Digitalisierung von Schulen: Grundlegend und eigenständig organisieren und finanzieren

Digitalisierung von Schulen ist in aller Munde. Die Bundesregung fordert es, der Freistaat Sachsen auch und die Stadtratsfraktionen reagieren darauf. Nun legt auch die SPD- Fraktion einen Antrag zu diesem wichtigen Thema vor.

„Unsere Schulen in Deutschland, Sachsen und natürlich auch in Leipzig hängen bei der Digitalisierung weit hinterher. So sind in Leipzig gerade mal 55 Schulen komplett vernetzt,  sieben Schulen haben ein vollfunktionierendes WLAN-Netz und an 24 Schulen gibt es partiell WLAN. Deshalb ist die Forderung der CDU- Fraktion nach einem Klassensatz Tablets für jede Schule etwas voreilig, da Tablets im Offline-Modus nicht wirklich brauchbar sind.“ so Ute Köhler-Siegel, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Andreas Geisler, Stadtrat der SPD-Fraktion und ehemaliger Vorsitzender des Stadtelternrates Leipzig weiter„ Der Freistaat Sachsen und das Kultusministerium haben bis heute keinen Plan zur Digitalisierung vorgelegt oder geben den Kommunen wenigstens einen Handlungsleitfaden zur Ausstattung von Schulen. Leipzig kann nicht noch mehr Zeit verlieren und muss jetzt endlich handeln. Die Konzeption ‚Medienbildung und Digitalisierung in der Schule‘ des Staatsministeriums für Kultus vom Oktober 2017 bietet auch keine schlüssigen Antworten und es fehlt die komplette Umsetzung in Verordnungen um Handlungssicherheit zu Netzen, Lernmitteln oder Lehrmitteln zu schaffen“.

Die SPD fordert in einem 1. Schritt, dass die Verlegung von leistungsstarken  Netzen nicht an der Schulmauer endet, sondern dass innerhalb der nächsten vier Jahre der Netzwerkaufbau planvoll erfolgt. Schließlich können wir nicht warten, bis alle Schulen saniert sind.

Um die Schulen in diesem Bereich kompetent zu unterstützen und zu beraten, bedarf es professioneller Beratung. Dafür fordert die SPD- Fraktion die Schaffung einer Stelle eines IT Gestalters/Planers, um die Querschnittsaufgaben zwischen Planung und Netzausbau in den einzelnen Schulen zu koordinieren natürlich in Zusammenarbeit mit den medienpädagogischen Zentrums.

Andreas Geisler weiter: „Diese Aufgabe kann man nicht auch noch den Schulen übertragen. Dort ist die primäre Aufgabe, den Unterricht abzudecken und nicht Planungsaufgaben zu übernehmen. Außerdem müssen noch weitere Stellen geschaffen werden, um die laufende Wartungs- und Servicearbeiten an Schulen zu übernehmen und die Arbeiten der Servicedienstleister zu koordinieren. In unseren Schulen gibt es zirka 8000 Computer, dafür gibt es vier Stellen im Medienpädagogischen Zentrum. Dies ist zu wenig um die IT-Technik besser  zu warten und betreuen zu können, als bisher. Schließlich werden am Ende dieses Prozesses in unseren Schulen mehr Endgeräte genutzt werden als in der gesamten Verwaltung“.

„Die Stadt muss sich unbedingt mit dem Sicherheitskonzept für Hardware gegen Diebstahl auseinandersetzen, aber auch mit Sicherung der Netzwerke.

Ganz besonders wichtig ist der SPD- Fraktion, den Schulen keine IT- Ausstattung überzustülpen. Wir halten nichts von solchen Forderungen, wie Tablets für alle Schulen. Wir setzten auf Eigenverantwortung. Jede Schule soll eigenständig entscheiden, ob sie lieber mit PCs oder Laptops, Tablets oder interaktive Tafeln arbeiten möchten. Das Konzept muss zur Schule passen. Eine sinnvolle Digitalisierung des Unterrichts wird nur funktionieren, wenn die Lehrer diese Medien nach pädagogischen und methodischen Gesichtspunkten einsetzen. Für die Ausstattung der Schulen soll nach unseren Vorstellungen ein ansparbares Medienbudget zur Verfügung stehen“ so Ute Köhler-Siegel abschließend. +++

Aktuell sieht es so aus, als würde sich das Wachstum der Stadt etwas abschwächen, weil die Zahl der Einwohner im 1. Quartal 2018 deutlich geringer gestiegen ist als das im Vorjahreszeitraum der Fall war. Für die SPD-Fraktion ist das keine unbedingt negative Entwicklung, sondern bietet auch Chancen für die Stadt.

SPD-Fraktionschef Christopher Zenker erklärt dazu: „Leipzig geht es außerordentlich gut. Deutschlandweit staunt man über unser rasantes Wachstum. Gleichzeitig stellt es die Stadt vor enorme Herausforderungen. Die Stadt kommt nicht schnell genug mit dem Bau und der Erweiterung von Kitas und Schulen nach. Ein abgeschwächtes Wachstums verschafft uns Luft, mit unserer Infrastruktur aufzuholen.“

Aber nicht allein bei Kita und Schulen ist der Investitionsbedarf enorm. Vor allem auch der Wohnungsmarkt hat sich in den letzten Jahren gravierend verändert.

„Die Leerstandsquote ist in Leipzig auf rund zwei Prozent abgesunken und  gleichzeitig sind aufgrund der großen Nachfrage die Angebotsmieten deutlich gestiegen“, erklärt SPD-Fraktionsvize und LWB-Aufsichtsrat Heiko Oßwald und hebt hervor: „Ähnlich wie bei Schulen und Kitas kommt auch die Wohnungswirtschaft nicht hinterher schnellst möglich mehr preisgünstigen Wohnraum zu schaffen. Speziell mit Blick auf die städtische LWB hatten wir uns mehr neue Wohnungen zu sozial verträglichen Mieten gewünscht.“

Hinzu kommt die gute wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, die auch zu einer regen Bautätigkeit führt, wodurch Baufirmen nur schwer und dann auch zu ganz anderen Konditionen verpflichtet werden können, als das noch vor wenigen Jahren der Fall war. Das sorgt für Kostensteigerungen, wodurch sich selbst der öffentlich geförderte soziale Wohnungsbau immer schwerer umsetzen lässt.

Das heutige Urteil des Supreme Court in London im Verfahren der Kommunalen Wasserwerke Leipzig gegen die Schweizer Großbank UBS sorgt auch bei der Leipziger SPD-Fraktion für Erleichterung und Freunde.

SPD-Fraktionschef Christopher Zenker erklärt: „Dreimal hat UBS versucht, für ihre unanständigen Geschäfte Rückendeckung von englischen Gerichten zu bekommen. Dreimal hat die UBS eine schallende Ohrfeige bekommen. Der KWL-Prozess ist ein Lehrstück dafür, wie man sich als anständiger Banker nicht verhalten sollte.“

LVV-Aufsichtsrat und Fraktionsvize Heiko Oßwald ergänzt: „Mein ausdrücklicher Dank geht an den Oberbürgermeister, die KWL-Geschäftsführung und die Anwälte, die wie David gegen Goliath gegen eine der größten Banken der Welt gekämpft und gewonnen haben. Besonders freut mich natürlich, dass sich die Leipziger Gruppe jetzt wieder voll auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren kann, nämlich die Investitionen in einen noch attraktiveren ÖPNV und moderne Leitungs- und Wassernetzte.“

Artikel von Manfred Rauer für das Amtsblatt vom 07.04.2018

Manfred Rauer

Jeder Weg beginnt und endet als Fußgänger. Im „Integrierten Stadtentwicklungskonzept“ wird festgestellt, dass der Fußverkehr im Zentrum und in den angrenzenden Stadtteilen mit einem überdurchschnittlichen Anteil von über 40 Prozent eine besondere Bedeutung hat, insbesondere für ältere Menschen. Trotz aller durchgeführten Maßnahmen wird festgestellt, dass sich nur etwa die Hälfte aller Gehwege in einem befriedigenden Zustand befinden.

Der Gehweg ist der Schutzraum für die schwächsten Teilnehmer am öffentlichen Verkehr. Das müsste in der Stadt dazu führen, diesem Umstand besondere Beachtung zu schenken. Aber wie ist es mit Trittsicherheit, Barrierefreiheit, Sichtverhältnissen und der unrechtmäßigen Nutzung durch andere Verkehrsteilnehmer, die zu Gefährdungs- und Unsicherheitslagen führen, gestellt?

Ich wünsche mir, dass in der Diskussion um Mobilität den Fußgängern mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Dazu ist es notwendig, dass sich die Leipzigerinnen und Leipziger dieses Themas annehmen und ihre Forderungen ebenso vertreten wie die Auto- und Radfahrer. Eine wichtige Rolle soll dabei der vom Oberbürgermeister bestellte Fußverkehrsbeauftragte spielen. Und auf Initiative der SPD-Fraktion wurden im aktuellen Doppelhaushalt eine Million Euro für die Unterhaltung von Gehwegen eingestellt.

Bezug nehmend auf die Pressemeldung des Sozialwerk Leipzig gGmbH zur Abgabe von drei Kindertagesstätten und der Pressemeldung der Stadt Leipzig, dass die „Kinderbetreuung in den drei Kindergärten des Sozialwerkes“ abgesichert wird, äußert sich Christopher Zenker, Vorsitzender und sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion wie folgt:

 

„Das Verhalten des Sozialwerkes Leipzig die Autismusambulanz, die Kindertagespflege und die drei Kindertagesstätten so kurz hintereinander aufzugeben, verwundert doch sehr. Ein geordnetes Verfahren im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Kinder, der Eltern und Betroffener sieht anders aus. Wir hoffen, dass im Interesse Aller zeitnah eine gute Lösung gefunden wird und es weder zu Unterbrechung der Betreuung für die Kinder bzw. im Angebot der Autismusambilanz noch zur Arbeitslosigkeit von Angestellten kommt. Ich bin aufgrund persönlicher Rückmeldungen jedoch überzeugt, dass die breite Trägerlandschaft in Leipzig bereit ist, die Angebote inklusive der qualifizierten Angestellten und der besonderen inhaltlichen Konzepte zu übernehmen. Diesen Übergang muss die Verwaltung steuern.“

Die Leipziger SPD-Fraktion sieht die jüngst bekannt gegebenen erneuten Tariferhöhungen des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds (MDV) kritisch.

„Die für den August angekündigte Preiserhöhung von 3,5 Prozent bei der LVB ist erneut äußerst ärgerlich. Beschlossen wurde diese bereits im Herbst des vergangenen Jahres, und sie ist auch in die Wirtschaftsplanung der LVB für dieses Jahr eingerechnet. Im Stadtrat wurden allerdings nach der letzten Preisrunde verschiedene Initiativen ergriffen, durch die solche Preisanstiege künftig deutlich niedriger ausfallen sollen“, erklärt Heiko Oßwald, stellv. Fraktionsvorsitzender und Aufsichtsrat der Leipziger Gruppe. „Im Zuge der Diskussion zu einem Tarifmoratorium, also eines Einfrierens der bestehenden Fahrpreise, haben wir uns dafür eingesetzt, dass die Verwaltung zunächst einmal die Auswirkungen dessen auf Wirtschaftspläne der LVB und der L-Gruppe sowie auf den Stadthaushalt ermitteln soll. Darüber hinaus soll die Verwaltung überprüfen, wie sich ein an der Inflationsrate von maximal zwei Prozent ausgerichteter Anstieg auswirken würde, den wir favorisieren. Denn wir dürfen uns  nicht der Illusion hingeben, dass Fahrpreise künftig überhaupt nicht mehr erhöht werden, weil z.B. die Kosten im Personalbereich bei der LVB auch regelmäßig steigen. Die Prüfergebnisse sollten jetzt eigentlich vorliegen, was sie allerdings nicht tun. Sie sind aber notwendig, um auf die Wirtschaftsplanung 2019 sowie die Verkehrsleistungsfinanzierung noch Einfluss nehmen zu können. Allerding“

Die SPD-Fraktion hat deshalb für die Ratsversammlung am 18. April eine Anfrage eingereicht, in der sie danach fragt, wann mit den Ergebnissen zu rechnen ist und ob sie bereits schon bei der Erarbeitung der Wirtschaftspläne für das Jahr 2019 berücksichtigt wird.

„Wir reden seit Langem schon über die Neuorganisation des Verkehrs in unserer wachsenden Stadt, um in ein paar Jahren keinen Verkehrskollaps erleben zu müssen. Ein ganz wichtiger Baustein ist dabei der öffentliche Personennahverkehr, der attraktiver werden soll, um mehr Menschen dazu zu bewegen, das Auto stehen zu lassen, wenn sie es nicht unbedingt brauchen. Die Preisrunden, die wir jährlich erleben, erreichen eigentlich genau das Gegenteil: Die Preise steigen merklich, aber die Attraktivität der Angebote nicht. Das wollen wir ändern“, so SPD-Fraktionschef Christopher Zenker.

Seine Fraktion hat deshalb bereits Ende 2017 die Initiative ergriffen und die Erarbeitung von Eigentümerzielen für die Leipziger Verkehrsbetriebe vorgeschlagen. Eigentümerziele sind grundsätzlich eine Vorgabe der Stadt Leipzig an das jeweilige Unternehmen. Die Umsetzung der Eigentümerziele liegt in der Verantwortung der jeweiligen Geschäftsführung des Unternehmens. Aus Sicht der SPD-Fraktion lässt sich beispielsweise eine deutliche Begrenzung von Fahrpreiserhöhungen nur mittels Vorgabe über Eigentümerziele erreichen.

„ Aus unserer Sicht ist es mit Blick auf die verkehrspolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre sinnvoll, dass die Stadt deutlicher formuliert, was sie von den Verkehrsbetrieben erwartet. Das betrifft die jährlichen Preiserhöhungen, aber auch andere Finanz- und Sachziele, wie die Sicherheit in Bussen und Bahnen sowie an Haltestellen oder Anforderungen an Strukturierung und Vermarktung von Fahrkarten“, so Heiko Oßwald, der beteiligungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, und hebt abschließen hervor: „Die Verkehrsbetriebe sind ein elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge in unserer Stadt und wir müssen das Angebot und die Preise der LVB so gestalten, dass unser ÖPNV in der wachsenden Stadt Leipzig weiter attraktiv bleibt.“

„Den nun endlich vorliegenden Baubeschluss für den dringend benötigten Ersatz- und Erweiterungsbau für die 31. Grundschule in Probstheida begrüße ich sehr“, so Nicole Wohlfarth, SPD-Stadträtin aus Leipzig Süd-Ost.

Nicole Wohlfarth weiter: „Im Leipziger Südosten steigen die Schülerzahlen von Jahr zu Jahr. Sowohl die alte 31. Grundschule als auch die Grundschule Meusdorf platzen aus allen Nähten. Daher ist es absolut richtig, die neue 31. Schule als vierzügige Grundschule mit 2-Feld-Sporthalle zu bauen. Zudem hat das alte Gebäude der 31. Schule, ein Containerbau, sein Mindesthaltbarkeitsdatum bereits um viele Jahre überschritten. Im Rahmen meiner Stadtratsarbeit habe ich auf den dringend benötigten Neubau immer wieder hingewiesen und mich für diesen eingesetzt. Unsere Kinder verdienen neben gut ausgebildeten und motivierten Lehrern auch gut ausgestattete Schulen, die baulich einen guten Zustand haben. Das gehört schließlich zu guten Lernbedingungen“.

Die Bauarbeiten zur neuen 31. Grundschule sollen noch in diesem Jahr beginnen, im Schuljahr 2020/21 soll die Einrichtung dann genutzt werden können.

Nicole Wohlfarth abschließend: „Wir werden selbstverständig dem nun vorliegenden Baubeschluss zustimmen und den Baufortschritt im Auge behalten“.