,

Kindern das Aufwachsen in familiären Strukturen ermöglichen

Christopher Zenker

 

SPD-Fraktion fordert mehr Stellen im Kinderpflegedienst

Zum Haushaltsantrag „Personelle Aufstockung des Pflegekinderdienstes“ erklärt Christopher Zenker, familienpolitischer Sprecher und Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion:

„Gerade für kleine Kinder ist das Aufwachsen in einer Familie sehr wichtig. Jedes Kind braucht Geborgenheit, Liebe, Hilfe, Verständnis, Sicherheit, Anerkennung aber auch das Setzen von Grenzen. Feste Bezugspersonen, mit denen Sie jeden Tag einen geregelten Alltag erleben, sind hierbei sehr wichtig. Wenn dies aus sehr unterschiedlichen Gründen nicht die Herkunftsfamilie sein kann, sind Pflegefamilien eine Alternative. Wir waren daher froh, dass die Stadtverwaltung im Jahr 2016 zwei zusätzliche Stellen geschaffen hat, um Kinder in Pflegefamilien zu vermitteln. Zirka 40 Pflegekinder betreut eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter im Durchschnitt. Da jedoch immer noch fast 100 Kinder unter drei Jahren in Kinderheimen oder Wohngruppen untergebracht sind, haben wir mit einem Haushaltsantrag die Schaffung einer weiteren Stelle gefordert. Es gibt viele Familien, welche gerne die Aufgabe als Pflegeeltern übernehmen wollen. Die Stadt hat aber im Moment immer noch zu wenig Personal, um die Beratung, Vermittlung und Betreuung von Pflegekindern und Pflegefamilien auskömmlich zu übernehmen. Diese Situation muss durch mehr Personal verbessert werden.“

Dass die Stadtverwaltung, entgegen bisheriger Planungen, die Streichung von zwei Stellen rückgängig macht, begrüßen wir. Dennoch fordern wir angesichts des hohen Bedarfs mindestens eine Stelle mehr als 2016. Eine Vollzeitkraft im Pflegekinderdienst vermittelt pro Jahr zirka 40 Kinder und Jugendliche an Pflegeeltern, beziehungsweise betreut 25 Pflegefamilien. Ein Platz in einer stationären Einrichtung kostet in Leipzig durchschnittlich 55.000 Euro jährlich. Die durchschnittlichen Kosten in einer Pflegefamilie belaufen sich auf zirka 13.000 Euro jährlich. Pro Stelle entstehen damit Minderausgaben von fast 1,7 Mio. Euro pro Jahr, Geld was in anderen Bereichen der wirtschaftlichen Jugendhilfe dringend benötig wird.