Antrag „Solarberg/ehemalige Deponie Seehausen“
Beschlussvorschlag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, zusammen mit den Stadtwerken Leipzig und dem Abfallzweckverband als Betreiber der Deponie in Seehausen Vorschläge vorzulegen, die in Form einer in den nächsten 3 Jahren abzuarbeitenden Liste von Maßnahmen erstellt wird. Die darin enthaltenen Maßnahmen sind personell und finanziell zu untersetzen, um, trotz der Nutzung der Deponie Seehausen als Solarberg, im Umfeld und vor allem in den Ortsteilen von Seehausen Lebensqualität zu erhalten und zu steigern.
Mindestens sollen folgende Maßnahmen enthalten sein:
1. Ausgleichsmaßnahmen für die Eingriffe in die Natur sollen zu einem großen Teil direkt vor Ort realisiert werden. Dazu sind auch kleinteilige Maßnahmen wie Grün- oder Baumstreifen an Straßen und Radwegen sowie das Anlegen eines Grünstreifens an der Autobahn A 14, als Beitrag des Zweckverbandes auch im B-Plan-Gebiet vor Ort zu prüfen und ggf. zu realisieren. Da die Gebiete Teile der Frischluftschneise der Stadt Leipzig sind und im Rahmen des Wasserkonzeptes z.B. die Nördliche Rietzschke oder Mühlgraben renaturiert werden sollen, könnte eine wasserführende Rietzschke, verbunden mit der entsprechenden Bepflanzung mit geeigneten Bäumen, die Frischluftgewinnung unterstützen.
2. Es soll so viel Grün wie möglich auf dem Berg zu erhalten bleiben und Lücken zwischen der PV-Anlage mit geeigneten Pflanzen begrünt sowie alle Wege rund um die Deponie, so weit möglich, saniert, begrünt und nutzbar gemacht werden (Bsp.: Podelwitzer Weg und Bergweg).
3. Orientiert an der Maßnahmenliste der Bürger der Seehausener Ortsteile, werden Gebäude, Flächen und Einrichtungen für eine Vereinsnutzung optimiert und dazu eine gemeinsame Liste geeigneter Maßnahmen für die 3 Jahre in Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat erstellt und abgearbeitet.
4. Geplante Baumaßnahmen an Straßen, Rad- und Fußwegen, die bereits vorgesehen sind, aber bislang eine niedrigere Priorität haben, werden geprüft und ggf. vorgezogen, um zügig einen Ausgleich herzustellen. (Beispiele: Fuß- und Radweg von Göbschelwitz nach Hohenheida, Göbschelwitz zur B2, Gottscheina nach Merkwitz inkl. Radweg, Hohenheida zu BMW inkl. Radweg)
5. Im Zuge der Anbindung der Gewerbegebiete rund um Seehausen wird geprüft, wie dabei der ÖPNV auch für die Ortslagen verbessert werden kann und dazu ein Vorschlag vorgelegt.
Begründung:
Gerade die Ortsteile im Norden der Stadt tragen erhebliche Lasten der wirtschaftlichen Entwicklung, von der die Gesamtstadt profitiert. Deshalb muss ein Anliegen der Stadtverwaltung sein, hier zügig entsprechende Ausgleichsmaßnahmen vorzunehmen, um die Lebensqualität im Norden der Stadt zu erhalten und zu steigern. Das geht auch mit kleineren, zügig umsetzbaren Maßnahmen.