Plakate gegen Fremdenfeindlichkeit 1992 bis heute
Die SPD-Fraktion im Stadtrat Leipzig präsentiert – im Rahmen der Interkulturellen Wochen Leipzig – die Ausstellung „Plakate gegen Fremdenfeindlichkeit 1992 bis heute“. Sie wird im Neuen Rathaus, Martin-Luther-Ring 4-6, in der Unteren Wandelhalle noch bis zum 02.10.06 kostenfrei gezeigt.
„Die Idee zu der Plakatausstellung ist uns nicht erst am Abend des vergangenen Wahlsonntages gekommen, als die NPD – nach Sachsen – auch in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern einzog“ erklärt Dr. Joachim Fischer. „Auch in Leipzig gibt es rechtsextremes, antidemokratisches und fremdenfeindliches Gedankengut, wie das Ergebnis zur Oberbürgermeisterwahl 2005 für den NPD-Kandidaten, der damals 2,4 Prozent der Stimmen bekam, zeigt.“
Ausgestellt sind 24 Plakate, die Teil einer umfangreichen Sammlung der Stadt Bremen sind. Die Plakate richten sich gegen Fremdenhass und Gewalt in unserer Gesellschaft und setzen sich für die Achtung der Menschenwürde ein. Die Sammlung wurde Anfang der 90er Jahre begonnen, als in mehreren bundesdeutschen Städten rassistische Überfälle auf Flüchtlinge, Migranten und Obdachlose Angst und Fassungslosigkeit auslösten. Entstanden ist aber auch Widerstand und kreative Aktivität. Deshalb sind Betroffenheit und Anteilnahme, sowie der Appell für ein friedliches Zusammenleben verschiedener Kulturen Inhalt der Plakate, die von verschiedenen Organisationen, Verbänden, Parteien, Gewerkschaften und Kommunen zur Verfügung gestellt wurden.
Damit ist ein Zeitzeugnis über mehr als 15 Jahre Engagement für eine lebenswerte Gesellschaft entstanden. Gleichzeitig spiegelt sich in den Plakaten die Fortentwicklung der politischen Einstellung zur multikulturellen Vielfalt in unserer Gesellschaft wider.
Plakate, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit wenden, können eine verantwortliche Politik, die sich glaubwürdig für soziale Gerechtigkeit einsetzt, nicht ersetzen. Sie können nur flankieren, können Denkanstöße geben, können vielleicht dazu beitragen, dass mehr Menschen ihre Stimme gegen den Ungeist fremdenfeindlichen Handels erheben.