Ute Köhler-Siegel

Ute Köhler-Siegel

In der Ratsversammlung im Mai wurde von der Stadtverwaltung darüber informiert, dass die Kapazitäten in den Gymnasien ab dem Schuljahr 2014/15 nicht mehr ausreichen werden.

Die Stadt Leipzig benötigt zwei zusätzliche Standorte, um die geplanten 61 Eingangsklassen (in diesem Jahr werden 53 fünfte Klassen gebildet) unterzubringen.

Darauf aufbauend stellte die SPD- Fraktion in der letzten Ratsversammlung die Anfrage, wie die Verwaltung die entsprechenden Kapazitäten in so kurzer Zeit schaffen will.

Die Verwaltung teilte nun mit, dass die Eröffnung zwei neuer Schulstandorte für das Schuljahr 2015/16 geplant wird, der Neubau in der Telemannstraße und die Reaktivierung der Schulgebäude in der Gorki-Straße 15 und 25.

Um die Kapazitäten ab dem Schuljahr 2013/14 zu erweitern, plant die Stadtverwaltung weiterhin, in der Ratzelstraße (ehemals 55. Mittelschule) und in der Fechner-Schule im Vorfeld Gymnasien einzurichten, die nach Fertigstellung in die neuen Gebäude umziehen.

Hierzu Ute Köhler-Siegel, die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion:

„Diese Zwischenlösung ermöglicht es, in kurzer Zeit die Kapazitäten zu erweitern. Viele Eltern haben kaum noch die Möglichkeit, ein Gymnasium für ihr Kind auszuwählen, weil viele Schulen, besonders im Süden und Südwesten überfüllt sind“.

Der Vorschlag der Stadtverwaltung geht an den Standorten Pittler-/Pferdnerstraße und Weißdornstraße über die im Stadtratsbeschluss festlegte Obergrenze von 50 Bewohnerinnen  und Bewohnern pro Objekt hinaus. Dies wird mit dem vorliegenden interfraktionellen Antrag korrigiert.

Wir schlagen vor, die Standorte in Wahren von 70 auf 36 Personen und in Grünau von 180 auf 50 zu reduzieren. Die Cradefelder Straße 12 in Portitz halten wir wegen des baulichen Zustandes für nicht geeignet. Daher soll dieses Objekt aus dem Konzept herausgenommen werden. In Portitz verringert sich daher die Zahl der Plätze von 50 auf 35. Wir hoffen, dass bei einer kleineren Zahl von Asylsuchenden an einem Ort die Kontakte mit der ansässigen Wohnbevölkerung besser möglich werden. Hierzu ist auch das Patenschaftsmodell auszubauen.

Als Teilkompensation zur geringeren Belegung in der Weißdornstraße und an den Standorten in Wahren und Portitz fordern wir eine Prüfung der Sanierung von zwei Häusern am Standort Riebeckstraße 63. Dabei sollen pro Haus maximal 50 Plätze geschaffen werden. Auf den Standort Weißdornstraße hätten wir sehr gern sofort komplett verzichtet. Da die Stadt jedoch vom Land verpflichtet ist, Kapazitäten entsprechend der zu erwartenden Zuweisung von Flüchtlingen vorzuhalten, schlagen wir vor, diesen Standort zur Abdeckung des dringendsten Bedarfs auf maximal zwei Jahre und maximal 50 Personen zu begrenzen. Um diesen Standort spätestens Ende 2014 ablösen zu können und die geringere Belegungsdichte an den Standorten Portitz und Wahren auszugleichen, fordern wir, dass die Stadtverwaltung geeignete Objekte vorschlägt. Dies soll auch mittels öffentlicher Ausschreibung geschehen.

Das Ziel der Änderungen ist, die Lebensbedingungen von Asylsuchenden zu verbessern. Gleichzeitig nehmen die Fraktionen die Sorgen und Ängste der Anwohner ernst, erteilen den aggressiven und vorurteilsbehafteten Tendenzen in den Protesten gegen das kleinteilige Unterbringungskonzept allerdings eine klare Absage.

Hauptziel der Antragstellerinnen und Antragsteller ist es jedoch, die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge in Einzelwohnungen weiter zu maximieren. Mit mehr als 60 % dezentraler Unterbringung in Einzelwohnungen im gesamten Stadtgebiet übernimmt Leipzig eine Vorreiterrolle in Sachsen. Leider setzt die Landesregierung den Kommunen hier Grenzen. Die Gemeinschaftsunterbringung wird im Sächsischen Flüchtlingsaufnahmegesetz als Regelunterbringung definiert und die dezentrale Unterbringung mit Erlass des Sächsischen Innenministeriums auf Notfälle reduziert.

Die Fraktionen fordern die CDU auf, ihren Worten taten folgen zu lassen und eine Änderung des Gesetzes zu veranlassen.

Nähere Informationen befinden sich im gemeinsamen Antrag, der als Anlage beigefügt ist.

Für Rückfragen stehen Ihnen die Sozialausschussmitglieder und fachpolitischen SprecherInnen zur Verfügung

Christopher Zenker, SPD-Fraktion,
Juliane Nagel, Fraktion DIE LINKE,
Norman Volger, Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen

Artikel von Heiko Oßwald für Amtsblatt vom 09.06.2012

Die im Juni durch den Leipziger Stadtrat zu beschließende 2. Entschuldungskonzeption des Leipziger Haushaltes stellt einen wichtigen Baustein für die nachhaltige Sanierung der städtischen Finanzen dar. Sie beinhaltet eine jährliche Schuldentilgung  von 30 Mio. Euro und sieht den vollständigen Schuldenabbau in 25 Jahren vor. Die Konzeption findet daher auch die grundsätzliche Unterstützung der SPD-Fraktion.

Wichtig ist, dass  immer eine ausgewogene Balance zwischen Schuldentilgung und Investitionen gewahrt wird. Daher fordert unsere Fraktion, dass in wirtschaftlich schlechten Zeiten, die Schuldentilgung ausgesetzt werden kann. Auch muss die Konzeption, nach spätestens vier Jahren überprüft und den konkreten finanzwirtschaftlichen Gegebenheiten angepasst werden. Das Ziel einer schuldenfreien Stadt ist nämlich dann nicht viel wert, wenn notwendige Investitionen in die kommunale Infrastruktur unterbleiben. Kaputte Straßen, Schulen und Kindertagesstätten sind genauso eine schwere Hypothek für zukünftige Generationen wie hohe Bankverbindlichkeiten. Am Ende muss immer das gesamtstädtische Vermögen im Blick behalten werden. Deshalb wird die Leipziger SPD-Fraktion sich weiterhin für eine hohe Investitionsquote und einen Schuldenabbau mit Augenmaß einsetzen.

Die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat kritisiert das gestrige Ergebnis des Treffens der Parteivorsitzenden von CDU, CSU und FDP zum Betreuungsgeld.
Christopher Zenker, Mitglied im Ausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule: „Da sich die SPD-Fraktion schon immer gegen Zugangsbeschränkungen zur Kinderbetreuung ausgesprochen hat, lehnen wir auch ein Betreuungsgeld ab, da das Betreuungsgeld eine ähnliche Wirkung wie Zugangsbeschränkungen entfalten kann. Studien belegen, dass das Betreuungsgeld verstärkt von Personen mit geringer beruflicher Qualifikation in Anspruch genommen wird. Dabei könnten gerade Kinder aus bildungsfernen Familien besonders profitieren, da in Kindertagesstätten die frühkindliche Bildung gefördert wird. Diese frühe Förderung erhöht die späteren Bildungschancen.“

Laut Familienreport 2011 erhöht sich für Kinder die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, wenn sie auch in der Krippe waren, von durchschnittlich 36 auf rund 50 Prozent. Bei so genannten benachteiligten Kindern ist die Wahrscheinlichkeit sogar um zwei Drittel höher.

Zenker weiter: „Neben dem Bildungsaspekt steht das Betreuungsgeld dem Ziel der Gleichstellung von Frau und Mann im Berufsleben entgegen, da es überwiegend Frauen in Anspruch nehmen und diese, wenn sie nach der signifikant verlängerten Elternzeit wieder in das Berufsleben einsteigen, mit Lohnverlusten rechnen müssen.“

Während die Bundesregierung die Kosten des Betreuungsgeldes auf 1,2 Milliarden Euro beziffert, rechnen Wirtschaftsinstitute mit Kosten von bis zu 2 Milliarden Euro.

„Dieses Geld wäre bei den Kommunen zum Ausbau der Kinderbetreuung, deutlich besser aufgehoben. Mit diesem Geld könnten deutschlandweit über 100.000 Kinderbetreuungsplätze geschaffen werden. Auch für Leipzig würden das ein deutliches Plus an Kita-Plätzen bedeuten. Nur ausreichend und qualitativ gute Betreuungsmöglichkeiten tragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei, stärken die Integration und fördern die frühkindliche Bildung“ so Zenker abschließend.

Kontakt: Christopher Zenker, Tel: 01577-2537393

Artikel von Axel Dyck für Amtsblatt vom 26.05.2012

Der Umgang mit vermeintlich herrenlosen Grundstücken ist für die Stadtverwaltung zu einem sehr ernsten und auch hochnotpeinlichen Thema geworden. Bei der Betreuung dieser Grundstücke haben einige Mitarbeiter des Rechtsamtes die notwendige Sorgfalt vermissen lassen. Es wurden Akten schlampig geführt, in einer nicht tolerierbaren Fallzahl nicht oder zu wenig nach den eigentlichen Eigentümern gesucht und Verfahrensregeln sowie Prüfvermerke und Hinweise anderer Ämter ignoriert. Ich sehe hier auch eine unterschwellige Arroganz im Umgang von Ämtern und deren Mitarbeitern untereinander. Durch diesen Arbeitsstil wurden Menschen gewissermaßen enteignet und andere konnten über Umwege möglicherweise hohe Gewinne erzielen. Das ist kein Ruhmesblatt! Auch lassen sich diese Vorgänge bedauerlicherweise nicht mehr ungeschehen machen.

Aber wir stellen fest, dass es in diesem Zusammenhang bisher glücklicherweise keine Anzeichen von korruptivem Handeln gibt. Für meine Fraktion steht dennoch außer Frage, dass hier sorgfältig, transparent und vorbehaltlos aufgeklärt werden muss. Doch das allein reicht für uns noch nicht aus: Die Verwaltung muss auf allen Verwaltungsebenen Strukturen garantieren und eine Personalqualität sicherstellen, die solche oder ähnliche Missstände künftig verhindern.

Panter und Oßwald zum FAG-Verhandlungsergebnis

Dirk Panter, MdL und Mitglied im Haushalts- und Finanzausschuss des Sächsischen Landtags sowie Heiko Oßwald, Stadtrat und Mitglied im Fachausschuss Finanzen der Stadt Leipzig erklären zum Verhandlungsergebnis des Sächsischen Landkreistages und des Sächsischen Städte- und Gemeindebundes mit dem Freistaat Sachsen:

Dirk Panter, MdL: „Zum Glück hat die sächsische Landesregierung nach massiven Protesten aus den kreisfreien Städten eingesehen, dass die Einführung des sogenannten Flächenfaktors zugunsten der Landkreise kontraproduktiv gewesen wäre und die Städte als Motoren der sächsischen Wirtschaft geschwächt hätte. Wie wichtig die Zentren für die wirtschaftliche Entwicklung Sachsens und damit auch zur Entwicklung der Landkreise sind, zeigen die Pendlerzahlen. Jeden Werktag gibt es einen positiven Pendlersaldo von über 40.000 Personen nach Leipzig. Die Belebung des Leipziger Arbeitsmarktes stabilisiert sich und davon profitiert auch das Umland.“

Heiko Oßwald, Stadtrat: „Zu begrüßen ist auch der Sondertopf Schulinvestitionen für wachsende Zentren, da damit eine der zentralen Forderungen der SPD umgesetzt wird. Da die Mittel, ähnlich wie beim KP II, nach Einwohnerinnen und Einwohnern verteilt werden, ist eine gerechtere Verteilung möglich. Auch damit wird eine Forderung der SPD erfüllt, die gerechtere Verteilung muss sich jedoch auch über den Sondertopf hinaus fortsetzen. Die Stadt Leipzig ist jetzt gefordert, die Fördermittel mit Eigenmitteln zu untersetzen. Zusätzlich müssen die Planungen noch in diesem Jahr forciert werden, um im nächsten Jahr auch bauen zu können. Hierzu sind unterjährig Planungsmittel notwendig.“

Dirk Panter abschließend: „Die faktische Beibehaltung des aktuellen Systems des Finanzausgleiches mit minimaler Verschiebung zugunsten der Städte gibt Städten und Landkreisen Planungssicherheit. Dies ist ein vernünftiger Schritt in die richtige Richtung, waren es doch vor allem die Kommunen, die unter dem Kürzungswahn der Landesregierung der letzten Jahre leiden mussten.“

Zur Ratsversammlung am 16. Mai 2012 stellte die SPD- Fraktion eine Anfrage zur Entwicklung der Schülerzahlen. Die Ergebnisse der Antwort zeigen, dass die bestehenden Leipziger Gymnasien immer größere Probleme haben ausreichend Kapazitäten stellen zu können.

„Jetzige Kapazitätsüberschreitungen werden dank Kapazitätsüberhänge durch geringere Schülerzahlen in den Vorjahren abgefedert. Diese Überhänge sind aber ab dem Schuljahr 2014/15 abgebaut“ so Ute Köhler-Siegel, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

 Bisher werden für neue Gymnasien nur Bestandsgebäude im Leipziger Osten geprüft. „Die Mehrzahl der Schüler wohnt jedoch innerhalb einer Nord-Südachse. Dort müssen zuerst neue Kapazitäten geschaffen werden. Das Jahrtausendfeld und die Karl-Heine-Str. 22b als Standorte für Gymnasien sollen hier intensiv geprüft werden“ so Köhler-Siegel weiter.

Selbst wenn die Stadt im nächsten Jahr mit dem Bau eines Gebäudes beginnt, wird dieses nicht vor dem Jahr 2015 zur Verfügung stehen. Nach den vorliegenden Zahlen benötigt Leipzig aber bereits zum Schuljahr 2014/15 zwei neue Standorte, denn die Verwaltung geht von 61 Eingangsklassen aus (das sind acht Klassen über der Kapazitätsgrenze).

„Die SPD-Fraktion fordert die Stadtverwaltung auf, umgehend ernsthaft und ämterübergreifend Grundstücke für Gymnasien zu sichern und sofort Mittel für die Planung bereitzustellen. Außerdem müssen Übergangslösungen geschaffen werden. So könnten, aufgrund von Umzügen, in wieder frei werdende Schulgebäude schnell Klassen aufgenommen werden, die dann in die neuen Schulgebäude umziehen“ so Köhler-Siegel abschließend.

 Entwicklung der Schülerzahlen in Gymnasien

 

Schuljahr

Eingangsklassen an Gymnasien, die gebildet werden können

Eingangsklassen an Gymnasien, die gebildet werden müssen

2012/13

52

55

2013/14

53

55

2014/15

53

61

2015/16

53

63

 

 

 

2018/19

 

70