SPD-Fraktion begrüßt Ausbildungsplanung 2009/2010
Werbemaßnahmen für Bewerber mit Migrationshintergrund konzipieren und umsetzen
Die SPD-Fraktion begrüßt grundsätzlich die Planung der Stadt Leipzig für das Ausbildungsjahr 2009/2010.
“Angesichts des hohen Bedarfs in den kommenden Jahren ist es richtig, dass die Anzahl der Ausbildungsplätze in der Verwaltung weiter ansteigt. Diese Entwicklung wünschen wir uns auch bei den städtischen Eigenbetrieben. Positiv hervorheben möchten wir, dass die Stadt mit der Vorlage auch ihrer Verantwortung für die Förderung des Nachwuchsleistungssports nachkommt” erklärt Stadtrat Peter Geiling, Mitglied im Fachausschuss Allgemeine Verwaltung.
“Um die Anzahl der Bewerber und Bewerberinnen mit Migrationshintergrund zu erhöhen, sind Werbemaßnahmen zur vermehrten Gewinnung von Jugendlichen dieses Klientels zu konzipieren und umzusetzen. Hierbei sind die Fähigkeiten Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz, die Mitarbeiter einer Verwaltung haben sollten, besonders wenn sie im Kundenkontakt stehen, als besonders positive Eigenschaften hervorzuheben” betont Stadträtin Dr. Anke Kästner.
Die Erfahrungen, die in anderen Städten, wie z.B. München, bereits gemacht wurden, zeigen, dass durch eine bloße Willenserklärung zur vermehrten Einstellung von Auszubildenden mit Migrationshintergrund wenig bis gar nichts erreicht wird.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Ein entscheidender Grund ist die oftmals mangelhafte Kenntnis der Eltern bei allem, was mit Ausbildung und vor allem dem Stellenwert einer guten Ausbildung in Deutschland zu tun hat. Die Ursache hierfür liegt u. a. darin, dass dieses in ihren Heimatländern ganz anders und oftmals viel ungeplanter gehandhabt wird. Das führt dazu, dass der Stellenwert einer Ausbildung nicht erkannt wird, Fristen versäumt werden und die Vielfalt der Ausbildungsberufe in diesen Familien gar nicht bekannt ist. Zu vermuten ist, dass auch deshalb nicht an eine Ausbildung in der Verwaltung gedacht wird, weil viele Migrantinnen und Migranten mit unserem Verwaltungsapparat nicht unbedingt die besten Erfahrungen gemacht haben.
Dr. Kästner abschließend: “Hier ist Aufklärungsbedarf, z.B. in Zusammenarbeit mit Schulen über mehrsprachige Elternbriefe, Plakate oder gedolmetschte Elternabende, absolut notwendig. Denkbar wäre auch, die Jugendlichen über Kinospots oder fetzige Internetauftritte zu sensibilisieren.”
Die SPD-Fraktion hat zu dieser Thematik einen Ergänzungsantrag zur Vorlage ins Verfahren gebracht.