Erinnerung an Stadtverordneten Julius Krause

I. Doctor, Dr. C. Jonas,S. Steeb (v.l.n.r.) bei der Enthüllung der Erinnerungsschilder für Julius Krause

SPD-Fraktion finanzierte Erläuterungstafeln

I. Doctor, Dr. C. Jonas,S. Steeb (v.l.n.r.) bei der Enthüllung der Erinnerungsschilder für Julius Krause

I. Doctor, Dr. C. Jonas,S. Steeb (v.l.n.r.) bei der Enthüllung der Erinnerungsschilder für Julius Krause

Anlässlich des 65. Todestages von Julius Krause am 16. November 1938, wurden zwei von der SPD-Fraktion finanzierte Erläuterungstafeln an Straßennamensschildern am Wochenende angebracht. Dabei handelt es sich um die Julius-Krause-Straße, Ecke Geithainer bzw. Zweenfurther Straße. Die SPD-Stadträte hatten zuvor die Umbenennung der Rudolf-Renner-Straße in Julius-Krause-Straße im Stadtteil Sellerhausen/Stünz vorgeschlagen. Die Umbenennung wurden zwischenzeitlich bereits vorgenommen. „Seine Standhaftigkeit, speziell bei Aufklärungsveranstaltungen zur Aufdeckung und Zurückweisung der von den Nazis geschürten antijüdischen Boykotte und seine beispielgebende Tätigkeit als Stadtverordneter haben die SPD- Fraktion veranlasst, ihn zu würdigen“, erklärt Stadtrat Dr. Christian Jonas.

Der am 7.3.1882 in Wollstein, in der Provinz Posen, geborene Julius Krause war von Beruf Architekt und Inhaber einer 1919 gegründeten Baufirma in Leipzig. In den zwanziger und dreißiger Jahren war er 1. Vorsitzender der Ortsgruppe Leipzig des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Dieser Verein widmete sich – und das zeichnet diesen Verein mit seinem Vorsitzenden Julius Krause vor und nach der Machtergreifung der Nazis besonders aus – in vielen Veranstaltungen der Aufdeckung und Zurückweisung zunehmender antijüdischer Boykotte. Von 1923 bis 1924 und erneut 1926 war Julius Krause als Stadtverordneter der SPD in Leipzig tätig. 1930 bis 1933 war er ehrenamtliches Ratsmitglied. Am 10.11.1938 wurde er während der Reichspogromnacht verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt, wo er am 16.11. 1938 verstarb.