Steiniger Weg
Artikel von Axel Dyck für Amtsblatt vom 01.09.2012
Als Ort der „Entscheidung“ der Friedlichen Revolution und als Stadt, in der mit zuerst die Einheit Deutschlands gefordert wurde, soll Leipzig ein von Bund und Freistaat geschenktes Freiheits- und Einheitsdenkmal erhalten. Es soll ein nationales Denkmal sein und durch Gestalt und Aussagekraft über Leipzig hinausweisen. Das Vermächtnis der Friedlichen Revolution soll an zukünftige Generationen weiter gegeben werden und zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung mit der Demokratie auffordern.
2011 beschloss der Stadtrat, dass der Wilhelm-Leuschner-Platz der Standort für das Denkmal sein soll. Die Stadt Leipzig bekommt damit die Chance, eine innerstädtische Brache prominent zu reaktivieren und kann so einem herausragenden Denkmal genügend Freiheit geben. Jedoch erweist sich der Weg hin zu einem Denkmal, welches sich mit zeitgenössischen Kunstmitteln der Thematik nähert, als sehr steinig. Von den eingereichten und auch von den prämierten Entwürfen überzeugt mich keiner. Sie sind für den Moment interessant, als Zukunftsdenkmal mit emotionaler Wirkung auf kommende Generationen mitten in unserer Stadt überzeugen sie mich jedoch nicht. Wir alle müssen an dieser Stelle „Leipzig weiter denken“. Ich stehe zur Denkmalsidee. Das Denkmal muss aber überzeugen. Leipzig und 1989 erfordern dies.