Leipziger Standort der Landesanstalt für Landwirtschaft soll erhalten bleiben

SPD gegen Umzugspläne des Freistaates

Die SPD-Fraktion kritisiert die Pläne der sächsischen Staatsregierung, die beiden Leipziger Standorte der Landesanstalt für Landwirtschaft nach Dresden-Pillnitz und Nossen zu verlagern.

„In Leipzig gibt es hervorragende Bedingungen für die älteste Landwirtschaftliche Versuchsstation Deutschlands. Die Forschungsstation hat eine über 150-jährige Tradition, die nun aus wirtschaftlich nicht nachzuvollziehenden Gründen beendet werden soll“ erklärt Walter Rensch, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Wir fordern den zuständigen Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft Steffen Flath auf, den Standort Leipzig zu erhalten.“ Die SPD-Stadträte bezweifeln, dass durch einen Umzug Einsparungen entstehen, zumal in Nossen erst neue Büros, Labore und Versuchsanlagen gebaut beziehungsweise teuer angemietet werden müssten. In Leipzig ist dagegen alles vorhanden, um die großen Verdienste der Forschungseinrichtung auch in Zukunft zu garantieren. Das Gutachten einer Unternehmensberatung aus dem Jahre 1998 kann nicht als stichhaltige Begründung für einen Standortwechsel angesehen werden. Vielmehr sind es wohl die Pläne des Freistaates, möglichst viele Landesbehörden in und um Dresden anzusiedeln.

In Leipzig droht ohne Not der Verlust von 170 Arbeits- und elf Ausbildungsstellen. Die gute Zusammenarbeit mit dem Umweltforschungszentrum (UFZ) würde zerschlagen – nach dem Aus für die Landwirtschaftliche Fakultät an der Leipziger Universität bedeutet dies wohl das Ende in der wissenschaftlichen Forschung auf diesen Gebieten in der hiesigen Region. Die Erfolgsgeschichte der Landwirtschaftlichen Versuchsstation reicht bis ins Jahr 1852 zurück. Auf dem Rittergut in Möckern wurde damals die erste landwirtschaftliche Forschungsanstalt in Deutschland gegründet, die die Erträge in der Tierzucht und beim Feldanbau steigern sollte.