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Nach intensiver Diskussion wird die SPD-Fraktion den Erhalt und die Finanzierung aller derzeit bestehenden Schulsozialarbeiterstellen zur Ratsversammlung am 16.10.2013 zur Abstimmung stellen. Damit soll die bis 31.12.2013 befristete und bisher über das Bildungs- und Teilhabepaket finanzierte Schulsozialarbeit an 16 kommunalen Schulen fortgeführt werden.

Ute Köhler-Siegel„Wir haben die Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen und können nicht andauernd darauf warten, dass der Freistaat Sachsen und der Bund auf Missstände reagieren. Natürlich sollte das geschehen, aber wir können nicht länger auf eine Entscheidung des Bundes warten. Die Schulen und die Schulsozialarbeiter brauchen sichere finanzielle Rahmenbedingungen. Viele Eltern haben große Bedenken, ihre Kinder an einer Grundschule in Stadtteilen mit Entwicklungsrückstand beziehungsweise an einer staatlichen Oberschule anzumelden, weil es dort viele soziale Probleme gibt. Mit Schulsozialarbeit können wir die Akzeptanz dieser Schulen erhöhen, so Ute Köhler-Siegel, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Schulsozialarbeit ist eine Leistung der Kinder- und Jugendhilfe, also eine  Regelaufgabe nach § 13 SGB VIII. Schulsozialarbeit soll soziale Benachteiligung ausgleichen und individuelle Beeinträchtigungen überwinden helfen, um junge Menschen in ihrer schulischen Ausbildung und sozialen Integration zu fördern.

Christopher Zenker„Die SPD-Fraktion Leipzig hat sich als Arbeitsschwerpunkt die moderne Schule gesetzt. Dies beinhaltet nicht nur neue oder sanierte Schulgebäude oder die Bereitstellung von Arbeitsheften und Schulbüchern, sondern auch den Ausbau von kommunalen Bildungslandschaften. Wir sehen Schule nicht nur als Lernort, sondern auch als Lebensort. Bildungslandschaften haben als Ziel, durch eine verbesserte Vernetzung und verstärkte Kooperationen sämtlicher Akteure, Kindern und Jugendlichen bessere Bildungsbedingungen und vielfältige Bildungsmöglichkeiten zu bieten. Schulsozialarbeit kann hier beispielsweise Räume für informelle und nicht-formelle Bildung schaffen oder sie öffnet die Schule in den Sozialraum durch vielfältige Kooperationen. Nicht zuletzt leistet Schulsozialarbeit, gerade auch an Grundschulen, einen wichtigen präventiven Beitrag um die Anzahl an Schulverweigerern und –abbrechern von morgen zu reduzieren. Mit unserer Entscheidung wollen wir zeigen, welche Prioritäten für uns die Rahmenbedingungen für gute Bildung haben, auch wenn wir dadurch zum wiederholten mal dort einspringen wo Bund und Land nicht handeln“, so Christopher Zenker, Mitglied des Ausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule abschließend.

Plakat_SchulsozialarbeitSchulsozialarbeit ist in Leipzig ein fester und auch notwendiger Bestandteil der Bildungslandschaft. Das dies so ist, verdanken wir vor allem den engagierten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern an den Schulen. In Sachen Schulsozialarbeit ist Leipzig sachsenweit Vorreiter, denn nirgends im Freistaat gibt es in den Bildungseinrichtungen mehr Sozialarbeiter als in unserer Stadt.
Wir möchten, dass dies so bleibt und in Zukunft weiter ausgebaut wird. Dafür brauchen die Kommunen, die Schulen und die Schulsozialarbeiter allerdings sichere finanzielle Rahmenbedingungen.
Aktuell ist die Finanzierung von über einem Drittel der Schulsozialarbeiterstellen in Leipzig für das Jahr 2014 unsicher, denn sowohl die Bundesfinanzierung von Schulsozialarbeit über das Bildungs- und Teilhabepaket als auch das Landesprogramm „Chancengerechte Bildung“ laufen in diesem Jahr aus.
Die SPD-Fraktion Leipzig lädt Sie deshalb herzlich dazu ein, mit unseren Podiumsteilnehmern über Finanzierung und Zielstellung von Schulsozialarbeit zu diskutieren.

Impulsreferate:
Katharina Kramer (Schulsozialarbeiterin)
Pier Meier (Mitglied im Stadtelternrat Leipzig)

Podiumsteilnehmer:
Prof. Dr. Thomas Fabian (Stadt Leipzig, Bürgermeister für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule)
Eva-Maria Stange (Landtagsabgeordnete, Bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion)
Christopher Zenker (Stadtrat, Mitglied im Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule)

Moderation:
Ute Köhler-Siegel (Stadträtin, Grundschullehrerin und Stellv. Vorsitzende im Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule)

Termin:
Montag, den 30.09.2013, 17:00 Uhr
Neues Rathaus, Ratsplenarsaal (Raum 262)
Martin-Luther-Ring 4-6
04109 Leipzig

Ute Köhler-Siegel: Schulabbrecherquote senken

SPD-Bildungspolitikerin Ute Köhler-Siegel sieht sich in ihren Bemühungen, die Schulsozialarbeit in Leipzig zu verstetigen, durch die aktuelle Caritas-Studie zu den Bildungschancen in Deutschland bestätigt.

„Mir und meiner Fraktion ist schon seit Längerem klar, dass Schulsozialarbeit ein wichtiger Pfeiler ist, um möglichst vielen Schülerinnen und Schülern einen adäquaten Bildungsabschluss zu ermöglichen. Dass es mittlerweile an 43 kommunalen Schulen in Leipzig Schulsozialarbeit gibt, geht nicht zuletzt auch auf einen Antrag unserer Fraktion zum Haushalt 2010 zurück, in dem wir die Verwaltung beauftragt hatte, in den folgenden fünf Jahren an allen Leipziger Mittelschulen Schulsozialarbeiterstellen zu schaffen“, resümiert Köhler-Siegel.

In den letzten zwei Jahren wurden diese Stellen teilweise über das Bildungs- und Teilhabepaket finanziert, aber diese Förderung läuft Ende dieses Jahres aus.

„Was allerdings nicht ausläuft, ist der Bedarf an Schulsozialarbeit. Leipzig hat seit Jahren eine viel zu hohe Schulabbrecherquote und um diese senken zu können, sind unter anderem auch die Sozialarbeiter notwendig. Die SPD-Fraktion hat deshalb bereits im Mai einen Antrag zur langfristigen Sicherung der Schulsozialarbeit in Leipzig ins Verfahren gebracht“, so Ute Köhler-Siegel.

Die SPD-Fraktion setzt sich darin dafür ein, die Schulsozialarbeit in der bisherigen Qualität beizubehalten und fordert Bund und Freistaat dazu auf, sich an der Finanzierung weiterhin zu beteiligen. Schulsozialarbeit stärkt Schulen und hilft, Schülerinnen und Schüler in ihrer individuellen, sozialen, schulischen und beruflichen Entwicklung zu fördern.

„Es ist eine simple Erkenntnis, dass bei fehlender Prävention Problemlagen nicht frühzeitig behandelt werden können und deren Lösungen später um ein Vielfaches teurer werden. Wir können es uns einfach nicht leisten, so viele junge Menschen ohne Schulabschluss auf ihren weiteren Lebensweg zu schicken“, erklärt Ute Köhler-Siegel abschließend.