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Auf Antrag der SPD-Fraktion hatte der Stadtrat im April 2019 den Oberbürgermeister beauftragt zu prüfen, ob das Sommerbad Gohlis in die Verantwortung der Sportbäder Leipzig GmbH übertragen werden kann. 

In der Hoffnung, dass der Rechtsstreit um das Wackerbad positiv für die Stadt entschieden und das Bad wieder in die Zuständigkeit der Stadt fällt, hatte unsere Fraktion Planungsmittel für das Haushaltsjahr 2022 beantragt, damit eine baldige Wiedereröffnung des Freibades für die Leipziger Bevölkerung ermöglicht wird. Dieser Antrag wurde im Zuge der Beschlussfassung zum Doppelhaushalt ins Verfahren verwiesen.

Wir möchten anfragen:

  1. Wie ist der aktuelle Stand hinsichtlich des Rechtsstreits?
  2. Welche Planungen kann die Stadt jetzt schon anschieben, damit eine hoffentlich baldige öffentliche Nutzung des Freibades möglich wird?
  3. Kann eine mögliche Übertragung an die Sportbäder Leipzig GmbH bereits vorbereitet werden?

Antwort der Verwaltung

zu Frage 1: Wie ist der aktuelle Stand hinsichtlich des Rechtsstreits?

Die Klage auf Räumung und Herausgabe hat die Stadt Leipzig mit Datum vom 11.03.2021 erfolgreich abgeschlossen. Das Sportobjekt “Wackerbad” befindet sich seit dem 07.05.2021 in der Verwaltung des Amtes für Sport. Die Übergabe erfolgte leider nicht, wie im Urteil festgestellt, frei von Lasten Dritter. Eine Klärung durch die Stadt Leipzig ist zwischenzeitlich erfolgt. Durch das Amt für Sport wurde das Sportobjekt provisorisch gesichert. Es finden regelmäßig Kontrollen statt, um die Sicherheit zu gewährleisten.

zu Frage 2: Welche Planungen kann die Stadt jetzt schon anschieben, damit eine hoffentlich baldige öffentliche Nutzung des Freibades möglich wird?

Gemäß dem Prüfauftrag VI-A-06284 hat die Sportbäder Leipzig GmbH mit dem Amt für Sport gemeinsam eine Bestandsaufnahme erstellt. Aufgrund des rechtsstreitbedingten Zeitablaufs wurde diese Bestandserhebung zum 06.01.2022, durch die Sportbäder Leipzig GmbH, aktualisiert. Mit dem Ergebnis der aktualisierten Bestandsaufnahme wird das Amt für Sport in Kürze eine Beschlussvorlage in die Gremien einbringen.

zu Frage 3: Kann eine mögliche Übertragung an die Sportbäder Leipzig GmbH bereits vorbereitet werden?

Auf Basis des Prüfauftrages VI-A-06284 laufen zu diesem Thema bereits Gespräche mit der Sportbäder Leipzig GmbH. Vor Übertragung ist zu klären, welche Erwartungen die Stadt Ledipzig mit der Übertragung verbindet und welche zusätzlichen finanziellen Ressourcen aufgewandt werden.

Die Leipziger SPD-Fraktion will die Stadtverwaltung beauftragen, das Gohliser Wackerbad wieder in die Verantwortung der Sportbäder GmbH zu geben.

„Uns ist daran gelegen, dass das Wackerbad wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist und das Gelände auch weiterhin als Bad genutzt wird. Im Norden der Stadt ist die Versorgung mit öffentlichen Freibädern gering, der Erhalt ist des Freibads ist uns deshalb wichtig. Wie hoch die Nachfrage nach Freibädern, insbesondere bei Familien mit Kindern, ist, hat dieser Sommer eindrucksvoll gezeigt“, erklärt SPD-Fraktionschef Christopher Zenker, der auch sportpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist und mehrere Jahre im Aufsichtsrat der Sportbäder GmbH saß. „Viele Jahre hat das Betreiben des Bades durch viele Ehrenamtliche funktioniert, ihnen gilt ein großer Dank dafür. Inzwischen erfüllt der Pächter, der SV Wacker, aber seine Aufgaben nicht mehr. Anders als mit der Stadt vereinbart, hatte das Bad diesen Sommer fast gar nicht geöffnet.“

Unterlagen machen deutlich, dass eine außergerichtliche Einigung zwischen Stadt und Pächter zum Wackerbad nicht eingehalten wurde. Auch der Zustand einer weiteren vom SV Wacker e.V. gepachteten Sportfläche lässt zu wünschen übrig. Eine sportliche Nutzung ist dort nur noch möglich, weil andere Vereine eingesprungen sind und sich um die Anlage im Mariannenpark kümmern.

„Wir halten es deshalb für wichtig, dass das Wackerbad wieder in die Obhut der Sportbäder GmbH übergeht, um so den Betrieb des Bades dauerhaft absichern zu können. Wir wollen, dass es wieder fit gemacht wird, um es hoffentlich schon zur nächsten Freibadsaison wiedereröffnen zu können“, so Zenker abschließend.