Artikel von Marius Wittwer für das Leipziger Amtsblatt vom 20.12.2025
In letzter Zeit bewegte mich besonders ein Thema: Die Agra-Brücke. Wer Leipzig auf schnellem Weg von Süden erreichen will, muss sie überfahren. Diese Hochstraßenbrücke ist eine direkte Folge des Kohleabbaus im Leipziger Süden, denn bedingt durch die immer größer werdenden Tagebaulöcher mussten zahlreiche Straßen verlegt werden. Mitte der 1970er-Jahre verlegte man dann die Fernstraße 2 so, dass sie den alten Herfurth´schen Landschaftspark einmal in der Mitte zerteilte. Schon damals hofften viele, dass man dieses Übel vielleicht in ein paar Jahrzehnten beseitigen könnte.
Lange sah es so aus, dass die marode Brücke durch einen Tunnel ersetzt werden wird. Immer wieder versprach das auch Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) – er unterzeichnete 2021 eine Finanzierungsvereinbarung mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Die Tieferlegung der Trasse steht sogar im Landesverkehrswegeplan. Mittlerweile ist die Brücke aber so geschädigt, dass nur noch ein schneller Neubau helfe, so heißt es plötzlich. Sicherlich wäre ein Tunnel teurer, aber welche Vorteile hätte er? Es gäbe weniger Lärm, Leipzig und Markkleeberg hätten ihre grüne Verbindung und der historische Englische Landschaftspark seine Gestalt zurück.
Was denken Sie? Schreiben Sie mir: marius.wittwer@stadtrat.leipzig.de











