Der Wildpark ist ein unschätzbares Geschenkt für die Stadt Leipzig und muss gehegt und gepflegt werden.

Prof. Dr. Getu Abraham
Prof. Dr. Getu Abraham

„Seit der Eröffnung vor 40 Jahren ist mit den Strom- und Wasseranschlüssen, sowie manchen Gehegen nicht viel passiert und diese müssen in den nächsten Jahren dringend saniert werden. Nicht zuletzt die Wärmeisolierung der Wirtschaftsgebäude und die Anschlüsse an die digitale Welt bedürfen einer Generalüberholung. Wir wollen mit den von uns beantragten zusätzlichen Mitteln den Wildpark sukzessive in einen attraktiven und zeitgemäßen Zustand versetzen“, erklärt Prof. Dr. Getu Abraham, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion.

Abraham weiter: „Der Wildpark ist seit vielen Jahrzehnten eine feste Anlaufstelle für sehr viele Leipziger Bürgerinnen und Bürger und ein gut besuchter Ausflugsort für die gesamte Region. Er ist gekennzeichnet durch ein offenes Konzept und steht mit seinen vielfältigen Angeboten allen Besucherinnen und Besuchern kostenlos zur Verfügung. Im Wildpark wird mitten in der Großstadt Naturerleben und Naturerfahrung für alle Besucherinnen und Besucher möglich und kann je nach Wunsch mit Umweltbildung verbunden werden. Der Wildparkverein leistet hierzu mit seinen Führungen einen wichtigen Beitrag. Im Wildpark können vor allem heimische Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum Wald beobachtet werden, aber auch Tierarten aus anderen Teilen Europas, die hier früher einmal vorkamen oder mit hier ausgestorben Tierarten verwandt sind. Dieser enge Bezug von Lebensraum und Tieren, die in der Großstadt nur selten zu sehen sind, ist einzigartig und bildet die Basis des Leipziger Wildparks. Für die Zukunft können wir uns zum Beispiel auch einen Informationpavillon im Wildpark vorstellen. Gerade die Bedingungen der wachsenden Stadt und noch einmal verstärkt durch die Einschränkungen der Coronapandemie haben die Bedeutung dieses Ortes der Naherholung und des Naturerlebens für Leipzig deutlich gemacht. Auf der Grundlage des derzeitigen Gebäude- und Gehegebestands wird dieses Konzept seit vielen Jahren verfolgt. Diese Zielsetzung ist solide, bedarf allerdings der Weiterentwicklung.“

„Daher besteht die Notwendigkeit, ein Entwicklungskonzept zu erarbeiten, welches sowohl die bauliche Erneuerung als auch die inhaltliche und umweltpädagogische Weiterentwicklung betrachtet. Dieses Entwicklungskonzept muss sowohl die Entwicklung des Gehegebestandes unter Berücksichtigung zukunftsweisender Formen der Tierhaltung als auch dem möglichst umfassenden Naturerlebens der Besucher berücksichtigen. Die Entwicklung der Umweltbildung bedarf einer konzeptionellen Betrachtung, welche Themen wie vermittelt werden sollen und was hierfür an Inhalten, Bildungskonzepten und Infrastruktur benötigt wird. Als wesentliches Merkmal dieser Überlegungen muss allerdings immer berücksichtigt werden, dass der Wildpark ohne Bezahlung besucht werden kann und wie heute auch weite Teile jederzeit betreten werden können“, so Abraham abschließend.

Die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat fordert deshalb in einem Änderungsantrag zum Doppelhaushalt 2021/22 zusätzliche Mittel zur Sanierung und Entwicklung der Anlagen und Tiergehege im Wildpark einzustellen. Insgesamt umfasst der Haushaltsantrag 250.000 Euro, wovon 100.000 Euro im Jahr 2021 und 150.000 Euro im Jahr 2022 benötigt werden, um eine Planung zu erstellen und die Tierhaltungsanlagen Schritt für Schritt zu sanieren, damit die Haltungsbedingungen der Tiere weiter verbessert werden können.