Gute Standortwahl: Naturkundemuseum soll Domizil im einstigen Bowlingtreff bekommen.
Wie Medienberichten zu entnehmen ist, soll das Naturkundemuseum in den ehemaligen Bowlingtreff auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz ziehen.
Dazu erklärt der kulturpolitische Sprecher der Leipziger SPD-Fraktion, Christian Schulze: „Nach den verschiedenen Anläufen, einen neuen oder zumindest vergrößerten Standort für das Naturkundemuseum zu finden, die sich alle zerschlagen haben, halten wir den Bowlingtreff für eine gute und vor allem sinnvolle Lösung.“
Weil die räumliche Situation des Naturkundemuseums seit Jahren sehr unbefriedigend ist, gab es bereits seit Längerem Überlegungen, diesem wichtigen Museum mehr Platz zu geben, um auch die großen Potenziale, die die Sammlungen haben, nutzen zu können.
„Ich bin kein Museumsfachmann, aber aus meiner Sicht sprechen mehrere Gründe für den Bowlingtreff als Museumsstandort: 1. Der Wilhelm-Leuschner-Platz wird in den nächsten Jahren zu einem modernen Viertel entwickelt und das Naturkundemuseum würde den Nutzungsmix noch abrunden. 2. Das auffallende und auch stadtbildprägende Gebäude des Bowlingtreffs wird endlich aus seinem Dornröschenschlaf geweckt“, erklärt Schulze und ergänzt: „3. Die Lage ist sehr zentral und das Museum wird deshalb wunderbar mit Bus, Bahn oder auch S-Bahn zu erreichen sein. 4. Das unterirdische Gebäude muss nicht künstlich verdunkelt werden, um die Ausstellungsobjekte in Szene zu setzen. Für die Museumsdidaktik ein echter Vorteil.“
Immer wieder gab es Bedenken, dass eine unterirdische Unterbringung des Museums aus konservatorischer Sicht problematisch werden könnte. Es wurden vor allem Wasserschäden befürchtet, die für die sensiblen Sammlungen zum Problem werden könnten. „Der Bowlingtreff wurde in den 1980er-Jahren in ein unterirdisches Umspannwerk eingebaut, dass die Verkehrsbetriebe nicht mehr nutzten. Schon, weil dort Transformatoren und andere elektrotechnische Geräte untergebracht waren, die sich nicht gut mit Nässe vertragen, ist der Untergrund abgedichtet worden. Was an Feuchtigkeit in das Bauwerk eingedrungen ist, kam durch Schadstellen von oben herein“, erklärt Schulze abschließend.