Rede zur Vorlage „Fortschreibung der Schulnetzplanung d. Stadt Leipzig bis zum Jahr 2015“

Redner: Peter Geiling, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werte Damen und Herren Stadträte,  
verehrte Gäste,

heute liegt uns die Schulnetzplanung bis zum Jahr 2015 zur Beschlussfassung vor. Entsprechend der gesetzlichen Verpflichtungen ist dieser Plan aller 5 Jahre zu aktualisieren.
Seit über einem Jahr wird in der Schulnetzplanungsgruppe, den zuständigen Ausschüssen des Stadtrates und in der zeitlichen Folge auch bei allen Beteiligten, beispielhaft sind hier die Schulkonferenzen, die Stadtbezirksbeiräte und die Ortschaftsräte genannt, über den Plan diskutiert.

Der erste im März 2006 vorliegende Entwurf musste für den Mittelschul- und Gymnasialteil vollständig überarbeitet werden, da sich durch die seit zwei Jahren veränderten Zugangskriterien zum Gymnasium die Anmeldezahlen deutlich verändert haben. Gegenüber 42% gehen jetzt 54% der Schüler ins Gymnasium. Dies wird sich unserer Meinung nach auch nicht ändern, denn in den bei PISA führenden Ländern beträgt der gymnasiale Anteil 60% und mehr.
Die Vorlage benennt stabile Schulstandorte und den aus der Entwicklung der Schülerzahlen sich ergebenden Handlungsbedarf.

Im Grundschulbereich sind die Anzahl der vorhandenen Schulen ausreichend. An einigen Schulen werden sich eventuell aufgrund der steigenden Schüllerzahlen bedarfsgerechte Anpassungen der Schulbezirke ergeben.
Die 78., 100., 75. und 31. Grundschule erhalten einen Beobachtungsstatus, da dort das Anmeldeverhalten in den nächsten Jahren abgewartet werden muss.
Im Bereich Paunsdorf sind drei Grundschulen als ausreichend zu betrachten, so dass dort über eine Aufhebung der 24. Schule nachgedacht wird. Das Thema hat und wird uns in den nächsten Monaten weiter beschäftigen. Auch für den Stadtteil Nordwest wird weiter bis 2010 eine Lösung für den Grundschulbereich Stahmeln und Wahren unter Einbeziehung der ehemaligen 58. GS diskutiert.

Im Mittelschulbereich ergeben sich die größten Veränderungen. Aufgrund der sinkenden Anmeldezahlen hatten viele Mittelschulen sehr wenige Anmeldungen. Mehreren Mittelschulen wurde deshalb vom Freistaat die Mitwirkung der 5. Klasse und teilweise für die gesamte Schule (Felix-Weise-Schule, 57. Schule und Coppi-Schule) entzogen. Der vorliegende Entwurf empfiehlt die Zusammenlegung von mehreren Mittelschulen, wobei die zu schließende Schule weiter als Außenstelle genutzt werden kann. Dies ist auch aus Kapazitätsgründen ein sinnvoller Vorschlag. Einige Beschlussvorlagen dazu liegen heute auch zur Abstimmung vor. Bei anderen, wie 68. Schule und Coppi-Schule, sind noch weitere Diskussionen erforderlich.
Auch das Thema der Gemeinschaftsschulen soll in den nächsten Jahren weiter angegangen werden.

Im gymnasialen Bereich ergeben sich keine Veränderungen. Da die Ostwald-Schule als sicherer Standort gilt, fordern wir die Verwaltung auf, umgehend eine Beschlussvorlage zur notwendigen Sanierung vorzulegen.

Durch Zusammenlegung und Umzüge werden die Bedingungen der Förderschüler in den nächsten Jahren weiter verbessert.

Bei den Berufsschulen wird durch Konzentration und teilweise Umzug auf die sinkenden Schülerzahlen in den nächsten Jahren reagiert.

Der Beschluss dieser Vorlage ist sehr wichtig, da es Planungssicherheit für die Schüler und die Eltern, für die Stadt und das Land schafft und somit auch die Freigabe von Fördermittel für die Schulbauten ermöglicht.
Abschließend möchten wir uns bei den Mitarbeitern des Schulverwaltungsamtes für die akribisch und umfassend erarbeitete Vorlage bedanken.

Die SPD-Fraktion wird dieser Vorlage einstimmig zustimmen.