Artikel von Claus Müller für das Amtsblatt vom 30.09.2017

Der Brandschutz ist eine Pflichtaufgabe und daher von besonderer Bedeutung. Die dritte Fortschreibung soll nach intensiver Diskussion nun endlich im Stadtrat beschlossen werden. Sie gilt für den Zeitraum 2017 bis 2021 und beinhaltet u.a. die Optimierung der Einsatzbereichsstruktur, der Einsatzmitteltechnik und der Standorte, aber auch das Investitionskonzept und den Bau von notwendigen Gebäuden. Damit sind die Rahmenbedingungen für einen gut funktionierenden Brandschutz formuliert. Wir benötigen dazu sowohl die Berufsfeuerwehr als auch die freiwilligen Feuerwehren (FFw).

Was vielen Stadträten fehlte, war der wichtige Hinweis auf die notwendige Funktionsstärke. Deshalb wurde diesbezüglich ein fünfter Beschlusspunkt hinzugefügt. Bei den Baumaßnahmen werden große Investitionen getätigt. So wird in diesem Zeitraum das Feuerwehrtechnische Zentrum fertiggestellt, es erfolgt ein Neubau des Feuerwehrgerätehauses für die FFw Nordost und die seit langem nötige Komplettsanierung der Hauptfeuerwache wird begonnen. Vernachlässigt werden darf  auf keinen Fall der vorbeugende Brandschutz. Hier gilt es, die hohen Qualitätsvorgaben einzuhalten. All diese Maßnahmen werden wir kritisch begleiten und auf die Umsetzung achten.

Christopher Zenker

Die Leipziger Stadtverwaltung hat heute angekündigt, 13 neue Kindertagesstätten in Eigenregie zu bauen. SPD-Fraktionschef Christopher Zenker erklärt dazu:

„Wir begrüßen es, dass die Kommune jetzt selbst die 13 neuen Kindertagesstätten bauen wird, die bis Ende 2018 fertig werden sollen. Die SPD-Fraktion hatte bereits im Rahmen der Haushaltsverhandlungen gefordert, dass die Stadt ein Sonderbauprogramm für Kitas auflegen soll. Mit den 13 Kitas kommen wir in Leipzig ein großes Stück voran, um dem Mangel an Betreuungsplätzen zu begegnen. Das ist eine gute Nachricht für alle Eltern mit kleinen Kindern. Die 45 Millionen Euro hierfür sind sehr gut angelegtes Geld. Da es sich um kommunale Grundstücke handelt, spart die Stadt langfristig sogar Geld gegenüber dem Bau durch einen privaten Investor.“

In Leipzig stehen aktuell über 29.000 Plätze in Kindertageseinrichtungen für Kinder bis zum Schuleintritt zur Verfügung. Bis Ende 2018 sollen insgesamt zirka 33.000 Plätze für Kinder dieser Altersgruppe zur Verfügung stehen.

Christopher Zenker weiter: „Natürlich sind private Partner als Investoren für neue Kindertagesstätten weiterhin wichtig -vor allem dort, wo die Stadt über keine eigenen Grundstücke verfügt, die für eine Kindertagesstätte geeignet sind. Wir werden also auch in Zukunft auf private Investoren angewiesen sein.“

Die Leipziger SPD-Fraktion hat einen Antrag ins Verfahren gebracht, durch das integrative Wohnprojekt des Wohngemeinschaft Connewitz e.V. untersützt werden soll. Hierzu erklärt SPD-Fraktionschef Christopher Zenker, der zudem sozialpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist:

„Das vom Wohngemeinschaft Connewitz e.V. initiierte Projekt in der Probstheidaer Straße ist ein alternatives Wohnmodell, dass die Integration von geistig und körperlich behinderten Menschen fördern soll. Im Verein engagieren sich Eltern von Menschen mit Behinderungen, um ein innovatives und inklusives Wohn- und Lebensgestaltungsprojekt für Behinderte auf die Beine zu stellen. Das ambulante Wohnen stellt auch für uns eine wichtiger werdende Form des selbstbestimmten Wohnens für Menschen mit Behinderungen dar.“

Das Projekt steht allerdings durch Baukostenerhöhung und zusätzliche Brandschutzauflagen vor Realisierungsproblemen und ist damit existenziell gefährdet. Neben weiteren Mitteln, die der Verein einwerben möchte, benötigt er für das Projekt noch 180.000 Euro.

„Um dem Anliegen zum Erfolg zu verhelfen, beauftragen wir die Verwaltung Förderszenarien zu erarbeiten, die die Realisierung sichern sollen. Schließlich wurde mit der Fortschreibung des Wohnungspolitischen Konzepts auch die Leitlinie 3 beschlossen, die festlegt, dass Pilot- und Modellprojekte von Wohngemeinschaften für Behinderte unterstützt werden sollen, um vor allem junge Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen zu fördern. Genau das ist es, was der Verein schaffen möchte, und dabei soll er auch unterstützt werden“, so Zenker abschießend.

Den dazugehörigen Antrag finden Sie hier.

SPD-Fraktionschef Christopher Zenker fehlt das Verständnis dafür, dass der Al-Rahman-Moscheeverein im Programmheft für die diesjährigen Interkulturellen Wochen auftaucht:

„Der Islam gehört zur Vielfalt in unserem Land, radikale Salafisten nicht. Das sollte gerade im Referat für Migration und Integration selbstverständlich sein. Wie überall ist auch hier Haltung gefragt. Um dem Motto ,Vielfalt verbindet‘, unter dem die diesjährigen Interkulturellen Wochen stehen, gerecht zu werden, müssen diejenigen sichtbar gemacht werden, die integrativ, interkulturell und interreligiös wirken, und nicht auf jene, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ablehnen. Es würde sicher auch keiner auf die Idee kommen, die Veranstaltung einer freien Kameradschaft ins Programm der Interkulturellen Wochen aufzunehmen.“

Die Al-Rahman-Moschee in der Roscherstraße gilt Verfassungsschutzberichten zufolge als ein Schwerpunkt salafistischer Bestrebungen in Deutschland. Ihr Imam Hassan Dabbagh wird als einer der auch überregional bekanntesten Vertreter der Szene angesehen. Der ultrakonservativen islamistischen Bewegung der Salafisten wird vorgeworfen, die freiheitlich-demokratische Grundordnung abzulehnen und den totalen Geltungsanspruch der Scharia zu befürworten. Der sächsische Verfassungsschutz geht zudem davon aus, dass diese Moschee zu den Radikalisierungszentren in Sachsen gehört.

„Es darf einfach nicht passieren, dass im Programmheft der diesjährigen Interkulturellen Wochen auf den Tag der offenen Moschee in der Al-Rahman-Moschee hingewiesen wird. Wir erwarten, dass das zukünftig nicht mehr passiert und dieser Veranstaltungshinweis aus dem Online-Angebot für die Interkulturellen Wochen  gelöscht wird“, erklärt Christopher Zenker.

Das Thema geht aber über die Interkulturellen Wochen hinaus: „Wir brauchen einen Aufbau und eine Stärkung von Vereinen, die auf dem Boden unseres Grundgesetzes stehen und in ihrer Community wirken können, sowie ein Unterbinden von ausländischen Geldströmen zur Finanzierung von verfassungsfeindlichen Gemeinden. Hierbei sollten Bund, Länder und die Verfassungsschutzbehörden die Kommunen unterstützen“, so Zenker abschließend. +++

Vor dem Hintergrund der aktuell wieder aufgekommenen Diskussion um die Sicherheitslage in der Stadt Leipzig erklärt Claus Müller, der die SPD-Fraktion im Fachausschuss Umwelt und Ordnung vertritt:

„Die Polizei ist und bleibt für die Bekämpfung der Kriminalität zuständig, nur fehlen in Leipzig zahlreiche Polizisten. Die Stadtverwaltung kann das nicht kompensieren, sie kann die Polizei allenfalls über den Stadtordnungsdienst in Teilbereichen entlasten. Und das soll sie auch nach unserer Auffassung künftig verstärkt tun. Die Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes könnten sich beispielsweise um Lärmbelästigungen kümmern, wo bislang nachts und an den Wochenenden die Polizei kommen musste, oder vermehrt Streifendienste durchführen. Allerdings müssen die Mitarbeiter hierfür nicht nur besser ausgerüstet und entsprechend geschult werden, sondern auch ihre Einsatzzeiten müssen erweitert werden. Das Ordnungsamt muss auch nachts und an den Wochenenden aktiv sein. Klar ist, dass hierfür auch mehr Personal benötigt wird, aber das sollte aufgrund der veränderten Sicherheitslage kein Hinderungsgrund sein.“

In den verschiedenen sächsischen Großstädten gibt es unterschiedliche Ansätze, wie der Stadtordnungsdienst aufgebaut und ausgerüstet ist, sodass ein reger Austausch mit den anderen Großstädten sinnvoll ist.

„Wir müssen auf die Kriminalitätsentwicklung in Leipzig zügig reagieren. Hierbei sind vor allem das Land, das mehr Polizisten nach Leipzig abstellen muss, aber eben auch die Stadt gefragt, ihren Teil dazu beizutragen. Der Oberbürgermeister hat heute angekündigt, dass die Stadt mit dem Ordnungsamt verstärkt Streifendienste wahrnehmen wird, um damit vorübergehend die Polizei zu entlasten. Das ist richtig und notwendig. Auch die von ihm angeregte Änderung des Polizeigesetzes, wodurch die Kommunen in bestimmten Bereichen, wie z.B. für Eingriffe in den fließenden Verkehr, mehr Befugnisse bekommen würden, ist sinnvoll. Warum bei Blechschäden die Polizei rufen? Die Dokumentation des Schadens könnte auch das Ordnungsamt übernehmen, dadurch würde die Polizei entlastet und könnte sich um schwerwiegendere Themen kümmern“, so Claus Müller abschließend.

Im Juli hatte die SPD-Fraktion gefordert, dass geprüft wird, an welchen Standorten freie Kapazitäten bei Flüchtlingsunterkünften für Kitas genutzt werden können. Mit einer Anfrage zur Ratsversammlung am 23. August 2017 wollten wir wissen, was die Prüfung ergeben hat und welche Standorte kurzfristig als Kitas nutzbar wären.

Christopher Zenker, Vorsitzender der SPD-Fraktion: „Wir sind froh, dass einige Unterkünfte kurzfristig umgenutzt werden können. Die Objekte in der Gustav-Mahler-Straße 21, Riebeckstraße 63 und Helenenstraße 26 sind laut Stadtverwaltung geeignet und könnten bereits Anfang nächsten Jahres bzw. im Laufe des nächsten Jahres als Kindertagesstätten in Betrieb gehen. Immerhin 305 Kitaplätze würden hierdurch zusätzlich entstehen. Darüber hinaus könnten zwei weitere Unterkünfte mittelfristig zu Kitas umgebaut werden. Wenn daneben auch die durch die Stadt untersuchten Kapazitätserweiterungen in den bisher geprüften Bestandskitas um rund 300 Plätze sowie die geplanten zusätzlichen Kindertageseinrichtungen auf mindestens zehn kommunalen Grundstücken Realität werden, kommen wir bis Ende 2018 einen großen Schritt voran. Schließlich würden durch diese drei Maßnahmen mehr als 2.000 zusätzliche Betreuungsplätze entstehen.“

Die SPD-Fraktion hat in einer Anfrage zur Ratsversammlung am 23.8.2017 unter anderem nachgefragt, wie es die Stadt aufgrund des Fachkräftemangels mit der berufsbegleitenden Ausbildung für Erzieher hält. Allein in diesem Jahr müssen noch fast 500 Vollzeitstellen in Leipziger Kindertagesstätten besetzt werden. Weitere 1000 Stellen sind es in den nächsten drei Jahren.

„Die noch zu besetzenden Stellen in kommunalen und freien Kitas machen deutlich, dass der Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte noch weiter steigen wird. Die Stadt Leipzig nutzt aktuell noch nicht alle Optionen, die im Ausbildungsbereich möglich sind. Aus unserer Sicht hat die berufsbegleitende Ausbildung, bei der die Auszubildenden von Anfang an in einer Kita  mitarbeiten, noch nicht den Stellenwert, den sie unserer Ansicht nach haben müsste. Kurz- bis mittelfristig wird die Stadt Leipzig ihren Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern nicht mehr decken können, wenn sie in kommunalen Kitas nicht auch die Möglichkeit der berufsbegleitenden Ausbildung anbietet“, erklärt SPD-Fraktionschef Christopher Zenker. „Darüber hinaus hat diese Form der Ausbildung auch Vorteile gegenüber der rein schulischen Ausbildung: Angehende Erzieherinnen und Erzieher können früh in die Abläufe der Kindertagesstätten eingebunden werden und tragen direkt zur Senkung des Personalmangels bei. Die berufsbegleitende Ausbildung führt außerdem zur frühen Bindung der Auszubildenden an die Stadt Leipzig. Ferner erleichtert die berufsbegleitende Ausbildung auch Quereinsteigern einen Berufswechsel, da während der Ausbildung kein kompletter Gehaltsausfall zu Buche schlägt.“

Das sächsische Kultusministerium sieht zwar keinen Mangel an Auszubildenden für den Beruf einer Erzieherin oder eines Erziehers in Sachsen, allerdings würden nicht alle ausgelernten Erzieher auch im Freistaat verbleiben, weil in anderen Bundesländern attraktivere Rahmenbedingungen herrschen würden.

„Für uns ist klar, dass das duale Ausbildungssystem für Erzieherinnen und Erzieher stärker in den Fokus rücken sollte. Leider haben wir dazu auf unsere Anfrage noch keine klare Aussage von der Verwaltung bekommen. Wir hoffen aber, dass unsere Anregung dieses Mal aufgegriffen wird, denn bereits 2012 haben wird gefordert, dass die berufsbegleitende Ausbildung in kommunalen Kitas stärker verankert wird. Wir hoffen nun, dass dies ab dem nächsten Ausbildungsjahr umgesetzt wird“, so Zenker abschließend.

Die dazuhörige Anfrage zur Ratsversammlung finden Sie hier.