Die SPD-Stadträte und Stadtbezirksbeiräte für Leipzig-Süd laden die Bürgerinnen und Bürger ihres Wahlgebietes am Donnerstag, den 5. April 2007, 17.30 Uhr, zu einer Sprechstunde ein.

Die Stadträte Axel Dyck und Christopher Zenker wollen zu aktuellen Themen der Kommunalpolitik sprechen und diskutieren.

Die Sprechstunde findet im Lesecafé Stern des Südens (Karl-Liebknecht-Straße, Ecke Steinstraße) statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Unter der Moderation von Dr. J. Fischer (Mitte) diskutierten (v.l.n.r.): Dr. Appelt, M. zur Nedden, Cr. Crimmann und Hr. Seidel

Unter der Moderation von Dr. J. Fischer (Mitte) diskutierten (v.l.n.r.): Dr. Appelt, M. zur Nedden, Cr. Crimmann und Hr. Seidel

Unter der Moderation von Dr. J. Fischer (Mitte) diskutierten (v.l.n.r.): Dr. Appelt, M. zur Nedden, Cr. Crimmann und Hr. Seidel

Auf der Tagesordnung der öffentlichen Fraktionssitzung der SPD am 3. April 2007 im Konzertsaal der Musikschule stand das Thema „Vorstellungen zur Gestaltung eines stadtverträglichen Einkaufszentrums am Brühl“.
„Mit dieser Veranstaltung wollten wir das seit einiger Zeit in unserer Stadt intensiv und kontrovers debattierte Thema Brühl-Bebauung aufgreifen und weiterdiskutieren“ erklärt Dr. Joachim Fischer, Stadtrat der SPD-Fraktion und Vorsitzender des Fachausschusses Stadtentwicklung und Bau.

Martin zur Nedden, Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig, erläuterte einleitend die Grundzüge des städtebaulichen Vertrages, der in der Ratsversammlung am 18.04.07 votiert werden soll. Die Stadt hat sich mit dem potentiellen Investor MFI AG darauf verständigt, die Verkaufsfläche am Brühl (inklusive Blechbüchse) um 7.500 auf maximal 27.500 m² zu reduzieren und einen städtebaulichen Wettbewerb durchzuführen. Außerdem sollen 20 Prozent der Flächen am Standort für Wohnraum verwendet, das Kabarett Pfeffermühle, eine Kindertagesstätte und – nach Zuschlag des DFB – ein Fußball-Museum integriert werden. Die Denkmalschutzfassade der Blechbüchse soll ebenso erhalten bleiben, wie die Leuchtschrift „Mein Leipzig lob ich mir“ auf dem Dach des Gebäudes.
Dr. Crimmann von der Architektenkammer Sachsen sieht die Umgestaltung des Brühls auf einem guten Weg. Er ist froh, wenn die Fischer-Art-Verhüllung wieder verschwindet, bedauerte jedoch, dass die guten Ergebnisse des Architekten-Workshops 1999 nicht umsetzbar sind. Seiner Meinung nach braucht der Brühl keine Luftschlösser und extrovertierten Entwürfe. Der mehrstufige Architektenwettbewerb sei zu begrüßen, biete aber keine Garantie, dass das Ergebnis hinterher allen gefällt, wie die Beispiele Bildermuseum und Umgestaltung Augustusplatz zeigen.
Herr Seidel von der Leipziger City-Gemeinschaft betonte, dass das Areal am Brühl dringend aufgewertet werden müsse. Ein großes Einkaufszentrum sehe er jedoch kritisch, da die Kaufkraft nach seinen Informationen rückläufig sei, die Bevölkerungsanzahl im Umland von Leipzig schrumpfe und die Verkaufsfläche in der Innenstadt stark angestiegen ist – in den letzten beiden Jahren allein um 32%. Wenn am Brühl eine neue Shopping-Mall entstehe, drohe Leerstand in den Passagen und Straßenzügen der City, weil Einzelhändler starke Umsatzeinbußen nicht verkraften würden. Statt eines Einkaufszentrums hätte er sich eine anderweitige Nutzung gewünscht.
Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates der MFI AG, Dr. Appelt, versprach, dass sein Unternehmen im Rahmen des Vertrages ein Projekt liefern wolle, dass hinsichtlich äußerer Architektur und innerer Gestaltung städtebauliche Qualität bedeutet. Insgesamt werden am Standort über 200 Millionen Euro investiert. Der Brühl müsse der zweite Brückenkopf der Nord-Süd-Achse in der City werden. Er wies die von der City-Gemeinschaft, wie auch von der IHK geäußerten Befürchtungen zurück. Ein neues Einkaufszentrum würde die Attraktivität und die Kaufkraft in der Innenstadt erhöhen und zwar zu Lasten der Shopping-Center auf der grünen Wiese.

In der anschließend sehr sachlich geführten Diskussion, an der sich eine Vielzahl der Gäste beteiligte, wurde ein sehr breites Spektrum der Probleme – Nichtrealisierbarkeit kostenloser Parkplätze in den Tiefgaragen der City, Sortimentstruktur, Steigerung der Attraktivität der Innenstadt als Einkaufszentrum insgesamt – angesprochen.
Die SPD-Fraktion wird dem städtebaulichen Vertrag im Stadtrat zustimmen.

Die SPD-Fraktion lädt ein zur öffentlichen Podiumsdiskussion am Dienstag, den 3. April 2007, um 19.00 Uhr, zum Thema:
„Vorstellungen zur Gestaltung eines stadtverträglichen Einkaufszentrums am Brühl“.  
Die Veranstaltung findet im Konzertsaal der Musikschule „Johann Sebastian Bach“, Petersstraße 43, 04109 Leipzig, statt.
Der Vertrag zwischen der Stadt Leipzig und der Management für Immobilien AG (MFI) über die Durchführung eines Architektenwettbewerbs für das Areal am Brühl/Richard-Wagner-Straße soll in der Ratsversammlung am 18.04.2007 beschlossen werden. Die SPD-Fraktion möchte im Vorfeld öffentlich erörtern, welche Vorstellungen es für die Gestaltung eines stadtverträglichen Einkaufszentrums am Standort gibt.

Als Referenten sind eingeladen:

  • Martin zur Nedden, Bürgermeister f. Stadtentwicklung und Bau d. Stadt Leipzig
  • Dr. Berthold Crimmann, Architektenkammer Sachsen
  • Dr. Herbert Appelt, Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der MFI AG
  • Rita Fleischer, Stellv. Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Leipzig

Moderation:

  • Dr. Joachim Fischer, Stadtrat der SPD-Fraktion und Vorsitzender des Fachausschusses Stadtentwicklung und Bau im Stadtrat Leipzig

Die SPD-Fraktion begrüßt die Eckpunkte des Vertragsentwurfes zwischen Stadt und der Management für Immobilien AG (MFI) für das Areal am Brühl. „Die ausgehandelten Zahlen hinsichtlich Verkaufsfläche und Sortiment-Mix erfüllen weitgehend unsere Forderungen“ erklärt Dr. Joachim Fischer, Stadtrat und Vorsitzender des Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau.

Der jetzt vorliegende Entwurf zeigt, dass einerseits die Stadt gut verhandelt hat, andererseits der Investor kompromissbereit war. Die Fraktionen des Stadtrates, die sich bisher nur mit Kritik zu Wort gemeldet haben, sollten das geplante Einkaufszentrum nun nicht mehr grundsätzlich in Frage stellen. Der vorgesehene Architektenwettbewerb bietet die Möglichkeit, die hohen städtebaulichen und architektonischen Ansprüche umzusetzen.

Welche Gestaltung das Areal am Brühl künftig haben soll, will die SPD-Fraktion in einer öffentlichen Veranstaltung am 03.04.2007, 19 Uhr, in der Musikschule diskutieren. Eingeladen sind dazu Baubürgermeister Martin zur Nedden, der Vorsitzende der Architektenkammer Sachsen, Dr. Berthold Crimmann, die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Leipzig, Rita Fleischer und der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates der MFI, Dr. Herbert Appelt (angefragt).

Die SPD-Stadträte für Leipzig-Mitte/Marienbrunn laden die Bürgerinnen und Bürger ihres Wahlgebiets am Dienstag, den 20. März 2007, 17 Uhr, zu einer Sprechstunde ein.

Heiko Oßwald, Anja Pohl und Manfred Rauer wollen insbesondere zum Thema „Bedarfsplanung der Kindertagesstätten 2007“ sprechen und diskutieren.

Die Sprechstunde findet im Büro des Landtagsabgeordneten Gunther Hatzsch, Gustav-Mahler-Straße 19a, 04109 Leipzig, statt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die SPD-Stadträte und Stadtbezirksbeiräte für Leipzig-Süd laden die Bürgerinnen und Bürger ihres Wahlgebietes am Donnerstag, den 1. März 2007, 17.30 Uhr, zu einer Sprechstunde ein.

Die Stadträte Axel Dyck und Christopher Zenker wollen zu aktuellen Themen der Kommunalpolitik sprechen und diskutieren.

Die Sprechstunde findet im Lesecafé Stern des Südens (Karl-Liebknecht-Straße, Ecke Steinstraße) statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die SPD-Fraktion begrüßt, dass die Essener MFI AG die Frist für die Annahme ihres notariellen Kaufangebotes für das Areal am Brühl gegenüber der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) bis zum 30. April verlängert hat. „Dadurch ist genug Zeit, um die Wünsche der Ratsversammlung in den städtebaulichen Vertrag einarbeiten zu können“ erklärt Dr. Joachim Fischer, Vorsitzender des Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau.

Um die geplante Neugestaltung der Brühlbebauung zwischen Richard-Wagner-Platz und Am Hallischen Tor am Nordrand des Leipziger Stadtzentrums wird heftig gestritten, was bei einem so wichtigen Teil der Leipziger Innenstadt verständlich ist. Leider verkommt die Diskussion für einige zum Glaubenskrieg, während anderen unzulässigerweise verschiedene Sachebenen miteinander vermengen.

Weitgehend besteht Einigkeit darin, dass nach dem Leerzug von „Blechbüchse“ und den nebenstehenden Wohngebäuden, der Brühl in diesem Bereich zu verkommen droht und deshalb einer Aufwertung bedarf. Es wird erwartet, dass eine solche Aufwertung auch auf Hain- und Katharinenstraße belebend wirken wird. Vielleicht werden sogar Investoren für die noch immer fehlenden Eckgebäude des Bildermuseums gefunden.

Strittig ist die Nutzung für den zu schaffenden Komplex. Die am Verfahren beteiligten Anbieter gehen davon aus, dass zusätzlich zu den 10.000 m² in der so genannten Blechbüchse, für die Bestandschutz besteht, ca. 25.000 m² Verkaufsfläche erforderlich sind, um eine rentierliche Nutzung dieses Komplexes sicherstellen zu können.
Einzelhandelsverband, IHK sowie viele Bürger finden das zu viel. Mich erinnert die Diskussion an die Auseinandersetzung im Vorfeld des Umbaus des Leipziger Hauptbahnhofes. Damals wurde, u.a. auch mir vorgeworfen, wir wollten den Bahnhof lediglich zu einem Konsumtempel verkommen lassen. Zudem würden die Händler der Innenstadt in den Ruin getrieben werden. Das ist zum Glück alles nicht eingetreten. Im Gegenteil, der Bahnhof ist zum zusätzlichen Magneten für Leipzig und seine attraktive Innenstadt geworden.

Aus meiner Sicht wäre es viel wichtiger, über die zukünftig zulässige Sortimentsstruktur zu sprechen. Dem Investor muss klar sein, dass die Innenstadt nicht weitere Bekleidungs- und Schuhläden braucht. Es fehlen jedoch z.B. Möbel- und Ausstattungsläden, sowie ein auch für den Wochenendeinkauf mit dem Auto gut erreichbarer Lebensmittelversorger mit bezahlbaren Preisen. An diesen Standort passt jedoch kein Möbelkaufhaus für Selbstabholer. Eine Kombination würden nicht – wie von Vielen gefürchtet – Arbeitsplätze im Einzelhandel vernichtet, sondern neue geschaffen. In diesem Prozess fehlt bisher die Vertretung der Citygemeinschaft unserer Händler. Gerade sie müsste sich bei Diskussionen um Einzelhandelsflächen und vor allem um die Sortimentsstruktur zu Wort melden. Diese Steuerungsfunktion ist die Stärke gut geführter Einkaufszentren. Warum nimmt unsere Citygemeinschaft diese Aufgabe nicht an?

Unverzichtbar ist die Durchsetzung der Festsetzung aus dem rechtskräftigen einfachen Bebauungsplan für die Innenstadt nach der mindestens 20% in neuen Gebäuden Wohnfläche sein müssen. Wohnungen beleben das Stadtzentrum, und dies soll so bleiben.
Jegliche kulturellen oder andere öffentliche Nutzungen wären an dieser Stelle zu begrüßen, allerdings nur, wenn die Miete dafür nicht die Stadt zahlen muss. Anderes gibt die derzeitige Haushaltssituation nicht her.
Letztlich werden mit dem Satzungsbeschluss des in Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes Flächen- und Sortimentsstruktur für den Geltungsbereich festgeschrieben. Es wäre jedoch gegenüber jedem Investor unredlich, wenn man vor dem Verkauf einer solchen Fläche nicht zumindest die Eckwerte für die zulässige Bebauung benennen würde.

Die zweite Ebene, über die gestritten wird, ist die Gestaltung des zu planenden Vorhabens. Es wird eine hochwertige Gestaltung für diesen Standort gefordert. Was unter dem Begriff „hochwertig“ verstanden wird, bleibt offen. Die subjektiven Vorstellungen gehen sicherlich dabei weit auseinander. Bisher wurden lediglich „Bilder“ diskutiert, die auf nicht durchgearbeiteten Vorentwürfen basierten oder aber bereits ausgeführte Beispiele von anderen Standorten zeigten, die alle die Gemeinsamkeit hatten, in keiner Weise Bezug zur Leipziger Innenstadt zu haben.

Mit dem o.g. einfachen Bebauungsplan wurde auch geregelt, dass bei Neubauten der ursprüngliche Stadtgrundriss wieder zu schaffen ist. Abweichungen sind nur im Ergebnis von Wettbewerben zulässig. Ein Architekturwettbewerb ist also zwingend Voraussetzung für die Gestaltung des Vorhabens. Sicher wird dessen Ergebnis nicht mit der Zufriedenheit aller enden. Jedoch ist Architektur, über die gestritten wird, allemal besser als solche, über die man kein Wort verliert.

Vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg standen in diesem Bereich zwei Quartiere, die durch eine Straße, etwa in Verlängerung der Katharinenstraße, gebildet wurden. Der Brühl selbst war eine schmale Straße. Das sollte beim Wettbewerb berücksichtigt werden. Abweichungen, die zu einer Erhöhung der Aufenthaltsqualität führen, müssen jedoch zugelassen werden.
Auszuschließen ist ein Objekt, das sich nicht zum Brühl und zum Ring öffnet und das dazu verleitet, eine eigene Erlebniswelt zu erzeugen, und somit von einem Besuch der übrigen Innenstadt abhält. Ein solches Monstrum würde weder die Innenstadt ergänzen noch diesen begehrten Standort brauchen.

Eine dritte Ebene stellt eine Gemengelage aus Unwillen gegenüber der LWB und dem von ihr vorgeschlagenen Investor dar. Die gleichen Personen, die eine Entschuldung der LWB fordern, stört es, wenn deren Geschäftsführung beim Verkauf eines Grundstückes einen möglichst hohen Ertrag erzielen will.
Es ist unglücklich und führt u.U. zu Interessenkonflikten, dass der Betreiber des Paunsdorf-Centers nun als Investor der Brühlbebauung auftritt. Es ist jedoch zu akzeptieren, dass nur er sehr schnell die „Blechbüchse“ erworben und damit einen Joker in der Hand hält. Eine Entwicklung der Fläche ohne Einbeziehung der „Blechbüchse“ wäre nicht Ziel führend.

Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung einen wichtigen Beschluss gefasst, und dieser sollte im Interesse des Brühl zügig umgesetzt werden, auch wenn diejenigen, die selbst diesen Beschluss einbrachten, ihn nachträglich verändern möchten oder anders zu interpretieren glauben.
Solange auf der grünen Wiese die Konkurrenz, wie der Saale-Park – jetzt Nova Eventis – gegen die Leipziger Innenstadt aufrüstet, muss auch Leipzig im Interesse seiner Bürger und seiner Innenstadthändler dagegenhalten. Dies geht vor allem an die Adresse derjenigen, die heute viel über die Rettung der Innenstadthändler reden, aber stumm blieben, als die Stadt vor allem in deren Interesse z.B. gegen den Bau und die Erweiterung des Saale-Parkes kämpfte.