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Der Blick auf die Tagesordnung der Mai-Ratsversammlung hat deutlich gemacht, dass Kita-, Schul- und Sporthallenbauten den Stadtrat derzeit intensiv beschäftigen.

Christopher Zenker
Christopher Zenker

„Vor allem durch die Einrichtung der Task-Force-Schulhausbau/Kita hat das Thema in der letzten Zeit deutlich Fahrt aufgenommen“, erklärt SPD-Fraktionschef Christopher Zenker. „Mehr Bauvorhaben fordern natürlich auch einen höheren Personaleinsatz, um die Projekte auf den Weg bringen zu können. Aus diesem Grund wurde in der gestrigen Ratsversammlung eine Vorlage zum Einsatz der stadteigenen LESG GmbH bei Kita- und Schulbaumaßnahmen beschlossen.“

Bis 2031  sollen bei Kitas, Schulen und Sporthallen Investitionen von über 280 Euro Millionen Euro getätigt werden. Konkret wurden mit der Vorlage zunächst drei Sporthallen, eine Grundschule und der Ersatzneubau für die Kita im Poetenweg für die Projektbetreuung an die LESG übergeben. Weitere sollen folgen. „Die LESG hat in den letzten Jahren bereits mit einigen Bauprojekten für die Kommune Erfahrungen gesammelt, jetzt kommt endlich ein größerer Wurf“, so Zenker und hebt hervor: „Die Stadt setzt damit nun unseren 2015 erfolgreich durch den Rat gebrachten Antrag, die LESG in Schul- und Kitabauprojekte einzubinden, um Planungs- und Bauzeiten zu verringern, schrittweise um. Dass die LESG heute in der wirtschaftlichen Lage ist, diese Projekte zu stemmen, bedurfte einiger Beharrlichkeit: 2016 plante das Liegenschaftsamt, Teile des Baugebiets an der Rehbacher Straße für 40 Euro pro Quadratmeter an ein Hausbauunternehmen zu veräußern. Das galt es zu verhindern. Mittlerweile wurde das Areal an die LESG übertragen, die das Baugebiet entwickelt und vermarktet. Die Quadratmeterpreise liegen dort heute bei 230 Euro. Auch diese Gewinne machen es möglich, dass die LESG die sozialen Projekte der Stadt übernehmen kann.“

In der kommenden Ratssitzung wird der Stadtrat über einen Antrag der SPD-Fraktion abstimmen, der die Stadtverwaltung damit beauftragt, die LESG GmbH (als 100-prozentige Tochter der Stadt Leipzig) bei Neubau und Sanierung von Schulen und Kitas noch stärker als bisher einzubinden.

 

 

Heiko_Osswald2„Wir haben unseren Antrag, der im Oktober letzten Jahres in Verfahren gegangen ist und zunächst teilweise als Prüfauftrag formuliert war, noch einmal neu gefasst und konkretisiert: Die Stadt soll nun beauftragt werden, die LESG zeitnah stärker bei Schul- und Kitabaumaßnahmen einzubinden. Dazu müssen bei der LESG jedoch auch die strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um das Unternehmen in die Lage zu versetzen, die Verwaltung im Bereich der Schul- und Kitabauprojekte noch stärker zu entlasten“, erklärt SPD-Stadtrat Heiko Oßwald und ergänzt: „Aus unserer Sicht kann das beispielsweise über Kapitaleinlagen oder eben Grundstücksübertragungen gehen.“

 

 

Christopher_Zenker2„Unser Ziel ist, dass die Stadt durch die stärkere Einbindung der LESG in die Lage versetzt wird, schneller mehr Schul- und Kitakapazitäten zu schaffen. Wir gehen davon aus, dass die Abwicklung der anstehenden Bauvorhaben mit stärkerer Unterstützung durch die LESG beschleunigt werden können“, erklärt SPD-Stadtrat Christopher Zenker und ergänzt abschließend: „Die Schülerzahlen werden in den nächsten sechs Jahren um 10.000 auf dann 60.000 steigen und das bedeutet , dass mittelfristig etwa 13 zusätzliche Schulen benötigt werden. Das ist eine enorme Herausforderung, die die Stadtverwaltung allein gar nicht bewältigen kann. Hier ist es notwendig, die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen. Die LESG hat bereits Erfahrungen im Bau von Kindertagesstätten und auch die Grundschule in Böhlitz-Ehrenberg wurde durch das Unternehmen realisiert.“

Den Antrag in seiner neuen Fassung finden Sie hier.

 

In den kommenden neun Jahren müssen mindestens 500 Millionen Euro in die Schulen der Stadt Leipzig investiert werden. Allein dreizehn neue Schulbauten werden in den kommenden Jahren benötigt.

„Der Neubau, die Erweiterung und die Sanierung der Schulen stellt Leipzig vor enorme Herausforderungen. Die Schülerzahlen werden sehr wahrscheinlich Jahr für Jahr stark steigen, von jetzt 50.000 auf über 60.000 Schülerinnen und Schülern in sechs Jahren. Die Zeit drängt daher schnell zusätzliche Kapazitäten zu schaffen“, so Ute Köhler-Siegel, Vorsitzende des Unterausschusses Schulnetzplanung der Stadt Leipzig.

In Leipzig werden inzwischen für einen Schulneubau von der Planung bis zur Übergabe mindestens fünf Jahre veranschlagt. Auch Sanierungsarbeiten benötigen lange Vorlaufzeiten.

Christopher Zenker, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion weiter: „Das Amt für Gebäudemanagement kommt aktuell nicht hinterher und die Aufgaben im Bereich Schulen, Kitas und Flüchtlingsunterbringung wachsen. So zeichnet sich ab, dass die für 2015 geplanten Maßnahmen bei weitem nicht kommen werden. Wir brauchen daher Lösungen die Bau und Sanierung von Schulen beschleunigen. Die SPD-Fraktion schlägt daher vor, dass künftig die Stadtverwaltung die LESG GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Stadt Leipzig, mit der Realisierung von Schul- und Kita-Neubauten bzw. Schul- und Kita-Sanierungen bei Maßnahmen, deren Investitionsvolumen eine Million Euro übersteigt, zu beauftragen. Ähnliches ist auch für Flüchtlingsunterkünfte möglich. Dabei geht es vor allem darum, positive Effekte bei der Vergabe von Bauaufträgen und Personaleinstellungen zu sichern und die notwendigen Schulneubauten und Schulsanierungen zügig voranzutreiben.“

Während das Amt für Gebäudemanagement aufgrund der Bindung an kommunale Tarifverträge kaum noch Fachkräfte findet, kann die LESG als GmbH auch Gehälter zahlen, die über den kommunalen liegen. Darüber hinaus unterliegt die LESG nicht denselben Vergabevorschriften wie die Stadt. So können Aufträge unter 5,186 Millionen Euro direkt vergeben werden. Gleichzeitig ist die LESG aber eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt, damit sichert sich die Kommune Durchgriffsrechte bei den Entscheidungen und Gewinne bleiben in der kommunalen Familie.

Die LESG GmbH hat in Leipzig bereits einige Kitas und die neue Grundschule in Böhlitz-Ehrenberg realisiert, zudem den Bau von Flüchtlingsunterkünften. Auch andere Städte in Deutschland, wie Düsseldorf, haben die Beauftragung einer kommunalen GmbH gewählt, um schneller Schulbauten zu bauen.

Christopher Zenker abschließend, „Von der Beauftragung der LESG GmbH erwarten wir, dass Laufzeiten von Planung bis zur Realisierung von gut fünf Jahren bei Schulneubauten der Vergangenheit angehören“.