Artikel von Gerhard Pötzsch für Amtsblatt vom 02.07.2011

In der Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen sind Zuverlässigkeit und Vertrauen auf gegebene Zusagen die Basis und unverzichtbares Fundament. Die Mehrheitskoalition in Dresden hat diesen Boden im vergangenen Jahr durch die Änderungen des Sächsischen Kulturraumgesetzes ohne Not verlassen. Mittelkürzungen von einer Million Euro, zumal im laufenden Geschäftsbetrieb, sind nur durch Minderungen der Leistungsangebote zu kompensieren. Für Leipzig heißt dies konkret: Reduzierung der Aufführungen in den verschiedenen Häusern und der Wegfall der beliebten Sommerkonzerte von Oper und Gewandhaus im Rosenthal. Der Stadtrat hat reagiert. Das Normenkontrollverfahren vor dem Landesverfassungsgericht ist beantragt.

Die Wirtschaftspläne von Oper, Gewandhaus, Schauspiel und Theater der jungen Welt für die Spielzeit 2011/12 verweisen aber auch auf hausgemachte Probleme. So müssen wir den Abbau des Investitionsstaus forcieren, die Bedingungen zur Lösung für die Skala als zweite Spielstätte des Schauspiels konkretisieren, die Oper neu ausrichten und die Frage beantworten: Wie können wir Publikumszahlen steigern? Hierbei ist die Zusammenarbeit der Fraktionen und der Verantwortlichen der Häuser zwingend notwendig.

Artikel von Christian Schulze für Amtsblatt vom 18.06.2011

Die SPD-Fraktion unterstützt die von Bürgermeister Thomas Fabian vorgelegten veränderten Eckwerte für die Kosten der Unterkunft. Mit der neuen Richtlinie für angemessene Unterkunftskosten werden die Forderungen aus weiten Teilen des Stadtrates, aber auch vieler Wohnungsvermieter erfüllt. Die Anhebung der Grundmiete auf 4,22 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche ist eine wichtige Maßnahme, um eine soziale Entmischung auf dem Wohnungsmarkt so weit wie möglich zu vermeiden. Außerdem können jetzt auch niedrigpreisige Wohnungen besser bewirtschaftet werden.

Positiv möchten wir hervorheben, dass die Stadt auch weiterhin die Härtefallregelung beibehält, nach der die Grenze für Grundmiete und kalten Betriebskosten um bis zu zehn Prozent überschritten werden kann, wenn nachweisbar auf dem Wohnungsmarkt keine kostenangemessene Wohnung verfügbar ist. Damit wird in vielen Fällen ein teurer Umzug verhindert und die Menschen können in ihrem bekannten Stadtteil wohnen bleiben.
Um Mehrkosten im städtischen Haushalt – im schlechtesten Fall ca. drei Millionen Euro – zu verhindern, ist der Bund aufgefordert, seinen Anteil an den KdU-Kosten nicht wieder abzusenken und der Freistaat muss die Bundesmittel wieder 1:1 an die sächsischen Kommunen durchreichen.

Die SPD-Fraktion im Stadtrat Leipzig befürwortet den Trägerwechsel beim Fußballfanprojekt. Ab dem 01.07.2011 soll die Outlaw gGmbH als Träger das Fanprojekt übernehmen.

Christopher Zenker, Vorsitzender des Fachausschusses Sport: „Die SPD unterstützt, wie auch der DFB und der Jugendhilfeausschuss der Stadt Leipzig, den Trägerwechsel ausdrücklich. Outlaw ist ein erfahrener und anerkannter Träger in der Jugendarbeit. Ziel des Fanprojektes ist es Gewalt, Rassismus und Diskriminierung im Leipziger Fußball abzubauen. Dies kann vor allem durch eine präventive Jugendarbeit geschehen, die ansetzt, bevor Jugendliche zu Gewalttätern werden und damit die Gewalt und Diskriminierung der Zukunft verhindert.“

Die sozialpädagogische Fanarbeit orientiert sich an der Lebenswelt der Fans. Sie findet im Stadion, auf Auswärtsfahrten, in Fantreffs und bei Fanturnieren statt. Ziel der Projekte ist es, die Gewaltbereitschaft und antidemokratische Einstellungen abzubauen. Gleichzeitig stärken die Projekte die kreative Fankultur und bieten alternative Freizeit- und Bildungsangebote speziell für jugendliche Fans an.

Christopher Zenker: „Die SPD-Fraktion unterstützt die Zielstellungen des neuen Trägers, die vielfältigen positiven Eigenschaften der Fußballfankultur für die Jugendlichen selbst, aber auch für die Gesellschaft und den Fußballsport zu nutzen. Die vielen jugendlichen Fans in den Stadien tragen mit ihrer kreativen Unterstützung zur hohen Attraktivität des Fußballs und den entsprechenden Zuschauerzahlen bei.“
Hierzu ergänzt Ulrike Herold, Mitglied im Jugendhilfeausschuss: „Wir begrüßen, dass der Trägerwechsel nach einem langwierigen Prozess der Entscheidungsfindung von den Gremien des DFB und der Stadt Leipzig mit großer Mehrheit demokratisch bestätigt wurde. Mit Outlaw konnte ein Träger mit einem breiten Erfahrungshintergrund für das Fanprojekt gewonnen werden, der ein weiteres Fanprojekt bei Preußen Münster betreut. Wir hoffen, dass die sächsische Staatsregierung den Trägerwechsel positiv begleitet.“

Die SPD-Fraktion im Stadtrat Leipzig begrüßt das Positionspapier der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen zum Ausbau des Carsharings in Leipzig, da es zu einer intensiveren Diskussion um die Chancen von Carsharing beiträgt. Diese Diskussion hat die SPD-Fraktion mit einen Antrag (A 166 „Carsharing im öffentlichen Verkehrsraum ermöglichen – Neue Carsharing-Modelle für Leipzig“) zur letzten Ratsversammlung im Mai angestoßen, der insbesondere zur Lösung des Problems von Stellplätzen für Carsharing-Fahrzeuge im öffentlichen Straßenraum beitragen soll.

Der Antrag der SPD-Fraktion verfolgt das Ziel, dass Problem des momentanen „Parkverbots“ von Carsharing-Fahrzeugen im öffentlichen Straßenraum bis zu einer bundeseinheitlichen Lösung zu beheben.
Christopher Zenker, Mitglied im Fachausschuss Umwelt und Ordnung: „Städte wie Berlin, Köln oder München haben es durch Pilotprojekte erreicht, den öffentlichen Straßenraum auch für Carsharing-Fahrzeuge zu öffnen. Leipzig soll diesen Beispielen folgen und nach Möglichkeiten suchen, Carsharing-Stellplätze auch im öffentlichen Straßenraum zu ermöglichen. Mit einer solchen Maßnahme kann Carsharing weiter flexibilisiert und damit attraktiver werden. Wichtig ist uns dabei jedoch, dass die Weiterentwicklung von Carsharing nicht zu Lasten des Umweltverbundes geht, sondern zu einer weiteren Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs führt.“

Christopher Zenker abschließend: „Ein Carsharing-Fahrzeug wird durchschnittlich von 34 Personen benutzt. Dies bedeutet zum einen eine Verringerung der Kraftfahrzeuge, zum anderen verursacht ein Carsharing-Nutzer 290 kg CO2 pro Jahr weniger. Damit ist Carsharing ein wichtiger Bestandteil des Umweltverbundes und leistet durch seine ergänzende Wirkung zum ÖPNV, Rad und Fuß einen wichtigen Beitrag zur besseren Mobilität.“

SPD-Fraktionschef Axel Dyck ist erleichtert, dass die Cross-Border-Leasing-Geschäfte der Leipziger Verkehrsbetriebe nahezu vollständig und vorzeitig aufgelöst wurden. „Ich bin froh, dass der Oberbürgermeister hier konsequent darauf drängt, diese Geschäfte immer stärker zu verringern“, erklärt Dyck.

Der SPD-Fraktionschef weiter: „Mit diesen Cross-Border-Leasing-Geschäften haben wir am Anfang der 2000er-Jahre hohe Einnahmen erzielt. Das darf nicht vergessen werden, denn die Stadt hat dadurch enorme Finanzmittel generieren können, die den Leipzigerinnen und Leipzigern in Form von Investitionen direkt zugute gekommen sind. Schon beim Abschluss der CBL-Transaktionen wurde damals darauf geachtet, dass die Verträge so konstruiert sind, dass für die Stadt auch bei einer längeren Laufzeit kein Schaden entstehen würde. In anderen deutschen Kommunen sah das hingegen ganz anders aus. Dennoch ist es richtig, dass hier jetzt vorzeitig ein sauberer Schlussstrich gezogen wird.“

Umso bemerkenswerter findet es Axel Dyck, dass auch nach Auflösung der Transaktion die 25 Millionen Euro erhalten bleiben, die der Stadt damals als Anteil aus den durch dieses Geschäft generierten Steuerersparnissen des amerikanischen Partners als Barwertvorteil zugute gekommen sind. „Hier zeigt sich, dass die LVV, die LVB und die Stadtverwaltung Verhandlungsgeschick bewiesen und gute Arbeit geleistet haben.“

Christian Schulze: Segregation vermeiden

Die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat unterstützt die von Bürgermeister Thomas Fabian vorgelegten veränderten Eckwerte für die Kosten der Unterkunft. „Mit der ab heute gültigen neuen Richtlinie für angemessene Unterkunftskosten werden die Forderungen aus weiten Teilen des Stadtrates, aber auch vieler Wohnungsvermieter erfüllt. Die Anhebung der Grundmiete auf 4,22 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche ist eine wichtige Maßnahme, um eine soziale Entmischung auf dem Wohnungsmarkt so weit wie möglich zu vermeiden. Außerdem können jetzt auch niedrigpreisige Wohnungen besser bewirtschaftet werden“, so Christian Schulze, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion.

Schulze, der dem städtischen Fachausschuss Finanzen vorsitzt, weiter: „Die Herleitung der neuen Grundmietengrenze erfolgt richtigerweise unter Berücksichtigung des aktuellen Mietspiegels und der Daten zur Wohnsituation von Leipziger Grundsicherungsempfängern. Die Grundmiete ist daher jetzt empirisch hergeleitet. Wir gehen daher davon aus, dass die neue Eckwertberechnung der Verwaltung gerichtsfest ist und die Urteile des Bundessozialgerichtes hinreichend berücksichtigt sind.“
Positiv möchten wir hervorheben, dass die Stadt Leipzig auch weiterhin die Härtefallregelung beibehält, nach der die Grenze für die Grundmiete und die kalten Betriebskosten um bis zu zehn Prozent überschritten werden können, wenn nachgewiesen ist, dass auf dem Wohnungsmarkt keine kostenangemessene Wohnung verfügbar ist. Damit wird in vielen Fällen ein teurer Umzug verhindert und die Menschen können in ihrem bekannten Stadtteil wohnen bleiben.

„Um Mehrkosten im städtischen Haushalt – im schlechtesten Fall drohen gut drei Millionen Euro zusätzlich – zu verhindern, ist der Bund aufgefordert, seinen Anteil an den KdU-Kosten nicht wieder abzusenken und der Freistaat muss die Bundesmittel wieder 1:1 an die sächsischen Kommunen durchreichen“ fordert Christian Schulze abschließend.

Am Montag, den 6. Juni 2011 laden Stadtrat Sebastian Walther (SPD) und Stadtbezirksbeirat Henning Striegan (SPD) von 16 bis 18 Uhr zur Bürgersprechstunde zu aktuellen kommunalpolitischen Themen in die Räumlichkeiten des Bürgervereins Paunsdorf, Goldsternstraße 46, 04329 Leipzig, ein.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.