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Artikel von Stadtrat Marius Wittwer für das Leipziger Amtsblatt vom 26.04.2025

Unsere Stadt und ihre traditionsreiche Messe, die in diesem Jahr ihr 860-jähriges Bestehen feiert, kann sich mittlerweile rühmen, dass hier die besucherstärkste Buchmesse Deutschlands stattfindet. Zusammen mit dem Lesefest „Leipzig liest“ und der Manga-Comic-Convention kamen 296.000 Besucher in unsere Stadt. Wunderbar, dass die Begeisterung insbesondere für das Buch in unserer zunehmend digitalen Welt so groß ist! Unser Messegelände ist leistungsfähig – leider hatte man während dieser vier Messetage stellenweise einen gegenteiligen Eindruck. Lange Schlangen, Staus, volle Bahnsteige und Menschentrauben dominierten das Bild außerhalb der Messehallen. Unsere Fraktion fordert deshalb Nachbesserungen, denn umso mehr Menschen im Frühling den Weg nach Leipzig finden, umso besser muss die Organisation dieser Großmesse sein.

Marius Wittwer

Umgehend erarbeitete meine Fraktion einen umfangreichen Fragenkatalog an die Verwaltung und einen Ratsantrag für die Einführung von Messe-Sonderzügen. Es ist ein altes Rezept aus der Zeit der Leipziger Universalmesse, dass wir in kleinerem Umfang für unsere heutigen Anforderungen wiederbeleben wollen. Pendelzüge zwischen dem Messebahnhof und dem Hauptbahnhof hätten eine hohe Kapazität und man wäre nur noch 6 Minuten unterwegs statt 21 Minuten mit der Straßenbahn.

Beschlussvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, gemeinsam mit dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) und der Deutschen Bahn (DB) die Einführung von Messe-Sonderzügen zur Leipziger Buchmesse ab dem Jahr 2026 einzurichten und entsprechende Verhandlungen aufzunehmen.

Ziel ist es, während der Messetage einen regelmäßigen Pendelverkehr zwischen dem Leipziger Hauptbahnhof und dem Messebahnhof einzurichten, um den wachsenden Besucherzahlen Rechnung zu tragen und um die LVB-Straßenbahnlinie
16 zu entlasten.


Begründung:

Die Leipziger Buchmesse gewinnt stetig an Bedeutung und zieht jedes Jahr erfreulicherweise mehr Besucherinnen und Besucher an. Die bestehenden ÖPNV-Verbindungen, insbesondere die Straßenbahnlinie 16, wie auch die aktuellen S-Bahn-Verbindungen, stoßen dabei an ihre Kapazitätsgrenzen. Überfüllte Bahnen und die teilweise Sperrung der Bahnsteige waren in diesem Jahr leider zu konstatieren.
Durch die Einführung von Messe-Sonderzügen zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Leipzig Messe kann eine schnelle, sichere, komfortable und umweltfreundliche Anreise sichergestellt werden. Die Reisezeit zur Messe würde sich außerdem für die Besucherinnen und Besucher von ca. 20 Minuten in der Straßenbahn auf 5 Minuten bis zum Messebahnhof
verkürzen.
Die Stadt Leipzig sollte daher frühzeitig mit den Akteuren in den Dialog treten, um eine Umsetzung zur Buchmesse 2026 zu ermöglichen.

Die SPD-Ratsfraktion Leipzig setzt sich für die Einführung von Sonderzügen zur Leipziger Buchmesse ab 2026 ein. Die zusätzlichen Züge sollen in enger Taktung während der Messetage zwischen dem Hauptbahnhof und dem Messebahnhof pendeln, um den Besucherandrang in Stoßzeiten von und zum Messegelände besser zu bewältigen.

„Die Leipziger Buchmesse wächst stetig und zieht jedes Jahr mehr Gäste an. Um diesem Ansturm gerecht zu werden und eine schnelle, komfortable und umweltfreundliche Anreise zu gewährleisten, brauchen wir ein verbessertes Angebot“, erklärt Frank Franke, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

Frank Franke

Franke weiter: „Wir freuen uns über den großen Zuspruch und den Erfolg der gestern zu Ende gegangenen Buchmesse. Damit die Besucherinnen und Besucher aber ohne Gedränge sicher und komfortabel von und zur Messe kommen, brauchen wir offensichtlich zusätzliche Transportmöglichkeiten. Die Sonderzüge bringen auch eine spürbare Entlastung für die überfüllten Straßenbahnen der LVB. Des Weiteren steigert eine bessere Anbindung die Attraktivität der Leipziger Messe. Mit dem Einsatz zusätzlicher Züge wollen wir außerdem PKW-Anreisenden die Möglichkeit geben, während der Buchmesse umzusteigen. Das würde die Straßen und Parkplätze am Veranstaltungswochenende spürbar entlasten. Die SPD-Ratsfraktion wird sich daher zügig im Stadtrat für eine Umsetzung der Maßnahme einsetzen.“