Redner: Christian Schulze, Stadtrat

Christian Schulze

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister,
sehr geehrte Zirkusfreundinnen und Freunde im Saal und am Livestream,

manchmal frage ich mich denn doch, ob ich wirklich Lust habe 2024 nochmal anzutreten.

Wenn ich mir überlege, dass es in diesem Stadtrat immer mehr Akteurinnen und Akteure gibt, die es spannend finden, sich schlussendlich noch eine weitere Jury oder auch Auswahlkommission zu gönnen.

Allerdings soll es in dieser Kommission nicht um die Auswahl eines neuen Thomaskantors oder um die Gestaltung des Leuschnerplatzes gehen.

Nein, man möchte mitreden und mitentscheiden, welcher Zirkus zu Weihnachten bei mir in Lindenau auf dem Kleinmessegelände gastiert. Die einen wollen gar keine Tiere und die anderen formulieren „nur“ das zu beachtende Tierwohl. 

Wo sind wir nur hingekommen, wenn ich im Vergleich dazu an manche historische Entscheidung in diesem Stadtrat der letzten 33 Jahre denke. Das geht bei der Entscheidung zum Citytunnel los und endet nicht beim Neubau des Messegeländes.

Demnächst erwarte ich eine Petition und draufspringende Stadträtinnen oder Stadträte, die die Qualität des Handtuchpapiers in städtischen Einrichtungen in den Blick nehmen. Wollen wir dann auch eine separate Vergabekommission mit Beteiligung des Rates gründen?

Sollte sich jemand von meinen Ausführungen persönlich getroffen fühlen, bitte ich ausdrücklich um Entschuldigung. Das musste mal raus.

Ich finde, es hätte uns gut zu Gesicht gestanden zu Weihnachten mal etwas Anderes zu erleben als den Zirkus Aeros. Da geht es nicht um Kritik an der Qualität. Ich war mehrfach dort und fühlte mich gut unterhalten. Aber die Argumentation mit der Tradition wie weiland in ANATEVKA reicht mir nicht aus. An dieser Stelle herzlichen Dank an Dr. Ebert und das Marktamt  für die Idee mal was Neues zu probieren.

Nun ist das Thema vielfältig hier auf dem Tisch und muss bearbeitet werden.

Wir können uns grundsätzlich mit dem Verwaltungsstandpunkt anfreunden und diesen zur Abstimmung stellen, obwohl er ja in Teilen überholt ist. Denn, dass in diesem Jahr AEROS auf die Fläche geht, ist alleine aus Zeitgründen gar nicht anders denkbar. Das Betrachten des Tierwohls könnte gerne noch mit aufgenommen werden.  Wir möchten allerdings eine punktweise Abstimmung des Verwaltungsstandpunktes beantragen und lehnen ausdrücklich den Punkt drei ab, der eine Jury u.a. mit Stadträtinnen und Stadträten vorsieht.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.