Stadt darf den Leipziger Nordosten nicht vernachlässigen
Angesichts der Pläne der Stadt die kommunalen Jugendhilfeeinrichtungen Rabet und O.S.K.A.R. in private Trägerschaft zu übergeben, schlägt SPD-Stadtrat Tino Bucksch Alarm.
Dazu der SPD-Stadtrat und Kandidat im Wahlkreis 1, Tino Bucksch: „Die Stadt darf ihren Steuerungseinfluss nicht leichtfertig aus der Hand geben. Weder gab es bisher fachliche noch konzeptionelle Gründe, die von Seiten der Verwaltung überzeugend angebracht wurden. Hier werden über Jahre gewachsene Strukturen im Stadtteil mit einem Handstreich personell und finanziell in sehr unsicheres Fahrwasser befördert. So kann die Verwaltung nicht mit den Betroffenen umgehen.“
„Gerade das O.S.K.A.R. wurde im Rahmen des Projektes „soziale Stadt“ an den aktuellen Standort verlagert. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien stand dabei von Anfang an im Fokus. Hierbei wird kontinuierlich gute Arbeit geleistet. Gerade über die kommunalen Einrichtungen hat die Stadt die Möglichkeit zu steuern und Angebote an bestimmte Zielgruppen zu machen, die sich diese sonst nicht finanziell leisten könnten. Freie Träger haben hier einen geringeren Spielraum. Auch garantieren die kommunalen Einrichtungen Kontinuität und Qualität in ihrer Arbeit über die Jahre hinweg. Eben dies ist für die Gruppe der benachteiligten Jugendlichen enorm wichtig. Vertrauen aufzubauen, bereit zu sein, sich helfen zu lassen und gemeinsam mit dem Personal der Einrichtungen zusammen zu arbeiten, ist ein langer Prozess. Dafür sind gewisse Rahmenbedingungen notwendig, die ich in den kommunalen Jugendhilfeeinrichtungen realisiert sehe. Gerade mit dem Rabet und dem O.S.K.A.R. sind zwei sehr gut im Stadtteil vernetze Akteure vor Ort aktiv. Es wäre aus fachlicher Sicht fatal, dies nun kurzfristigen Erwägung zu opfern“, so Bucksch weiter.
Bucksch abschließend: „Für mich gehören daher die Pläne der Verwaltung vom Tisch! Gerade der Nordosten braucht weiterhin verlässliche Planung und Förderung. Jetzt die städtischen Pläne umzusetzen, bedeute jahrelange Arbeit mit einmal zu zerschlagen.“