünfmal schneller als Bäume. Bis die Pflanzen das Netz bedecken, könnten außerdem temporäre Segel zur Beschattung eingesetzt werden.

Anja Feichtinger

Die Idee passt ebenfalls gut in die bereits vorliegenden Konzepte des Hitzeaktionsplanes und des Maßnahmenpakets zur Klimawandelanpassung.

Wir freuen uns deshalb über den Verwaltungsstandpunkt, der unser Anliegen aufgreift. Wir bitten um Ihre Zustimmung zu unserer Neufassung.

Diese ergänzt den Verwaltungsstandpunkt um ein Datum, wann die Prüfung abgeschlossen sein soll. Darüber hinaus möchten wir gern, dass möglichst auch ein Standort in der Innenstadt untersucht wird. Der Vorschlag der Verwaltung im Stadtgebiet zu prüfen, ist uns zu wenig.

Die SPD-Fraktion würde mich sehr freuen, wenn diese Idee auch in Leipzig zur Umsetzung käme.

Vielen Dank!

Beschlussvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen, wo in der Leipziger Innenstadt ein Blätterdach aus Kletterpflanzen adäquat nach dem Beispiel aus Wien realisiert werden kann.

Begründung:

Aktuell prüft Leipzigs Partnerstadt Hannover, ob es realisierbar ist, die Idee des Architektenbüros Rataplan aus Wien umzusetzen. Die Idee ist, zwischen den Häusern in der Innenstadt Edelstahlnetze zu spannen und diese mit Kletterpflanzen zu begrünen. 

Dank der Kletterpflanzen könnte so mehr Schatten gespendet werden, vor allem in den sonnenintensiven Sommermonaten. Laut Rataplan würde sich Wilder Wein hervorragend eignen, der würde im Herbst zudem für ein farbenfrohes Bild in der Stadt sorgen. Die Netze würden oberhalb der Straßenbeleuchtung angebracht, damit die Straßen auch abends erleuchtet bleiben.

Wegen Leitungen im Boden sowie dem City-Tunnel können wahrscheinlich nicht überall großvolumige Bäume gepflanzt werden. Zudem wachsen Kletterpflanzen bis zu fünfmal schneller als Bäume. In Wien haben bereits zwei Bezirke zugesagt, die Blätterdach-Idee umsetzen zu wollen.

Insbesondere die Petersstraße, die Grimmaische Straße, die Hainstraße, die Nikolaistraße, der Burgplatz und der Brühl bieten sich unserer Meinung nach für ein entsprechendes Modellvorhaben an. 

Es soll geprüft werden, ob Mittel aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ zur Finanzierung genutzt werden können.

https://wien.orf.at/stories/3269320
https://www.haz.de/lokales/hannover/blaetterdach-fuer-hannovers-city-kletterpflanzen-sollen-schatten-spenden-JHZHPFB6NNFKZO5V4J4D7MDVQY.html

Copyright Foto: RATAPLAN-Architektur ZT-GmbH