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Nahwegweiser „Westkultur“ – Antwort der Verwaltung

Sachverhalt:

Im Jahr 2011 wurde der Nahwegweiser zur Westkultur installiert. Vorausgegangen war ein umfangreiches Verfahren innerhalb der Verwaltung und mit den Akteuren aus dem Leipziger Westen.

Frage: Hat sich aus Sicht der Stadt Leipzig der Nahwegweiser „Westkultur“ etabliert?

Antwort: Das Ziel des Nahwegweisers Westkultur ist die Verbesserung der Außenwahrnehmung der Kulturstandorte im Leipziger Westen. Durch eine koordinierte Wegweisung soll der Besucherkreis erweitert und der Standort gestärkt werden.

Mit Hilfe des Quartiersmanagements und auf Verwaltungsebene wurden der Rahmen und die Zielstellung für die Entwicklung einer Kulturwegweisung abgesteckt. Im Ergebnis hatte sich ein zweigliedriges System als konsensfähig herausgestellt. Um das Kerngebiet des Leipziger Westens herum versammelt sich eine 10 Standorte umfassende Fernwegweisung mit dem Schriftzug Westkultur. Innerhalb des Kerngebiets existieren weitere 26 Standorte der Nahwegweisung. Diese enthält Namen von einzelnen Einrichtungen.

Im Laufe der letzten sechs Jahre hat sich wiederholt bestätigt, dass Besucher der Einrichtungen, die sich unter dem Label Westkultur versammeln, durch die vorhandenen Ausschilderungen leichter Orientierung finden. Da die Ausschilderung in dieser originären Funktion genutzt wird, ist davon auszugehen, dass gleichzeitig die Kultureinrichtungen verstärkt als Teil der Westkultur wahrgenommen werden. Die Wegweiser sind gut und wichtig, damit sich bei den Leipzigern sowie Besuchern aus anderen Städten der Westen der Stadt als Kulturort einprägt. Ein weiteres Indiz, dass sich der Nahwegweiser „Westkultur“ etabliert hat, ist darin zu sehen, dass seit 2011 weitere Institutionen in die Ausschilderung aufgenommen wurden. Allerdings ist es nicht allen interessierten kulturellen Akteuren möglich, sich an dem Nahwegweiser zu beteiligen, da eine Beitragszahlung zu entrichten ist.

Mit der Umsetzung, kontinuierlichen Wartung und Instandhaltung des Wegeleitsystems wurde bzw. ist die Firma Klimm GmbH & Co. KG beauftragt. Ihr obliegt die Erhebung von Gebühren und Nutzungsentgelten bei den beteiligten Kultureinrichtungen. Die Nutzungsentgelte werden daraufhin an die Stadt Leipzig / Verkehrs- und Tiefbauamt weitergereicht. Zurzeit entstehen den Einrichtungen folgende Kosten pro Schild:
Wartungsentgelt: 37 €
Nutzungsentgelt: 48 € (seit 2014 eingeführt mit neuer Entgeltordnung)

Frage: Beim Start 2011 haben acht Einrichtungen, die alte Damenhandschuhfabrik, Lofft, Museum für Druckkunst, Musikalische Komödie, Stadtteilbibliothek Plagwitz, Spinnerei, Tapetenwerk und das Theater der Jungen Welt, am Nahwegweiser „Westkultur“ teilgenommen. Sind seit 2011 weitere Einrichtungen zum Nahwegweiser „Westkultur“ dazu gekommen?

Antwort: Seit 2011 sind das Klinger Forum, der Bandcommunity Leipzig e.V., das Kunstkraftwerk, das Berufsbildungswerk Leipzig sowie das Westbad Leipzig zum Kulturleitsystem hinzugekommen. Die Leipziger Baumwollspinnerei, die Alte Damenhandschuhfabrik sowie die Stadtteilbibliothek in Plagwitz haben 2014 den Wartungsvertrag für den Nahwegweiser gekündigt. Dadurch sind diese Einrichtungen nicht mehr in der Nahwegweisung enthalten. In dem Jahr wurde der jährlich zu zahlende Beitrag erhöht. Ob dieses das Motiv für die Kündigung ist, konnte bisher bei der Baumwollspinnerei und bei der Damenhandschufabrik nicht ermittelt werden. (Erbeten Rückrufe stehen aus.) Die Bibliothek Plagwitz gibt an, dass ihr Standort vergleichsweise gut zu finden ist, Besucher die Einrichtung gezielt aufsuchen und sich daher bereits im Vorfeld über die Anreise informieren. Nach der erfolgten Sanierung und Neueröffnung mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit wird kein Bedarf an der Nahwegweisung gesehen. bei der Baumwollspinnerei kann man annehmen, dass sich diese inzwischen so etabliert hat, dass die Nahwegweisung entbehrlich ist.

Frage: Die Projektteilnehmer versprachen sich 2011 von der Wegweisung zur Westkultur einen positiven Impuls für die Kulturszene im gesamten Stadtteil. Welche positiven Impulse sind aus Sicht der Stadt Leipzig und deren städtischen Einrichtungen vor Ort seit Installation des Nahwegweisers eingetreten?

Antwort: Durch die gemeinsame Projektarbeit der verschiedenen Akteure an der Nahwegweisung ist eine Vernetzung der Einrichtungen untereinander erfolgt. Darüber hinaus wurde und wird mit der Maßnahme die kulturelle Vielfalt, Kreativität und das Innovationspotential des Leipziger Westens in der öffentlichen Wahrnehmung nachhaltig platziert. Die Arbeit der Kulturschaffenden vor Ort erfährt somit eine Aufwertung und setzt Impulse für eine weitere gemeinsame Arbeit. Ebenso wird die Wahrnehmung der Kultureinrichtungen im Einzelnen gestärkt. Schließlich nutzen die kulturellen Akteure die Nahwegweisung auch, um auf sich im Besonderen Aufmerksam zu machen.

Frage: Ziel des Nahwegweisers war es, dass Besucher ohne Ortskenntnisse die Kultureinrichtungen leichter finden sollen. Hat die Stadt Kenntnisse darüber, ob sich durch die Anbringung der Wegweiser die Situation verbessert hat?

Antwort: Eine statistische Erhebung zu dieser Frage ist nicht erfolgt. Laut Rückmeldung aus den Kultureinrichtungen kann dieser Effekt jedoch durchaus bestätigt werden. So melden beispielsweise Besucher, in den Einrichtungen, dass sie die Wegweisung bei der Orientierung genutzt haben. Andere Einrichtungen stellen fest, weniger Nachfragen bezüglich der Anfahrt seit der Einführung der Nahwegweisung erhalten zu haben.

Frage: Wird am Label „Westkultur“ weiter aktiv von den teilnehmenden Einrichtungen gearbeitet? Wird das Label auch im digitalen Raum genutzt?

Antwort : Nach Beendigung der Projektarbeit zur Nahwegweisung Westkultur endete auch die bis dato enge Zusammenarbeit der einzelnen Akteure zu diesem Thema. Die Einrichtungen arbeiten derzeit nicht aktiv am Label „Westkultur“. Es wurde jedoch aus einzelnen Einrichtungen bereits signalisiert, dass ein Interesse daran besteht, diesen Prozess wieder aufzunehmen und fortzuführen. Im digitalen Raum wird das Label derzeit nicht genutzt.