Stundentakt statt Verkehrswende?
Die SPD-Fraktion kritisiert die geplanten Kürzungen im Leipziger S-Bahn-Netz und fordert Stadt und Zweckverband zu Nachverhandlungen auf.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 drohen Fahrgästen auf den S-Bahn-Linien S1, S3 und S4 in Leipzig massive Einschnitte: Ab 20 Uhr soll laut Medienberichten nur noch ein Stundentakt gelten – bislang fahren die Züge alle 30 Minuten. Die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat hat daher eine Anfrage (VIII-F-01302) eingereicht, um Klarheit über die Hintergründe, Planungen und Handlungsspielräume zu erhalten.
„Wenn die S-Bahn am Abend nur noch jede Stunde fährt, ist das ein Rückschritt für Pendlerinnen, für das Umland und für die Verkehrswende“, kritisiert Frank Franke, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion. „Diese Kürzungen treffen genau die, die auf Bus und Bahn angewiesen sind – das passt nicht zu unseren klimapolitischen Zielen.“

Die SPD will von der Stadt wissen, wie sie sich zu den Kürzungen positioniert, welche Verhandlungen mit dem ZVNL und dem Freistaat laufen und wie hoch der finanzielle Aufwand wäre, um das Angebot aufrechtzuerhalten. Auch mögliche Folgen für das Liniennetz der LVB stehen im Fokus.
„Es braucht jetzt ein klares Bekenntnis: Wer mehr Menschen für den Nahverkehr gewinnen will, darf nicht ausgerechnet am Abendangebot sparen“, so Franke weiter. Die Fraktion fordert, dass Leipzig seinen Einfluss im ZVNL nutzt, um die Kürzungen zu verhindern und sich für eine faire Finanzierung des Nahverkehrs durch Land und Bund einsetzt.