Anfrage “Einrichtung von Seniorentreffs in den Randstadtteilen”

Gemäß des Teilfachplans zur offenen Seniorenarbeit erfolgt eine Förderung dann, wenn mehr als 500 Einwohner in einem Ortsteil über 65 Jahre alt sind. Die Randgebiete Wahren, Lindenthal, Lützschena-Stahmeln, Burghausen-Rückmarsdorf, Schleußig, Knautkleeberg-Knauthain, Schönau und Grünau-Siedlung wurden zu einem so genannten Paket West zusammengefasst. Hier soll jeweils ein Begegungsangebot im Umfang von 5 Stunden alle 14 Tage gemacht werden.

Das Sozialamt hat dazu vor einem Jahr eine Ausschreibung gemacht. Nach unserem Kenntnisstand hat wohl die Volkssolidarität die Ausschreibung für sich entscheiden können. Allerdings ist bislang noch nicht weiter passiert, das für die Senioren eine Verbesserung des Angebots bedeutet hätte. Deshalb fragen wir:

  1. Wie ist der Stand der Umsetzung des offenen Seniorentreffs im Paket West nach der Vergabe an den Freien Träger?
     
  2. Gibt es in den betreffenden Ortsteilen entsprechende Örtlichkeiten, wo diese Seniorenarbeit stattfinden kann, und wurden bei der Raumsuche die Ortschafts- und Stadtbezirksbeiräte einbezogen?
     
  3. Gibt vor Ort dann weiter Kooperationspartner, wie beispielsweise Heimatvereine usw.?
     
  4. Hält die Stadt an der Paketlösung fest oder wird es auch dezentrale Angebote für die einzelnen Ortsteile geben?

Antwort der Verwaltung:

  1. Wie ist der Stand der Umsetzung des offenen Seniorentreffs im Paket West nach der Vergabe an den Freien Träger?

Nach Durchführung eines öffentlichen Interessenbekundungsverfahrens konnte im Juni 2022 ein Träger zur Durchführung des Paketes West gefunden werden. Der für das dritte Quartal 2022 geplante Start des Projektes wurde mehrfach verschoben, da der Träger keine Fachkraft finden konnte. Diese sollte ab 01.04.2023 zur Verfügung stehen und das Projekt sollte zu diesem Zeitpunkt mit vier von acht Standorten beginnen. Es war geplant, die Fachkraft im Umfang von 35 Stunden/Woche zu fördern, ein Teil der Arbeitszeit sollte zur weiteren Standortfindung genutzt werden. Vor wenigen Tagen teilte der Träger mit, dass die Fachkraft nicht zur Verfügung stünde. Der Start des Projektes ist daher erneut offen. Das Sozialamt ist derzeit mit einem weiteren Träger zur Umsetzung des Paketes West im Gespräch.

  1. Gibt es in den betreffenden Ortsteilen entsprechende Örtlichkeiten, wo diese Seniorenarbeit stattfinden kann, und wurden bei der Raumsuche die Ortschafts- und Stadtbezirksbeiräte einbezogen?

Bereits 2022 wurden zur Vorbereitung des Projektes rund 90 Personalstunden beim Träger gefördert, um in den Ortsteilen Räumlichkeiten zur Durchführung der Angebote zu identifizieren, auf Ansprechpartner zuzugehen und entsprechende Verträge vorzubereiten. Nutzungsvereinbarungen konnten bisher in den Ortsteilen Rückmarsdorf, Wahren, Lützschena-Stahmeln und Lindenthal vorbereitet werden. Im Rahmen der Suche ist ein Mitarbeiter des Trägers auf die Ortschafts- und Stadtbezirksbeiräte zugegangen. Auch bei der weiteren Standortsuche sollen diese einbezogen werden.

3.  Gibt es vor Ort dann weitere Kooperationspartner, wie beispielsweise Heimatvereine usw.?

Netzwerkarbeit gehört zu den im Fachplan Offene Seniorenarbeit formulierten Aufgaben der Fachkräfte in den Begegnungsangeboten. Die Träger der Offenen Seniorenarbeit sind angehalten, sich untereinander zu vernetzen (insbesondere mit den Beratungsmodulen der Seniorenbüros) und mit anderen Akteuren vor Ort zusammenzuarbeiten. Hierzu gehören auch Heimatvereine. Darüber hinaus sind alle geförderten Träger der Offenen Seniorenarbeit in sogenannten Koordinationsmodulen organisiert, in denen geförderte und nicht geförderte Angebote miteinander in Austausch kommen.

4.  Hält die Stadt an der Paketlösung fest oder wird es auch dezentrale Angebote für die einzelnen Ortsteile geben?

Mit Vergabe der beiden Paketlösungen Ost und West können perspektivisch alle im Fachplan Offene Seniorenarbeit vorgegebenen kleinen Standorte (1x Begegnung 5h alle zwei Wochen) besetzt werden. Es kommt jeweils eine pädagogische Fachkraft zum Einsatz, die dauerhaft in die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren eingebunden ist. Die Angebote sind dezentral, kommen aber von einem Träger. Mit der Vergabe einzelner kleiner Angebote an verschiedene Träger ließen sich eine vergleichbare Fachlichkeit und Einheitlichkeit nicht erreichen. Eine dezentrale Lösung ist nicht vorgesehen.