“Wir wollen keine Kriegstreiber zu unseren Veranstaltungen einladen.”
CDU und SPD fordern Abbruch der protokollarischen Beziehungen zwischen Stadt Leipzig und Russischem Generalkonsulat
Angesichts des Russischen Angriffskrieges haben die Ratsfraktionen von CDU und SPD einen Antrag eingereicht, der die protokollarische und freiwillige Zusammenarbeit zwischen der Stadt Leipzig und dem Russischen Generalkonsulat bis auf weiteres beenden soll.
“Für uns ist es eine Frage der politischen Glaubwürdigkeit, nicht auf der einen Seite den Krieg zu verurteilen und auf der anderen Seite Kriegstreiber zu offiziellen Veranstaltungen der Stadt Leipzig einzuladen. Für uns sind die Mitarbeiter des Russischen Generalkonsulates unerwünschte Personen”, so Michael Weickert, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU.
“Wir stehen als Stadt Leipzig für die Werte der Friedlichen Revolution ein – Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Dann können und wollen wir nicht gleichzeitig mit Angestellten und Vertretern der kriegführenden russischen Regierung Hände schütteln, Schnittchen essen und gute Miene zum bösen Spiel machen”, erklärt SPD-Stadtrat Heiko Bär, der die Initiative für den Antrag gab.
Beide Fraktionen sind sich darüber hinaus einig, dass für den kulturellen Austausch zwischen ukrainischen, russischen und deutschen Einwohnern Leipzigs Geld zur Verfügung gestellt werden soll.
“Auch wenn es angesichts der Gräueltaten in Butscha schwer vorstellbar ist, so muss unsere Arbeit hier vor Ort auf Frieden und Versöhnung hinauslaufen. Wir brauchen deshalb mehr gegenseitige Verständigung und Austausch mit allen Leipzigern, egal ob russischer, ukrainischer oder jeder anderen Herkunft, um ein friedliches Zusammenleben in unserer Stadt zu unterstützen”, so Bär weiter.
Weickert ergänzt abschließend: “Wir müssen in dieser Stunde dankbar für das atlantische Bündnis, die Gemeinschaft freier und demokratischer Völker sein, die fest zusammensteht. Ich wünsche mir natürlich, dass insbesondere Deutschland noch mehr unternimmt als bisher. Für unsere Arbeit hier vor Ort sehe ich aber auch die Aufgabe, die Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat der Vereinigten Staat weiter zu intensivieren.”