Leipziger Sozialdemokraten wollen Streikenden bei Halberg-Guss den Rücken stärken
Heute haben Mitglieder der Leipziger SPD-Fraktion und die kommissarische Vorsitzende des SPD-Stadtverbands, Katharina Kleinschmidt, die Streikenden der Neuen Halberg-Guss besucht, um auch vor Ort ihre Solidarität mit den Beschäftigten, die teilweise seit Jahrzehnten dort arbeiten, zu bekunden, weil sie von einer Werksschließung und dem Verlust ihrer Arbeitsplätze bedroht sind.
Katharina Kleinschmidt erklärt dazu: „Wir wollen den Beschäftigten bei der Neuen Halberg-Guss zeigen, dass wir hinter ihnen stehen. Was hier abläuft ist aus meiner Sicht höchst unanständig, denn die Prevent-Gruppe pokert mit der beruflichen Existenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne, dass der Wille besteht, dem Werk und den Mitarbeitern eine Zukunft zu geben. Es wird nur verbrannte Erde hinterlassen, denn welches Automobilunternehmen wird künftig mit Prevent-Firmen zusammenarbeiten wollen, wenn die Befürchtung besteht, dass wieder alles aus dem Ruder läuft?“
Die Prevent-Gruppe, der seit einigen Monaten die Neue Halberg-Guss mit Werken in Saarbrücken und Leipzig gehört, liefert sich schon seit längerer Zeit einen Preiskampf mit deutschen Automobilherstellern. Medienberichten zu Folge, möchte die Prevent-Gruppe für Motorblöcke und Zylinderköpfe, die bei der Neuen Halberg-Guss u.a. für Volkswagen gefertigt werden, das Zehnfache des ursprünglichen vereinbarten Preises haben. Eine Methode, die der Zulieferkonzern bereits mehrfach angewendet hat.
„Leipzig ist ein Automobilstandort und bietet dadurch gute Möglichkeiten für einen Autozulieferer wie Halberg-Guss. Es bedarf dafür allerdings des Willens vom Eigentümer, diese Möglichkeiten auch zu nutzen. Das, was die Prevent-Gruppe allerdings hier macht, sieht nicht danach aus, dass man den Willen dazu hätte. Vielmehr scheint es so, dass man Unternehmen kauft, anschließend versucht, kurzfristig maximale Profite rauszuziehen, um die Unternehmen dann abzuwickeln. Wenn dies tatsächlich so ist, wäre das eine ganz üble Nummer auf dem Rücken der Beschäftigten und deren Familien. Das wäre Turbo-Kapitalismus und hätte mit sozialer Marktwirtschaft nichts zu tun“, so SPD-Fraktionschef Christopher Zenker abschließend.