Wiederholter Vertrauensbruch durch Paulinerverein
SPD-Fraktion fordert Konsequenzen
Die SPD – Fraktion fordert mehrheitlich den Freistaat Sachsen und das Preisgericht auf, Konsequenzen gegenüber der Vertreterin des Paulinervereins in der Jury des Zusatzwettbewerbes um die Umgestaltung des Universitätsgeländes am Augustusplatz auszusprechen. “Die Vereinssprecherin hat in den vergangenen Tagen ihr nicht vorhandenes Demokratieverständnis mehrfach demonstriert und einen nicht wieder gut zu machenden Vertrauensbruch begangen” erklärt Dr. Joachim Fischer, Fraktionsvorsitzender der SPD. Die Verfehlungen der Vereinssprecherin, Frau Schrödl, haben inzwischen ein Ausmaß angenommen, das nicht mehr akzeptabel ist: Angefangen vom Vorwurf, Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee hätte die Jury beeinflusst, über die Preisgabe von internen Informationen zu den einzelnen Entwürfen, bis zur Forderung, den derzeitigen Architektenwettbewerb ganz abzubrechen. Nicht zu vergessen die falsche Behauptung, der anerkannte Jury-Vorsitzende Prof. Peter Zlonicky sei der Doktorvater von Leipzigs Stadtbaurat, Engelbert Lütke Daldrup. Neuester Coup ist das “Angebot”, eine geplante öffentliche Ausstellung der Entwürfe durch Mitglieder des Paulinervereins betreuen zu lassen und dabei ein Bürgervotum durchzuführen. Wie das Ergebnis ausfallen wird, kann sich jeder denken. Vom Paulinerverein erwarten wir eine Distanzierung zu den ständigen Entgleisungen seiner Vereinssprecherin.
Die sozialdemokratischen Stadträte standen und stehen dagegen für ein verlässliches, demokratisches und transparentes Verfahren, in dem die Öffentlichkeit eingebunden wird, soweit dies möglich ist. Wir begrüßen daher die Initiative der Stadt Leipzig, die Wettbewerbsarbeiten der 1. Phase in einer Ausstellung zu veröffentlichen. Oberste Prämisse für die SPD-Fraktion ist nach wie vor, dass bis zum Universitätsjubiläum im Jahre 2009 der Umbau des Komplexes abgeschlossen ist. Wir haben jedoch Sorge, dass dies durch weitere Störmanöver durch Vertreter des Paulinervereins verzögert wird. Denen geht es nicht um einen den funktionalen Anforderungen der Leipziger Universität entsprechenden Campus, dessen städtebauliche Einbindung in die Innenstadt und einer würdigen und angemessenen Form der Erinnerung an die Sprengung der Paulinerkirche durch eine gültige architektonische Lösung für eine geistige Mitte der Universität auf dem Standort der ehemaligen Paulinerkirche, wie es im Auslobungstext heißt, der von allen Beteiligten einvernehmlich verfasst wurde.