Artikel von Christopher Zenker für Amtsblatt vom 22.11.2014

Auf Grund weltpolitischer Ereignisse steigt auch in Deutschland die Zahl der Flüchtlinge. Nach 658 Flüchtlingen im Jahr 2013, wird im Jahr 2014 mit mehr als 1400 Flüchtlingen für Leipzig gerechnet. Das stellt auch Leipzig vor enorme Herausforderungen. So müssen abweichend vom beschlossenen Konzept auch wieder größere Unterkünfte für bis zu 200 Personen geschaffen werden, auch wenn nur als Interims. Dennoch bleibt das Leipziger Modell beispielgebend. Mit den geplanten Standorten in der Johannisgasse und im Leipziger Süden wird das Ziel untersetzt, Flüchtlingsunterbringungen auf alle Stadtbezirke zu verteilen. Dabei wird auf eine gute soziale Betreuung, Verkehrsanbindung und Ausstattung geachtet. Für uns ist die Aufnahme und angemessene Unterbringung von Flüchtlingen nicht nur eine Pflichtaufgabe, sondern auch eine Frage der Menschenwürde. Wir begrüßen es daher auch, dass 54 Prozent der knapp 2000 Asylsuchenden in Leipzig im dezentral selbstbestimmten Wohnraum leben können. Uns ist keine andere Großstadt in Deutschland bekannt, die einen höheren Anteil aufweist. Eine Kultur des Willkommens lebt jedoch auch vom bürgerschaftlichen Engagement. Wir freuen uns daher, dass unter anderem das von der Stadt Leipzig geförderte Patenschaftsprogramm des Flüchtlingsrates so viel Zuspruch erfährt.