Wir sind davon überzeugt, dass grüner Wasserstoff in Zukunft einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten wird. Aktuell strebt Deutschland im Bereich Wasserstoff die Technologieführerschaft an. Leipzig ist mit seinen ansässigen Unternehmen gut aufgestellt, um in diesem Bereich für Mitteldeutschland führender Technologiestandort zu werden. Aus diesem Grund wird der Oberbürgermeister beauftragt, folgende Anliegen umzusetzen:

  1. Im Rahmen der Evaluierung des Beschlusses „Ausstieg aus dem Fernwärmebezug aus Lippendorf“ ist bis Mitte 2021 ein Strategiekonzept vorzulegen, wie der Kraftwerksstandort Leipzig-Süd zu einem „Leuchtturm“ im Rahmen der am 10. Juni 2020 im Bundeskabinett beschlossenen „Nationalen Wasserstoffstrategie“ weiterentwickelt werden kann. Denkbar wäre beispielsweise die Nutzung der aktuell ungenutzten, denkmalgeschützten ehemaligen Kraftwerkshalle am Standort Süd, um dort mittels Elektrolyse Wasserstoff für die direkte Weiterverwendung im Heizkraftwerk sowie für andere Nutzungen, bspw. in Bussen der LVB, herzustellen.
  2. Mit diesem Konzept bewirbt sich die Stadt Leipzig gemeinsam mit geeigneten Partnern um Fördermittel des Bundes.

Begründung:

Mit dem beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung und braunkohlebasierten Fernwärmeversorgung muss es der Stadt Leipzig gelingen, für die ansässigen kommunalen Gesellschaften sowie die in Mitteldeutschland ansässigen Unternehmen Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Die Weichen dafür müssen bereits jetzt gestellt werden, denn die Bewahrung des in Deutschland vorhandenen Technologievorsprungs im Bereich Wasserstoff kann auch im weltweiten Wettbewerb nur dann gelingen, wenn echte Anwendungsfälle entwickelt werden. Damit verbunden wären hochqualifizierte Arbeitsplätze über den Bereich Forschung und Entwicklung hinaus.

Neben den Partner/-innen VNG AG, LVV GmbH, HTWK und Universität Leipzig, mit denen die Stadt bzgl. einer regionalen Wasserstoffstrategie laut eigener Auskunft bereits zusammenarbeitet, sollten weitere Partner wie die Metropolregion, das Fraunhofer Institut Halle, der Flughafen Halle/Leipzig oder auch Partner aus der freien Wirtschaft, wie beispielsweise Siemens, eingebunden werden. Letzteres Unternehmen liefert die Turbinen für das moderne Kraftwerk. Diese sind bereits so ausgelegt, dass sie mit Wasserstoff betrieben werden können. Um die Sektorenkopplung bzgl. Wasserstoff voranzutreiben, sind weitere Partner denkbar, wie Unternehmen aus den Chemieregionen Bitterfeld-Wolfen und Leuna, Logistiker wie DHL oder die Linde AG, die das bereits bestehende regionale Wasserstoffnetz betreibt. Vorstellbar wäre in diesem Zusammenhang, dass der Europäische Metropolregion Mitteldeutschland e.V. als Verein und Netzwerk die Koordinierung der verschiedenen Akteure übernehmen könnte, denn viele der genannten Unternehmen und Institutionen sind bereits Mitglied des Vereins.