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Rendnerin: Katharina Schenk

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren Beigeordnete,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
werte Gäste und weitere Zuhörende,

in der Regel sind Reden von Fraktionen zu Anträgen, die sie in Form des Verwaltungsstandpunktes abstimmen lassen nicht besonders spannend. Ich kann Ihnen nun auch keinen J.K.Rowling-mäßigen Spannungsbogen versprechen, aber im Sinne meines Kollegen Michael Weickert versuche ich es mal mit einem Zitat: „Um den digitalen Zugang zur Kultur strukturiert und ressourceneffizient zu gestalten, hat die Kulturbehörde Anfang 2014 ihre eCulture Agenda 2020 verfasst. Seitdem werden immer mehr eCulture Projekte – auch international vernetzte Projekte – initiiert und umgesetzt.“

Das ist jetzt zugegeben kein literarischer Klassiker, aber ein Klassiker der eCulture. Das Zitat stammt aus Hamburg. Man findet es auf der städtischen Unterwebsite über die e-kulturellen Bestrebungen der Hansestadt. Jetzt haben wir als SPD aus meiner Sicht zwar keine umfassend guten Erfahrungen mit Dingen gemacht, die Agenda heißen, in meiner Fraktion und erfreulicher Weise auch in der Verwaltung hat man jedoch schnell erkannt, was die Chancen einer zentralen Agenda zur eCultur sind. Und jetzt lade ich sie ein, mal ein bisschen zu träumen: Was wäre, wenn es eine App gäbe, mit der Besucherinnen und Besucher schon vor ihrem Museumsbesuch einen digitalen Rundgang wagen könnten, um Highlights der Ausstellung in einer eigenen Merkliste zu platzieren? Was wäre, wenn kulturelle Bildung nicht nur mit Museumspädagoginnen und -pädagogen wie auch Museumsbesuchen möglich wäre, sondern auch per Klick? Was wäre, wenn Theater die Möglichkeit hätten, den digitalen Raum zu nutzen und so ihre Inszenierungen zu erweitern? Was wäre, wenn ich mich für ein Thema interessiere und mir ein kluger digitaler Zugang alle relevanten Objekte, Einträge und Sammlungen verschiedener Museen zeigt?

Ich denke man muss nicht besonders träumerisch veranlagt sein, um auf die Fragen eine einfache Antwort zu haben. Das wäre fabelhaft.

Kulturelle Einrichtungen kosten viel Geld. Gerade in den letzten Jahren zeigt sich, dass sich der Streit über notwendige Ausgaben – Kita, Schule, Verkehr etc. – und Ausgaben, deren Nutzen nicht nur nominell zu beziffern ist, verschärft. Die Oper wird nur von Touristen besucht, im Schauspielhaus sitzen doch nur Leute aus Plagwitz … man könnte eine Runde Vorurteile und Halbwahrheiten zusammen tragen. Sie hätten alle gemeinsam, dass Kultur momentan nicht von allen genutzt wird. Das kann eCulture nicht lösen. Digitale Angebote können aber ein weiterer Zugang sein, eine Chance Menschen dort abzuholen wo sie stehen. Und stehen kann man heutzutage eben auch im Internet.

Ich würde mich über Ihre Zustimmung zum Antrag im Sinne des Verwaltungsstandpunktes freuen. Es gibt uns die Chance einen Überblick über bestehende Angebote zu bekommen und planvoll deren Erweiterung voran zu treiben.

Ein Tipp zum Abschluss: Ihre Hand müssen sie in der analogen Welt heben, damit sich online etwas ändert.

Unseren dazugehörigen Antrag finden Sie hier.

Katharina_Schenk2Zur ablehnenden Haltung der Leipziger Stadtverwaltung, kein vereinfachtes Anmeldeverfahren für Spontanpartys auf den entsprechend eines Antrags der SPD-Fraktion kürzlich geschaffenen Grillplätzen zu ermöglichen, erklärt Stadträtin Katharina Schenk:

„Es ist – das muss man leider sagen – wenig überraschend, was im Papier der Verwaltung zu lesen ist. Gerade das junge und dynamische Leipzig steht im Bereich legaler Open-Air-Partys weiterhin im Abseits und verschließt sich der Lebenswirklichkeit vieler Menschen, die es zum Feiern von Geburtstagen oder ähnlichen privaten Zwecken nach draußen zieht. Gerade angesichts des enger werdenden öffentlichen Raums ist es sehr bedenklich, dass hier erneut kein Zeichen gesetzt wird. Wir müssen jetzt Freiräume schaffen. Eine Party im Freien mit mehreren Gästen feiern zu können, sollte nicht das Privileg der Menschen mit eigenem Grün am Haus sein.

Die Partys finden aktuell fast erzwungenermaßen illegal statt, denn das Anmeldeverfahren – sofern es angestrebt wird – scheitert schon daran, einen entsprechend zugewiesenen Raum zu finden. Ein einfaches, am Zweck orientiertes Verfahren zu schaffen, sollte einer Stadt doch möglich sein, die regelmäßig mit Jugendlichkeit und Dynamik die Schlagzeilen bestimmt. Den aktuellen Stand empfinde ich als sehr enttäuschend – auch für diejenigen, die sich zum Beispiel durch Lärm von illegalen Partys gestört fühlen. Momentan ist wirklich niemandem geholfen. Hier muss nachgearbeitet werden.“

 

Die Haltung der Stadt Leipzig bezieht sich auf einen Antrag der SPD-Ratsfraktion, den Sie hier finden.

Katharina_Schenk2In der Ratsversammlung vom 25.03. beantwortete die Verwaltung eine Anfrage der SPD-Fraktion zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger im Rahmen des Haushaltes.

Dazu erklärt Katharina Schenk:
„Es zeigt sich, dass in Sachen Beteiligung noch Luft nach oben ist. Gerade die Tatsache, dass keine Kinderbetreuung und kein Ausweichtermin angeboten werden, steht einer breiteren Beteiligung im Wege. Mit Spannung erwarten wir deswegen die angekündigte Vorlage, die hier Lösungen aufzeigen will. Ich bin zuversichtlich, dass die Probleme, die unsere Anfrage aufgeworfen hat, in diesem Rahmen gelöst werden können und im kommenden Doppelhaushalt Berücksichtigung finden. Breite Beteiligung ist gerade im Bereich Haushalt unerlässlich, um Akzeptanz für die Entscheidungen zu schaffen.“