Die SPD-Fraktion Leipzig kritisiert das Ergebnis des Spitzentreffens der schwarz-gelben Koalition zum Betreuungsgeld

Die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat kritisiert das gestrige Ergebnis des Treffens der Parteivorsitzenden von CDU, CSU und FDP zum Betreuungsgeld.
Christopher Zenker, Mitglied im Ausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule: „Da sich die SPD-Fraktion schon immer gegen Zugangsbeschränkungen zur Kinderbetreuung ausgesprochen hat, lehnen wir auch ein Betreuungsgeld ab, da das Betreuungsgeld eine ähnliche Wirkung wie Zugangsbeschränkungen entfalten kann. Studien belegen, dass das Betreuungsgeld verstärkt von Personen mit geringer beruflicher Qualifikation in Anspruch genommen wird. Dabei könnten gerade Kinder aus bildungsfernen Familien besonders profitieren, da in Kindertagesstätten die frühkindliche Bildung gefördert wird. Diese frühe Förderung erhöht die späteren Bildungschancen.“

Laut Familienreport 2011 erhöht sich für Kinder die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, wenn sie auch in der Krippe waren, von durchschnittlich 36 auf rund 50 Prozent. Bei so genannten benachteiligten Kindern ist die Wahrscheinlichkeit sogar um zwei Drittel höher.

Zenker weiter: „Neben dem Bildungsaspekt steht das Betreuungsgeld dem Ziel der Gleichstellung von Frau und Mann im Berufsleben entgegen, da es überwiegend Frauen in Anspruch nehmen und diese, wenn sie nach der signifikant verlängerten Elternzeit wieder in das Berufsleben einsteigen, mit Lohnverlusten rechnen müssen.“

Während die Bundesregierung die Kosten des Betreuungsgeldes auf 1,2 Milliarden Euro beziffert, rechnen Wirtschaftsinstitute mit Kosten von bis zu 2 Milliarden Euro.

„Dieses Geld wäre bei den Kommunen zum Ausbau der Kinderbetreuung, deutlich besser aufgehoben. Mit diesem Geld könnten deutschlandweit über 100.000 Kinderbetreuungsplätze geschaffen werden. Auch für Leipzig würden das ein deutliches Plus an Kita-Plätzen bedeuten. Nur ausreichend und qualitativ gute Betreuungsmöglichkeiten tragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei, stärken die Integration und fördern die frühkindliche Bildung“ so Zenker abschließend.

Kontakt: Christopher Zenker, Tel: 01577-2537393