Konzept Autoarme Innenstadt – mehr Aufenthaltsqualität in der City

Unter der Moderation von Stadtrat M. Rauer diskutierten (v.l.n.r.): T. Heinemann, E. Höfer, M. zur Nedden, R. Fleischer

Auf der Tagesordnung der öffentlichen Diskussionsveranstaltung der SPD-Fraktion am 2. Juli 2008 stand das Thema „Konzept Autoarme Innenstadt – mehr Aufenthaltsqualität in der City“.
„Mit dieser Veranstaltung wollten wir das seit einiger Zeit in unserer Stadt intensiv debattierte Thema autoarme Innenstadt aufgreifen und weiterdiskutieren“ erklärt Manfred Rauer, Stadtrat der SPD-Fraktion aus Leipzig-Mitte.
„Die SPD-Fraktion wird die Anregungen und Vorschläge mitnehmen und prüfen, wo das Konzept möglicherweise überarbeitet werden muss.“

Martin zur Nedden, Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig, erläuterte einleitend, dass die unterschiedliche Nutzung der Innenstadt verschiedene Verkehrsanforderungen mit sich bringt. Neben Wohn-, Büro- und Freizeit/Erlebnisnutzung hat der Einzelhandel Kernfunktion in der City. Leipzig zeichnet sich durch ein sehr kompaktes Stadtzentrum innerhalb des Rings aus, dessen Attraktivität durch das Konzept Autoarme Innenstadt weiter gestärkt werden soll. Eine autoarme Konzeption ist realistisch, eine komplett autofreie City dagegen nicht. Der jetzt präsentierte Diskussionsstand wurde mit verschiedenen Institutionen, wie ADFC, ADAC, IHK, abgestimmt und soll in den nächsten Wochen und Monaten weiter diskutiert und verbessert werden.

Edeltraut Höfer, Leiterin des Verkehrs- und Tiefbauamtes der Stadt Leipzig, erklärte, dass über den Sommer die Anregungen und Veränderungsvorschläge gesichtet und abgewogen werden. Anschließend soll eine Vorlage für den Stadtrat erarbeitet werden, mit dem Ziel, Ende des Jahres diese in der Ratsversammlung zu beschließen. Bereits 1993 hatte der Stadtrat festgelegt, das Stadtzentrum schrittweise vom fließenden und ruhenden Verkehr zu entlasten. Hauptziel der jetzigen Fortschreibung ist die Erweiterung der Fußgängerbereiche, sowie die Verbesserung der Akzeptanz der Verkehrsregelungen und die erleichterte Durchsetzung dieser Regelungen. Der Radverkehr soll in den stark frequentierten Fußgängerzonen in der Zeit von 11 bis 20 Uhr verboten bleiben. In der Reichsstraße soll ein neuer, gut sichtbarer Taxistand eingerichtet werden.

Rita Fleischer, Stellv. Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Leipzig, betonte, dass die IHK das Anliegen des Konzeptes unterstützt. Mehr Flächen für Fußgänger und Radfahrer sind gut für die Innenstadthändler. Das geplante Schleifensystem macht Sinn, wenn der Wirtschaftsverkehr künftig weniger behindert wird. Wichtig sei, dass permanente Kontrollen das Parken in der 2. Reihe strikt unterbinden. Außerdem forderte sie, dass die Taxistände in der Nähe des Marktes schnell u. komplikationslos gefunden werden können.

In der anschließenden Diskussion, an der sich eine Vielzahl der Gäste beteiligte, wurde ein breites Spektrum an Themen – Wohnen in der Innenstadt, Umgang mit Radverkehr, Kurzzeitparkplätze, Erreichbarkeit der Tiefgaragen, Stellplätze für Taxis – angesprochen. Wir hätten uns bei diesem wichtigen Thema jedoch eine größere Bürgerbeteiligung gewünscht.