Artikel von Claus Müller für Amtsblatt vom 07.12.2012

Aus eigenem Erleben mit meiner jetzt bald 88-jährigen Mutter musste ich feststellen, dass es in der Vergangenheit schwierig war, unser Wahllokal aufzusuchen, denn dieses war ohne Treppensteigen nicht zu erreichen. Im Laufe der letzten Jahre bekam ich in Diskussionen und bei Gesprächen mit, dass es vielen Bürgerinnen und Bürgern in unserer Stadt ähnlich geht.

Deshalb hatte die SPD-Fraktion einen Antrag eingereicht, wie künftig diese Problematik besser gehandhabt und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen beim Wahlgang unterstützt werden können. Mit dem Alternativvorschlag der Verwaltung, und das finden wir sehr positiv, wurde unser Ursprungsantrag in einigen Punkten sogar übertroffen. So finden wir es begrüßenswert, dass für Menschen mit Lernschwierigkeiten Broschüren oder Flyer in „leichter“ Sprache entworfen werden sollen. Außerdem sollen für Blinde und Sehschwache gemeinsam mit dem Blinden- und Sehschwachenverband Wahlschablonen entwickelt werden. Positiv ist auch, dass es wiederum Schulungen für Wahlhelfer zur Problematik Barrierefreiheit künftig geben wird.

Der Stadtrat hat mit den Stimmen der demokratischen Fraktionen den Antrag in seiner letzten Sitzung positiv votiert und wir sind gespannt, inwieweit er bereits zur Oberbürgermeisterwahl in Teilen umgesetzt wird.

Mit der Umgestaltung und Aufwertung der Stadtplätze Stöckel- und Stannebeinplatz in Schönefeld sind weitere Bemühungen der Stadt sichtbar, dem Stadtteil ein besseres Gesicht zu geben.

Ingrid Glöckner, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Die Akteure vor Ort, wie Bürgervereine, Kirchengemeinde und engagierte Bürger haben nicht nachgelassen, auf problematische Entwicklungen hinzuweisen und Verbesserungen einzufordern. Für eine künftige positive Entwicklung sind weitere Investitionen erforderlich. So sollen beispielsweise die LVB-Haltestellen Löbauer Straße und Stöckelstraße  behindertengerecht ausgebaut werden.
Auch der geplante Umbau des Sommerbades Schönefeld zu einem Familienbad ist bei vielen Bewohnern noch nicht richtig angekommen bzw. gibt es viele Bedenken, die bisher nicht ausgeräumt werden konnten. Wünschenswert wäre deshalb eine öffentliche Informationsveranstaltung für die Bürger durch die Bädergesellschaft als Investor und das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport. Sicher lässt sich diese Veranstaltung noch nachholen.
Als Stadträtin werde ich auch künftig die positive Entwicklung Schönefelds weiter unterstützen und befördern.“

Die SPD-Fraktion unterstützt die Position der Stadtverwaltung gegenüber den Plänen der Wohnungsgenossenschaft Transport (Wogetra) hinsichtlich der Stilllegung von 150 Wohnungen in Grünau.

SPD-Stadtrat Heiko Bär: „Mit dem Beschluss des Stadtrates zur Strategie Grünau 2020 ist eindeutig festgelegt, dass in den sogenannten Kernbereichen des Stadtteils die Aufwertung der Wohnquartiere finanziell unterstützt wird, Stilllegungen oder gar Abrisse von Wohnungen jedoch abgelehnt werden. Dies gilt auch für die Wohneinheiten der Wogetra in der Breisgaustraße. Der Vorstand der Genossenschaft soll nicht darauf spekulieren, dass sich die Position der Stadt hier ändert. Vielmehr soll der Vorstand den Argumenten der eigenen Genossenschaftler, die eine Aufwertung des Standortes fordern, endlich folgen.“

SPD-Stadtrat Heiko Oßwald kritisiert die Absetzung des Leipziger Corporate Governance
Kodex von der Tagesordnung der heutigen Ratsversammlung: „Mich erstaunt vor allem, dass
die Grünen hier den Absetzungsantrag gestellt haben. Schließlich fordern diese Kolleginnen
und Kollegen permanent mehr Transparenz und Offenheit. Nehmen wir das Beispiel
Informationsfreiheitssatzung: Da werfen die Grünen der Verwaltung Verschleppung vor, weil
die rechtlichen Prüfungen zu den Änderungswünschen der Fraktionen noch nicht
abgeschlossen sind. Mir scheint es, als haben die Grünen bei Transparenz und Offenheit
lediglich in der Theorie ihre Stärken, denn wenn es ernst wird, wird gekniffen.“
Mit dem Leipziger Corporate Governance Kodex soll ein Regelwerk mit allgemeinverbindlichen
Grundsätzen zur guten Unternehmensführung und zur guten Unternehmenssteuerung
festgeschrieben werden. Darin sind unter anderem auch Passagen zu mehr Transparenz bei
den Geschäftsführergehältern enthalten. Schließlich sollen Vorgänge aus der Vergangenheit,
wo unklar war, auf welcher Grundlage Verantwortung und Zuständigkeit sowie
Geschäftsführergehälter und Pensionsansprüche geregelt wurden (bspw. die Pensionen vom
ehemaligen LVB-Geschäftsführer Hanss), zukünftig vermieden werden. Dadurch, dass der
Kodex nicht in dieser Ratsversammlung beschlossen wurde, wird es nun leider nicht mehr
möglich sein, in den Anhängen der Jahresabschlüsse 2012 die Geschäftsführergehälter
einzusehen.

Das Beispiel des 2002 verabschiedeten und in der Folgezeit mehrfach angepassten
Deutschen Corporate Governance Kodex zeigt zudem, dass ein Nachjustieren auch dann
möglich ist, wenn ein solches Regelwerk bereits in Gebrauch ist. So kann das auch in Leipzig
gehen.

Ebenso sind die von den Grünen ins Feld geführten Argumente, es wären zu viele Anträge
und die Sachlage wäre dadurch zu unübersichtlich geworden, für Oßwald nicht
nachvollziehbar: „Die Vorlage ist uns seit weit über einem halben Jahr bekannt und wird
bereits seit 2006 verwaltungsintern diskutiert. Die entsprechenden Änderungsvorschläge
liegen ebenfalls schon lange genug vor, so dass sich die Grünen – von denen im Übrigen
keine eigenen Anregungen kamen –, damit hätten befassen und die Materie durchdringen
können. Schließlich haben wir auch in der Vergangenheit im Rat schon reichlich Vorlagen
behandelt, zu denen es zahlreiche Änderungs- und Ergänzungsvorschläge gab. Warum also
dieses Mal so eine Aufregung?“

Artikel von Christopher Zenker für Amtsblatt vom 10.11.2012

Bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen gibt es für die SPD-Fraktion vor allem einen Schwerpunkt: Ausbau der Kinderbetreuung. Um das Ziel „Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung“ ab August 2013 zu erreichen, fordern wir – neben dem Ausbau des Platzangebots bei Freien Trägern und bei Tagespflegepersonen – auch den Bau neuer Kindertagesstätten in kommunaler Trägerschaft. Mindestens 300 zusätzliche Krippen- und Kindergartenplätze sollen nach dem Willen der SPD in der Demmeringstraße, der Haydnstraße und an der Radrennbahn noch im Jahr 2013 entstehen, notfalls auch in Systembauweise. Darüber hinaus fordern wir ein Investitionspaket zur Sanierung von Kindertagesstätten. Insgesamt sollen etwa 3,5 Millionen Euro zusätzliche Mittel in den städtischen Haushalt eingestellt werden. Mit Fördermitteln können dadurch weit über 5 Millionen Euro zusätzlich in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert werden.

Einen weiteren Schwerpunkt neben der Kinderbetreuung hat die SPD auf den Bereich Sport gelegt. Neben der im Sportprogramm verankerten Erhöhung des Zuschusses auf 20 Euro pro Mitglied im Sportverein, fordert unsere Fraktion auch eine Million Euro zur Beseitigung von DIN-Mängeln an Schulsporthallen, die auch dem Vereinssport zu Gute kommen.

Zu der von der FDP-Fraktion beantragten Prüfung einer Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes erklärt der Vorsitzende der Leipziger SPD-Fraktion Axel Dyck: „Leipzigs Kurs ist klar: Schulden abbauen, Zukunft gestalten, Wirtschaftskraft stärken, Kitas, Schulen und Straßen sanieren. Bis 2019 wird es Leipzig schaffen, auch ohne Solidarpaktmittel auf eigenen Beinen zu stehen. Wieso die FDP nun glaubt, Steuergeschenke verteilen zu können, anstatt Leipzig weiter Stück für Stück voranzubringen, bleibt ein Geheimnis der FDP.“  
Und weiter: „Ich bin selbst Unternehmer und weiß, was es bedeutet, Gewerbesteuern zu zahlen. Aber mir ist eine dynamische Stadt  lieber, die Zukunft gestalten kann und mir gute Standortfaktoren bietet, als ein paar Euro mehr in der Kasse. Auch wenn es die FDP immer noch gern behauptet: Weniger öffentliche Hand ist nicht zwangsläufig besser für die Wirtschaft und das Gemeinwesen.“

Dyck betont, dass sich die Leipziger Wirtschaft mit dem derzeitigen Gewerbesteuersatz seit Jahren sehr gut entwickle. Der ehemalige wirtschaftliche Rückstand zu anderen Regionen ist rasant aufgeholt worden. Offenbar schätzten Unternehmen die Summe der Rahmenbedingungen in Leipzig.

Hintergrund: Mit dem Haushaltsantrag Nr. 112 möchte die FDP-Fraktion eine Absenkung des Gewerbesteuerhebesatzes der Stadt Leipzig um 10  Basispunkte erreichen.

Der SPD-Stadtrat für den Wahlkreis Leipzig-Ost, Sebastian Walther lädt die Bürgerinnen und Bürger am Montag, den 05. November 2012, in der Zeit von 16.30 bis 18 Uhr, zu einer Sprechstunde zu aktuellen Themen der Kommunalpolitik herzlich ein.

Die Sprechstunde findet im Ratssaal des ehemaligen Rathauses zu Mölkau, Engelsdorfer Straße 88, 04316 Leipzig, statt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.