Doppelhaushalt 2017/18: Schulsozialarbeit durch Landesmittel weiter ausbauen
Beschlussvorschlag:
Die vom Freistaat Sachsen eingestellten Fördermittel für die Schulsozialarbeit werden genutzt, um ein Sachgebiet Schulsozialarbeit im Amt für Jugend, Familie und Bildung einzurichten. Hierfür werden 5 VzÄ ab 01.08.2017 und weitere 5 VzÄ ab 01.08.2018 für Schulsozialarbeit neu im Stellenplan der Stadt Leipzig geschaffen. Gemeinsam mit der Bildungsagentur Leipzig werden die Schulen in Trägerschaft der Stadt Leipzig nach den sozialindikativen Verteilungsschlüssel ausgewählt, in denen die zwölf Schulsozialarbeiter (je 0,8 VzÄ) tätig sein werden. Eine 0,5 VzÄ wird im Amt für Jugend, Familie und Bildung für das Sachgebiet Steuerung Schulsozialarbeit eingerichtet. Die Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz zur Förderung von Schulsozialarbeit im Freistaat Sachsen wird hierbei angewendet.
Begründung:
Im Planentwurf des Doppelhaushaltes 2017/2018 des Freistaates Sachsens sind insgesamt 15 Millionen Euro zur Förderung von Schulsozialarbeit eingestellt worden. Der Anteil der in den allgemeinbildenden Schulen in Leipzig unterrichteten Schülerinnen und Schülern an der Gesamtzahl der in diesen Schularten erfassten Schüler im Freistaat Sachsen beträgt ca. 14 Prozent. Dies würde einer Förderhöhe von zirka 2,1 Millionen Euro pro Jahr entsprechen. Durch die Schaffung von zwölf zusätzlichen Schulsozialarbeiterstellen könnte die maximale Fördersumme komplett abgerufen werden. Gefördert werden bis maximal 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben.
In der Stadt Leipzig sind bisher alle Angebote der Schulsozialarbeit bei freien Trägern angesiedelt. Dies ist bei vielen anderen Leistungsbereichen anderes. So gibt es unter anderem sowohl kommunale wie freie Erziehungs- und Suchtberatungsstellen, Kindertagesstätten, Straßensozialarbeit und offene Freizeittreffs. Wir halten es für sinnvoll, dass es auch kommunale Schulsozialangebote gibt. So könnte die Stadt Leipzig eigene Erfahrungen in diesem Angebotsfeld sammeln, die Hilfe zur Erziehung gemeinsam mit Schulsozialarbeit steuern und die Schulsozialarbeit konzeptionell weiterentwickeln. Mit der Schaffung von zehn Personalstellen für Schulsozialarbeit im Stellenplan der Stadt Leipzig, würde der Anteil der Schulsozialarbeiter bei freien Trägern immer noch bei über 80 Prozent liegen.
Das Wirkungsfeld Schulsozialarbeit strahlt unter anderen auf die Bereiche Eltern- und Familienarbeit, Schulabstinenz und Integration aus.
Gemeinsam mit der Bildungsagentur Leipzig sollen Schulen mit hohem Bedarf nach Schulsozialarbeit ausgesucht werden. Schulen mit einen hohem sozialindikativen Verteilungsschlüssel, welche noch keine Schulsozialarbeit an ihrer Schule haben sind: in Grünau die Friedrich-Fröbel-Schule, die 85. Grundschule, die Joachim-Ringelnatz-Schule und die 78. Schule, in Ost die Hans-Christian-Andersen Schule und die 24. Schule, in Nord die 39. Schule, in Nordost die 66. Schule, in Südost die 77. Grundschule und in Mitte die Pablo-Neruda Schule. Möglich ist auch Schulsozialarbeiter an den vier Förderschulen für geistig Behinderte (gB Schulen) einzusetzen.