Für bezahlbare Mieten und Lebensqualität.
Wohnen in Leipzig
Das Thema Wohnen hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen und steht heute mehr denn je im Fokus der städtischen Entwicklungspolitik. Besonders in Leipzig, einer Stadt, die durch ein starkes Bevölkerungswachstum geprägt ist, spitzt sich die Situation zunehmend zu. Die Nachfrage nach Wohnraum ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen, doch das Angebot kann bei weitem nicht mithalten. Bezahlbare Wohnungen sind mittlerweile rar und die Mietpreise klettern kontinuierlich in die Höhe. Diese Entwicklung stellt viele Bürgerinnen und Bürger vor große Herausforderungen und birgt die Gefahr, dass das Wohnen in unserer Stadt zu einem Luxusgut wird, das sich immer weniger Menschen leisten können.
Es ist offensichtlich, dass unsere kommunale Wohnungsbaugesellschaft allein diese Aufgabe nicht bewältigen kann. Es bedarf einer breiten Allianz zwischen der Stadt, privaten Vermietern und Investoren, um die Lage nachhaltig zu verbessern. Nur durch eine enge Kooperation und klare Zielsetzungen kann es gelingen, Leipzig als eine lebenswerte und vielfältige Stadt für alle zu erhalten. Dabei geht es nicht nur um den Bau neuer Wohnungen, sondern auch um eine vorausschauende Stadtentwicklung, die sozialen Wohnungsbau als zentrales Instrument zur Sicherung der sozialen Durchmischung versteht. Denn nur wenn Wohnraum für alle Schichten der Bevölkerung zur Verfügung steht, bleibt Leipzig eine Stadt, in der das Miteinander gelebt werden kann.
Ein wichtiger Schritt, um steigenden Mieten entgegenzuwirken und Luxussanierungen zu verhindern, ist die Einführung sozialer Erhaltungssatzungen in verschiedenen Stadtvierteln. Diese Maßnahmen des Stadtrates zielen darauf ab, soziale Quartiere zu schützen und Verdrängungseffekte zu minimieren. Doch das allein reicht nicht aus. Ein weiteres dringendes Anliegen ist das Zweckentfremdungsverbot von Wohnraum. In Leipzig werden über 20.000 Wohnungen nicht zum Wohnen genutzt, sondern dienen anderen Zwecken – sei es als Spekulationsobjekte oder als Ferienwohnungen. Dies verschärft die ohnehin angespannte Situation auf dem Mietmarkt zusätzlich und ist für uns inakzeptabel.
Nach jahrelangem Einsatz hat der sächsische Landtag im Januar 2024 endlich ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, das den Weg für ein solches Zweckentfremdungsverbot ebnet. Im August 2024 hat der Stadtrat eine kommunale Satzung zu erlassen, die es ermöglicht, gezielt gegen diese Missstände vorzugehen. Besonders der dauerhafte Leerstand von Wohnungen, der oft durch Immobilienspekulation verursacht wird, ist ein großes Problem. Über 12.000 Wohnungen in Leipzig stehen aktuell leer und sind somit den Leipzigerinnen und Leipzigern entzogen. Diese Wohnungen könnten dringend benötigten Wohnraum bieten und zur Entlastung des Mietmarktes beitragen.
Die Herausforderungen sind groß, aber wenn wir alle Kräfte bündeln und zielgerichtet zusammenarbeiten, können wir Leipzig zu einer Stadt machen, in der bezahlbarer Wohnraum für alle verfügbar ist und soziale Gerechtigkeit einen festen Platz hat.
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