Ratsentscheidung zu Schwimmhalle Ost: Chance für den Leipziger Osten vertan
SPD-Fraktionschef Christopher Zenker bedauert die gestrige Ratsentscheidung zum Schwimmhallenneubau im Leipziger Osten:
„Gestern hätte ein schöner Tag für den Leipziger Osten werden können. Mit der beschlossenen Notsicherung am Gebäude des ,Kinos der Jugend‘ und der Konzeptvergabe für diese Liegenschaft sowie mit der Standortentscheidung für die geplante Schwimmhalle am Otto-Runki-Platz und die damit verbundene Entscheidung für einen Stadtteilpark an der Schulze-Delitzsch-Straße hätten wir in einer Ratsversammlung viel für den Leipziger Osten verbessern können. Ich muss allerdings im Konjunktiv bleiben, denn die Entscheidung für die Schwimmhalle scheiterte knapp bei 28 Pro- und 30 Gegenstimmen, weil CDU, Grüne und AfD gegen die Vorlage zum Schwimmhallenneubau stimmten.“
Aus unserer Sicht – und hier sind wir uns mit der Linksfraktion einig, wäre der Otto-Runki-Platz ein sehr gut geeigneter Standort für die Schwimmhalle gewesen, denn er ist verkehrlich sehr gut angebunden und liegt noch nahe genug am Stadtzentrum, dass die Halle einen großen Einzugsbereich gehabt hätte. Zudem befinden sich in näherer Umgebung mehrere Schulen und Kitas. Dass gerade dieses Wohngebiet einen hohen Anteil an Nichtschwimmern ausweist, dem man mit dem Neubau hätte entgegenwirken können, hat den Standort auch sozialpolitisch prädestiniert.
„Besonders ärgerlich ist, dass die Grünen eine dringend benötigte Schwimmhalle, für die sie sich selbst gemeinsam mit uns Anfang 2015 eingesetzt haben, und den Standort auf dem Otto-Runki-Platz mit fragwürdigen Begründungen geopfert haben, obwohl sie mit dem Standort an sich wohl keine Probleme hatten. Auch wenn sie jetzt um Schadensbegrenzung bemüht sind, war das gestern kein grünes Ruhmesblatt. Den Menschen im Leipziger Osten haben sie damit in zweifacher Hinsicht einen Bärendienst erwiesen: 1. Wird sich der Schwimmhallenbau im Leipziger Osten weiter verzögern und womöglich an einem ungünstigeren Standort realisiert werden. 2. Wird der Stadtteilpark an der Schulze-Delitzsch-Straße, wodurch Volksmarsdorf und Neustadt-Neuschönefeld deutlich an Lebensqualität gewonnen hätten, nun wahrscheinlich nicht mehr kommen, da es nun bei dem bisher geplanten urbanen Wald bleiben wird“, so Zenker.
Die CDU-Fraktion hingegen schlug unter anderem einen Standort in der Engelsdorfer Edisonstraße für die Schwimmhalle vor. Dass dieses Grundstück am Stadtrand liegt, die Schwimmhalle sich dann unweit der privat betriebenen „Sachsen Therme“ befinden würde und das Grundstück verkehrlich deutlich schlechter angeschlossen ist als der Runki-Platz, interessiert bei der CDU dabei scheinbar niemanden.
„Alles in allem wurde gestern mit einer knappen Mehrheit aus CDU, Grünen und AfD verhindert, dass wir zügig eine neue Schwimmhalle und einen neuen Stadtteilpark im Leipziger Osten schaffen können. Das ist sehr unbefriedigt, weil dies auf Kosten der dort lebenden Menschen passiert“, so Zenker abschließend.