Rednerin: Ingrid Glöckner, Stellv. Fraktionsvorsitzende

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
verehrte Stadträte,
werte Gäste!

ich unterstütze den Bau eines Gymnasiums in der Ostvorstadt. Ich werde mich mit allen Kräften für dessen Realisierung einsetzen. Der Beschluss des Stadtrates muss zügig umgesetzt werden. Die Verwaltung muss hierzu schnellstens einen konkreten Zeitplan vorlegen.
Heute soll ein Planungsbeschluss für ein Gymnasium in der Gorkistraße gefasst werden, der unabhängig von der Entscheidung pro Ostvorstadt erfolgt.
Wir  benötigen nach der aktuellen Planung bis spätestens 2016 zwei Gymnasien, da wir schon jetzt an Kapazitätsgrenzen stoßen.  Uns sitzt die Zeit im Nacken und deshalb muss unverzüglich mit der Planung begonnen werden, um den sehr engen Zeitplan einhalten zu können. Wir können uns zwar viel wünschen und es gibt mit Sicherheit optimalere Standorte als die Gorkistraße, aber uns stehen jetzt nur die Gorki- und die Telemannstraße zur Verfügung. Alle anderen Standorte, die im Gespräch sind, sind noch nicht im Eigentum der Stadt und können zeitnah nicht realisiert werden. Würden wir jetzt noch länger warten, gingen uns Fördermittel verloren bzw. ist der Zeitplan nicht mehr einzuhalten.

Leider hat die Stadtverwaltung beim Ankauf bzw. Bevorratung von geeigneten Grundstücken in der Vergangenheit nicht  ausreichend vorgesorgt. Ich erinnere nur an den Verkauf des Jahrtausendfelds! Deshalb hat meine Fraktion auch den Antrag auf Flächenentwicklung und Flächenvorhaltung für soziale Infrastruktur in das Verfahren gebracht.
Wenn wir heute keine positive Entscheidung pro Gorkistraße treffen, können wir die Schüler künftig nicht unterbringen. Das möchte doch keiner riskieren. Alternativen sehe ich nicht wirklich. Der Änderungsantrag des FA ist aus meiner Sicht nicht zielführend. Er enthält keine konkrete Aussage, wo bis 2016 ein neues Gymnasium entstehen soll! Aus meiner Sicht wird hier ohne Grund versucht, die Standorte Gorkistraße und Ostvorstadt gegeneinander  auszuspielen. Es wird auch keine Aussage zur Schule in der Gorkistraße 15 getroffen. Sollte dieses denkmalgeschützte Schulgebäude verfallen, ist das Verschwendung von  Ressourcen, die wir dringend benötigen.  

Wir besitzen an der Gorkistraße zwei Schulgebäude, die leer stehen und die bis heute keine Käufer gefunden haben. Schulen sind  als solche errichtet worden und können in den seltensten Fällen umgenutzt werden. Deshalb ist es richtig, diese Gebäude wieder als Schulen zu nutzen. Die Prüfung durch die Verwaltung hat einen Umbau als vierzügiges Gymnasium als realistisch eingeschätzt. Alle Fragen zu Details, die heute angesprochen werden, wird eine konkrete Planung beantworten. Deshalb muss der Planungsbeschluss heute gefasst werden. Erst dann haben wir Sicherheit, die wir für weitere Beschlüsse benötigen. Alle bautechnischen Probleme sind lösbar. Mit einem Übergang zwischen den Schulen können auch die Kirchgemeinde und der Friedhof akzeptieren. Ich sehe hier kein Konfliktpotential, stehen doch Schulen und Friedhof  schon seit über 100 Jahren in unmittelbarer Nachbarschaft und werden auch künftig nebeneinander bestehen können.

Der Vorschlag, die Plattenbauten an der Löbauer Straße als Provisorium zu ertüchtigen, klingt zwar erst einmal gut, löst aber das Problem keinesfalls.
Mit der Zustimmung zu diesem Vorschlag verfällt mindestens ein Gebäude an der Gorkistraße und das bei dem künftigen Bedarf an Schulgebäuden!
Ich sehe auch, dass das  ehemalige Fechnergymnasium als Ausweichstandort für Schulsanierungen auf absehbare Zeit benötigt wird. Zu gegebener Zeit muss dann über die Entwicklung des Areals an der Löbauer Straße neu nachgedacht werden.
Mit einer positiven Entscheidung zur Vorlage können wir einen traditionellen Schulstandort  wieder aktivieren und Schönefeld an dieser Stelle Gesicht geben. Diese Entscheidung wird einem in der Vergangenheit eher benachteiligten Stadtteil Impulse zur weiteren Entwicklung  geben.