Reden und Texte der SPD-Fraktionsmitglieder innerhalb der Ratsversammlung zu ausgewählten Themen

Redner: Axel Dyck, Fraktionsvorsitzender

 

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werte Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates,
werte Gäste!

Die Ratsversammlung soll heute einen Beschluss über 62 Mio. zusätzliche Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II fassen.
Der Zeitraum für die maßnahmekonkrete Untersetzung bis hin zur Vorlage war für die Verwaltung sehr kurz, für uns als Stadtrat war die Prüfungsphase noch kürzer. Das liegt nicht an der Verwaltung, die gern kritisiert wird, sondern an der Maßgabe einer schnellen Umsetzung – vom Bund und Land gewollt, denn nur so kann noch in diesem Jahr ansatzweise Wirksamkeit erzielt werden.
Ich denke es war richtig, dass die Verwaltung einen Vorschlag unterbreitete, der auf vorhandene Prioritäten bzw. schon länger formulierte Denkansätze und Vorhaben aufbaute, die uns nicht neu sind und die Möglichkeit eines „Wünsch dir was“ etwas nach hinten verdrängte. Das ist unser Part. Und die Reaktionen aus den Interessengruppen zeigen dies, der Wunschhorizont kann unendlich groß sein.
Aber auch gilt, wer zu einem Projekt „ja“ sagt, muss zu einem anderen „nein“ sagen. 62 Mio. sind auch endlich.
In Summe sind die Pakete 1 und 2 nachvollziehbar, wenn auch über Details, unabhängig von deren Budgetgröße diskutiert werden kann und muss.

Es kristallisieren sich wenige Streitpunkte heraus:
Zu wenig Sportprojekte und der strategische Ansatz der Glasfaservernetzung über die HL komm, wo der Einstieg im Gesellschafterkreis noch nicht abschließend ausdiskutiert ist, auch unter der Maßgabe ob dies überhaupt Aufgabe eines kommunalen Unternehmens sein soll?
Und die Kongresshalle. Seit wir zurückdenken ist diese in Wellen immer Gegenstand von Forderungen hier aus dem Stadtrat gewesen. Jetzt bietet sich die Chance den Namen Kongresshalle wörtlich zu nehmen und mit Leben zu füllen. Und was passiert – kurzsichtiges Denken macht sich hier und da breit, weil einige nicht mehr gewollt sind in längeren Zeiträumen und Horizonten zu denken. Legen wir doch mal bitte die Verzagtheit ab, so wie vor einigen Jahren und fassen wieder Mut zu neuen Ideen und Ansätzen und reagieren nicht immer reflexartig in ablehnenden Positionen. Um es klar zu sagen: Die Kongresshalle ist nicht das Wetterzelt für das Spiegelzelt. Die Möglichkeit jetzt mit der Kongresshalle einen großen Schritt nach vorn zu gehen muss genutzt werden. Ansonsten muss klar ausgesprochen werden: Die Kongreßhalle steht nicht mehr im Fokus der Stadt.

Redner: Christopher Zenker, Stadtrat

 

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werte Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates,
werte Gäste,

vorgestern wurde das Projekt „Stromsparberatung“ des Caritasverbandes Leipzig und des Ökolöwen mit dem Leipziger Agenda-Preis ausgezeichnet. Das Projekt „Stromsparberatung“ verfolgt die Ziele, die auch wir mit unserem Antrag beabsichtigen. Diese Auszeichnung, zu der ich dem Caritasverband und dem Ökolöwen von dieser Stelle aus noch einmal gratulieren möchte, ist nicht nur für die Preisträger ein Erfolg, sondern ist auch ein deutliches Zeichen, dass die Intension unseres Antrags die Richtige ist.
Das heißt, der Weg der kostenlosen Stromsparberatung zur Senkung der Energiekosten ist der richtige, da diese Maßnahme Hilfe zur Selbsthilfe bietet.

Zum einem lassen sich in vielen Haushalten bereits mit einfachen Maßnahmen, wie dem Einsatz von Energiesparlampen oder der Vermeidung des Betriebs von Geräten im Stand-By-Modus, ca. 100 Euro im Jahr an Energiekosten einsparen. Zum anderen eröffnet die Kostenlosigkeit der Beratung auch Hilfeempfängern nach SGB II und XII bzw. Bürgerinnen und Bürgern mit geringem Einkommen die Möglichkeit, eine solche Beratung in Anspruch nehmen zu können.
Insgesamt führt eine kostenlose Stromsparberatung zu einer win-win-Situation. Der erste Nutznießer wären die Bedarfsgemeinschaften, die Strom und damit Geld einsparen. Außerdem würde das Klima profitieren, da der CO²-Ausstoß durch einen geringeren Energieverbrauch zurück geht.

Die SPD-Fraktion wird dem Verwaltungsstandpunkt zustimmen. Sollte die Evaluation zu einem positiven Ergebnis führen, sollte jedoch erneut überprüft werden, inwiefern eine Ausweitung des Beratungsangebots auf Heiz- und Warmwasserkosten erfolgen kann.

Rednerin: Ute Köhler-Siegel, Stadträtin

 

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werte Stadträte,
verehrte Gäste,

Schulschließungen gehören zu den absolut unbeliebtesten Themen, mit denen sich Stadträte beschäftigen müssen. In einem langen Prozess haben wir uns mit den heute zur Abstimmung stehenden Schließungen und Fusionen befasst.
Die Aufhebung einer Grundschule gegen den Trend erhöhter Geburtenzahlen scheint unlogisch, aber diese wirken sich nicht gleichmäßig auf alle Stadtgebiete aus. Deshalb ist es schon aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll, diese Schulen zusammenzufassen. Es fallen weniger Betriebskosten an und es muss eine Schule weniger saniert werden.

Die Mittelschulen in Leipzig konnten in den letzten Jahren weniger Schüler aufnehmen, da sich 2005 die Zugangsvoraussetzungen zu Gunsten der Gymnasien verändert haben.
So lernen in der 55. Schule nur noch die Schüler der Klassenstufen 8 bis 10 in insgesamt sieben Klassen, in der 65. Schule die Klassenstufen 7 bis 10 in sechs Klassen. Spätestens im nächsten Schuljahr ist also kein vernünftiger Schulbetrieb mit dem entsprechenden Fachunterricht mehr möglich. Auch Ganztagsangebote und Freizeitgestaltung können nicht mehr sinnvoll gestaltet werden. Daher sehen wir die Notwendigkeit der Aufhebung dieser Schulen ein.

Aber wir sehen auch die Probleme:
Die Schüler der 65. Mittelschule werden in die Mittelschule Portitz gehen. Dort wird es anfangs sehr eng. Wir fordern die Schulverwaltung auf, diesen Prozess intensiv zu begleiten und auftretende Probleme schnell und unbürokratisch gemeinsam mit der Schulleitung zu lösen. Bereits im nächsten Schuljahr wird es auch bauliche Veränderungen an der Mittelschule Portitz geben, die Sanierung der „Äußeren Hülle“ steht an. Damit unterstützt die Stadt den Zusammenschluss der Schulen, weil sie die Attraktivität der aufnehmenden Schule deutlich erhöht.

Weitaus größere Probleme haben die Mitglieder unserer Arbeitsgruppe mit dem neuen Standort der 55./84. Mittelschule. Deswegen haben wir dazu einen Änderungsantrag ins Verfahren gebracht. Wir schlagen vor, den zukünftigen Schulstandort in der 84. Mittelschule – im Herzen von Grünau – zu belassen.
Die Schullandschaft in Grünau durchlebte in den letzten Jahren dramatische Veränderungen. Zahlreiche Schulen wurden geschlossen, so dass es in Grünau nunmehr nur noch sieben Grundschulen (78. mit 100., 91., Fröbel, 90., 80., 85.) zwei Mittelschulen (94., 84.) und ein Gymnasium (Klinger) gibt. Dafür ist Grünau jetzt das Zentrum der Förderschulen der Stadt Leipzig. Sechs Schulen für unterschiedlichen Förderbedarf wurden dort angesiedelt.

Aus diesem Grund wollen wir keine weitere Ausdünnung der allgemeinen Schulstandorte. Die 84. Mittelschule liegt im Zentrum von Grünau, auf einer Linie mit Grünauer Welle und Allee-Center. Welches Zeichen setzen wir, wenn wir dort eine Schule schließen?!
Es gibt viele Argumente der Stadtverwaltung für den Umzug in die 55.: es ist das schönere Gebäude, es ist ja fast noch Grünau, die Schüler müssen ja nicht den ganzen Tag Plattenbau sehen.
Versprochen wird uns eine schulische Nachnutzung der 84., aber wie diese aussehen soll, das verschweigt uns die Verwaltung. In der Vorlage wird lediglich von einer Prüfung gesprochen, ob die Martinschule das Gebäude weiternutzen kann.

Unstrittig für die Stadtverwaltung ist, dass sowohl das Gebäude der 55., als auch das Gebäude der 84. saniert werden sollen und als Schulstandorte genutzt werden. Wir erfahren in dieser Vorlage aber nur die Hälfte der Pläne und sollen mit dem Umzug einer Schule Fakten schaffen, Fakten, die bei der nächsten Runder der Schulnetzplanung eine wichtige Rolle spielen. Es wäre nicht das erste Mal, dass durch Sanierungen von Schulen der Schulnetzplanung vorgegriffen wird.
Wir wollen aber die komplette Planung für Grünau kennen. Warum sollte nicht eine der Förderschulen aus Grünau in das attraktive Gebäude der 55. Schule ziehen?

Diese Vorlage und die unklaren Andeutungen der Verwaltung beinhalten mehr Fragen als Antworten.
Wir sehen die Notwendigkeit der Fusion, wir nehmen zur Kenntnis, dass eine Sanierung und schulische Nachnutzung der Gebäude geplant ist. Dem können wir auch zustimmen, aber wir wollen volle Mitsprache bei der Schulnetzplanung.
Deshalb bitte ich Sie, verehrte Stadträte, unseren Änderungsantrag bei der Abstimmung zu berücksichtigen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Rednerin: Stadträtin: Ute Köhler-Siegel, Mitglied im FA Jugend, Soziales, Gesundheit, Schule

 

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werte Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates,
werte Gäste!

Für alle Parteien im Stadtrat steht es außer Frage, dass Familien in Leipzig entlastet werden sollen. Damit unterstreichen wir, dass unser strategisches Ziel Förderung der Familien nicht nur Worte sind, sondern das auch Taten folgen.

Die CDU schlägt vor, ein weiteres kostenfreies Kindergartenjahr einzuführen. Mit diesem Vorschlag werden einige Eltern deutlich entlastet.
Wir meinen – vollständige Kostenfreiheit für die Kinderbetreuung ist auch unser Ziel, aber das kann eine einzelne Kommune nicht leisten, das ist Aufgabe des Landes.

Deshalb haben wir einen Vorschlag erarbeitet, der alle Eltern entlastet, die ein Kind in der Krippe, bei Tageseltern oder im Kindergarten betreuen lassen.

Für einen 9h-Platz in der Krippe: 

monatl.  16,16 €
jährl.   193,32 € 

Für einen 9h-Platz im Kiga:  

monatl.  22,97 €
jährl. 275.64 €

Familien mit mehreren Kindern werden mehrfach entlastet.

Zu unserem Kinder-Paket gehört aber auch, dass wir 900 T€ für die Erhöhung der Qualität in den Kindereinrichtungen einstellen.
Wir wollen, dass unsere Kinder nicht nur betreut, sondern auch gefördert werden.
Schulvorbereitung und Umsetzung des Bildungsplanes lassen sich nicht so nebenbei vorbereiten. Kindereinrichtungen sollen zu Familienzentren ausgebaut werden und die Erzieher/innen brauchen zusätzliche Stunden, damit sie sich auch um Kinder mit Entwicklungsverzögerungen kümmern können.

Redner: Christian Schulze, Stellv. Fraktionsvorsitzender

 

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werte Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates,
werte Gäste!

Ja, wir müssen schnell eine Lösung für das Platzproblem der Schulen in Böhlitz-Ehrenberg finden. Darum sagen wir:

1. Wir wollen eine schnelle Lösung im Interesse der Grundschüler.
2. Weiterhin wollen wir die einzügige Grundschule in Gundorf als städtisches Kleinod erhalten.
3. Weil nicht nur wir sondern auch die meisten anderen hier im Raum Gundorf erhalten wollen (siehe CDU Neufassung), gibt es keine Fördermittel für einen Neubau in Böhlitz – da einzügig.
4. Wenn die Böhlitzer wirklich schnell etwas für die Kinder von Böhlitz-Ehrenberg tun wollen, dann können die Mittelschüler, die sowieso nur zu höchstens 50 Prozent aus Böhlitz-Ehrenberg stammen, in die sanierte Schule nach Leutzsch, damit die Grundschüler endlich aus dem Interim rauskommen und in das Mittelschulgebäude gehen können.
5. Ein Neubau würde – selbst wenn uns das Geld geschenkt würde – wahrscheinlich mit allen Planungen mindestens drei Jahre dauern und am Leutzscher Rathaus stünde mittelfristig ein saniertes Schulgebäude leer. Im Übrigen würde der Neubau 9-11 Mio. € kosten, die dann allen anderen Schulen in Leipzig fehlen würden.

Noch einmal: Wir wollen für eine schnelle unkomplizierte Lösung für Böhlitz-Ehrenberg plädieren, die schon ab dem nächsten Schuljahr wirken kann. Einen Neubau, mit dem erst den nächsten Grundschulgenerationen geholfen wäre, lehnen wir ab.

Redner: Christopher Zenker, Stadtrat der SPD-Fraktion

 

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werte Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates,
werte Gäste,

wenn wir die Vorlage heute beschließen, sind wir die 46. Stadt in Europa, die der Städtekoalition gegen Rassismus beitritt.

Die Kosten, welche die Umsetzung dieser Vorlage vorsieht, liegen bei lediglich 6.500 Euro. Angesichts der angespannten Haushaltslage ist die geringe Summe verständlich, jedoch ist der Beitritt zur Städtekoalition nicht nur ein wichtiger symbolischer Schritt, sondern sollte auch Anlass zur noch stärkeren Prioritätensetzung in Richtung Vielfalt und Antidiskriminierung sein.
Uns muss es daher gemeinsam gelingen, mittelfristig diese Prioritätensetzung auch finanziell bzw. personell zu untersetzen. Je früher wir aktiv werden, umso eher können wir noch professionellere Antidiskriminierungsstrukturen aufbauen und die interkulturelle Öffnung der Verwaltung weiter vorantreiben. Langfristig kann uns dies helfen, ökonomische und soziale Folgekosten zu sparen.

Trotz des geringen Budgets zur Umsetzung des 10-Punkte-Plans, dem wir uns mit dem Beitritt zur Städtekoalition verpflichten, sehen wir – in der SPD-Fraktion – den Beitritt als ein sehr wichtiges Signal. Sowohl nach innen als auch nach außen.
Nach innen vor allem deshalb, weil die offenen Handlungsfelder, die in der Vorlage benannt werden, jetzt besser angegangen werden können.
Nach außen, und das ist vielleicht gerade momentan viel wichtiger, zeigt es, dass wir nicht gewillt sind, Rassismus und Diskriminierung zu dulden und das in unserer Stadt ein offenes und tolerantes Klima gewollt ist. Offenheit und Vielfalt sind im Übrigen auch weiche Standortfaktoren, welche insbesondere bei Investoren und Fachkräften aus dem Ausland von nicht unbedeutender Rolle sind.

Die letzten Wochen und Monate haben uns wieder einmal vor Augen geführt, wie wichtig Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung in unserer Stadt ist. Die Ereignisse der letzten Monate belegen, dass Rechtsradikale versuchen, in unserer Stadt stärker Fuß zu fassen. Dabei setzen sie häufig auch auf Einschüchterung inklusive Gewalt.

Glücklicherweise gibt es in Leipzig zahlreiche Bürgerinnen  und  Bürger, die sich gegen rechtsradikales Gedankengut zur Wehr setzen. Deshalb freut es mich auch sehr, dass unter anderem die Bürgerinitiativen Plagwitz/Lindenau, Reudnitz, Großzschocher und Buntes Grünau am Montag im Erich-Zeigner-Haus für ihre Arbeit gewürdigt wurden. Gerade Bürgerinnen und Bürger, die sich für ein weltoffenes Leipzig einsetzen, machen unsere Stadt ein Stück bunter.

Auch das hohe Engagement der Stadtverwaltung gegen Rassismus und für eine gleichberechtigte Teilhabe von Migrantinnen und Migranten loben wir ausdrücklich. Stellvertretend möchte ich hier das Referat Ausländerbeauftragter und die Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention nennen.

Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit und hoffe, dass die Vorlage, die in ihrem Ursprung auf eine Initiative des Antidiskriminierungsbüros Leipzig zurückgeht breite Unterstützung im Stadtrat findet.

Redner: Heiko Oßwald, Stadtrat der SPD-Fraktion und Mitglied im Aufsichtsrat der LVV

 

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
werte Gäste!

Der LVV-Konzern kann gelassen und optimistisch ins neue Jahr 2009 gehen.
Mit einer Eigenkapitalquote von über 40% und einem Verschuldungsgrad von unter 50% steht der Konzern jetzt stärker als jemals zuvor da. Durch den Abbau von 444 Millionen Euro an Schulden müssen nun jährlich 25 Millionen Euro weniger für Zinsen aufgewendet werden. Die Bonität bei sämtlichen Banken ist daher hervorragend. Auch die Arbeitnehmer im Konzern sind durch einen siebenjährigen Kündigungsschutz besser als andere abgesichert und können weniger sorgenvoll ins wirtschaftlich schwierige Jahr 2009 blicken.
Der LVV Konzern ist wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise in der Lage, in drastischem Umfang Investitionen vorzuziehen und somit die regionale Wirtschaft vor Ort zu stützen und Arbeitsplätze zu sichern.

So oder so ähnlich hätte ich meine Rede beginnen können, wenn die geplante Teilveräußerung der Stadtwerke letztes Jahr erfolgreich über die Bühne gegangen wäre. Wie bereits bekannt kam leider alles anders.
Die LVV hat nun die Folgen des gescheiterten Anteilsverkaufes zu tragen und wird sich diesen aber mit aller Kraft stellen. Nicht weniger als eine finanzielle Deckungslücke von 145 Millionen Euro bis 2012 gilt es zu schließen.
Die Informationsvorlage beinhaltet ein umfassendes strategisches Konzept der LVV, wie sie den Herausforderungen der Zukunft begegnen will.
Dabei wird ein breites Band an zu prüfenden Möglichkeiten vorgestellt, um den Konzern als Ganzes zu stärken, dessen Finanzkraft zu festigen, sowie Leipzig weiter erfolgreich zu entwickeln und Arbeitsplätze vor Ort zu sichern.  
Dazu gehört der zügige Ausbau der LVV zu einer Managementholding, die Erschließung von Synergien im Konzern, die Optimierung von Leistungsstandards, der Konzernplanung, sowie des Beteiligungsportfolios, um einiges zu nennen.
Es verbietet sich im Interesse der LVV, aber auch der Stadt Leipzig, jetzt schon in dieser frühen Prüfphase über einzelne Maßnahmen zu spekulieren und diese öffentlich auszuschlachten.
 

Was die LVV jetzt braucht, ist die uneingeschränkte Unterstützung der Stadt Leipzig und ihrer handelnden politischen Repräsentanten, um in Ruhe mit der nötigen Transparenz aber auch Entschlossenheit, die gesteckten Ziele nach und nach umzusetzen.
Die neue Geschäftsführung ist mit diesem Konzept auf einem guten Weg, welches übrigens – trotz nicht vorhandener Personalressourcen – innerhalb kürzester Zeit vorgelegt wurde. Dafür vielen Dank.

Wir als SPD-Fraktion werden als sachlicher, fairer und kritischer Partner zur Verfügung stehen und nehmen die Informationsvorlage wohlwollend zur Kenntnis.