Artikel von Ute Köhler-Siegel für Amtsblatt vom 07.07.2012

Startet ein junger Mensch sein Berufsleben ohne ausreichende Qualifikation, ist die Gefahr der Erwerbslosigkeit hoch und die öffentlichen Haushalte werden durch hohe Sozialausgaben belastet.
Die Bildungspolitischen Leitlinien der Stadt Leipzig dienen als Handlungsrahmen zahlreicher Planungen der Verwaltung, wie beispielsweise der Schulentwicklungsplanung und der Kindertagesstättenplanung. Die Leitlinien, die in der letzten Ratsversammlung beschlossen wurden, werden von der SPD-Fraktion unterstützt.

Die wichtigsten Aufgaben, die sich daraus ergeben, sind unserer Meinung nach:
1. Die Schaffung ausreichender Betreuungskapazitäten für Kindergarten und Krippe, damit am Anfang des Bildungsweges Chancengleichheit gewahrt wird.
2. Die Umsetzung der Schulentwicklungsplanung, um die Leipziger Schullandschaft zukunftsfähig zu gestalten.
3. Die Entwicklung neuer Konzepte, um die Anzahl der jungen Menschen zu reduzieren, die die Schule ohne Abschluss verlassen.
Die Umsetzung der Bildungspolitischen Leitlinien ist ein weiterer Schritt für Leipzig, sich den Herausforderungen einer modernen, zukunftsorientierten und sozialen Stadt zu stellen. Viele Ressourcen werden auch in Zukunft in diesen Bereich fließen müssen.

Bereits zur Juni-Sitzung des Leipziger Stadtrats wurde ein Antrag der SPD-Fraktion zum schnelleren Ausbau der Kinderbetreuung ins Verfahren gebraucht. In diesem Antrag sind bereits zahlreiche Punkte, die Bündnis 90/Die Grünen in einem offenen Brief jetzt fordern, enthalten.

Christopher Zenker, Stadtrat, Mitglied im Fachausschuss Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule: „Leipzig wächst nicht nur durch steigende Geburten, sondern auch durch den Zuzug von Familien mit Kindern. Dies macht einen zügigeren Ausbau von Betreuungsplätzen unerlässlich. Aufgrund der teilweise erheblichen Bauverzüge beim Bau von Kindertagesstätten (KiTAs) hat sich die Platzsituation, insbesondere im Krippenbereich weiter verschärft. Daher fordert die SPD-Fraktion neben ausreichend Mitteln zum Bau und zum baulichen Unterhalt von Kindertagesstätten auch den Aufbau eines Controllingsystems, um Bauverzüge zu reduzieren.“

In der Umsetzung kann dies für die KiTa-Bedarfsplanung bedeuten, dass über den tatsächlichen Bedarf hinaus der Bau von Kindertagesstätten genehmigt wird, um jährlich stattfindende Verzögerungen abfedern zu können. Darüber hinaus muss geprüft werden, inwiefern von den Bauträgern ein größerer Planungsfortschritt abverlangt wird, bevor diese Maßnahme tatsächlich in die Bedarfsplanung aufgenommen wird.

Zenker weiter: „Die Trägervielfalt bei Kindertagesstätten ist ein Markenzeichen von Leipzig und macht es möglich, dass vielfältige Betreuungsideen und -konzepte umgesetzt werden können. Die Stadt besitzt jedoch insbesondere über ihre Einrichtungen auch Steuerungsmöglichkeiten bei der Platzvergabe. Der Anteil von 25 Prozent der Kindertagesstätten in städtischer Trägerschaft muss daher gehalten werden. Dazu fordert die SPD, dass 2013 neben Kindertagesstätten in freier Trägerschaft auch wieder städtische Einrichtungen gebaut werden.“

Beim Ausbau der Kinderbetreuung ist jedoch nicht nur die Stadtverwaltung gefordert, sondern sie muss dabei auch vom Land unterstützt werden.
„Seit Jahren stagniert der Landeszuschuss. So liegt die Kita-Pauschale seit 2005 unverändert bei 1800 Euro. Die Betriebskostensteigerungen müssen daher allein von den Kommunen, den Eltern und den Trägern geschultert werden. Neben der vollständigen Weitergabe der Bundesgelder zum Betrieb von Kindertagesstätten, fordern wir daher vom Land eine deutliche Anhebung der Kita-Pauschale an die tatsächliche Kostenentwicklung“ so Zenker abschließend.

Anlage: Antrag der SPD-Fraktion „Kindertagesstättenfinanzierung priorisieren“ vom 04.06.12

Kontakt: Christopher Zenker, Tel: 01577-2537393

Die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat lädt ein zur öffentlichen Podiumsdiskussion am Dienstag, dem 03.07.2012, 19:30 Uhr, zum Thema: „Schulhäuser zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Bedarf – Finanzierung – Sanierung/Bau – Zukunft“.

Die Diskussion findet im Forum-Lipinski, Rosa-Luxemburg-Straße 19/21, 04103 Leipzig, statt.

Seit Jahren steigen erfreulicherweise die Geburtenzahlen in unserer Stadt. Dadurch spitzt sich jedoch die Situation in den Schulen zu. Die Stadt wird in den nächsten Jahren sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen, um Schulen neu zu bauen und Bestandsschulen zu sanieren. Daran führt kein Weg vorbei. Bei einem Investitionsbedarf von über einer halben Milliarde Euro kann man durchaus von einer zentralen kommunalen Herausforderung für die nächsten Jahrzehnte sprechen.
Wo können geeignete Standorte gesichert werden? Wie können die Planungen vorangetrieben werden? Auf welchem Wege können Bau- und Sanierungsleistungen ausgeschrieben werden? Diese und weitere Fragen wollen wir mit Ihnen diskutieren.

Als Referenten sind eingeladen:
Siegfried Haller (Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Bildung-Stadt Leipzig)
Otto Herz (ehem. Mitglied Bundesvorstand GEW)
Georg Heyn (Vorsitzender Stadtschülerrat)
Ute Köhler-Siegel (Stadträtin)
Raimund Krell (Leiter des Hochbauamtes der Stadt Leipzig)
Holger Mann (Landtagsabgeordneter)
Heiko Oßwald (Stadtrat)
Dirk Panter (Landtagsabgeordneter)

Moderation:
Andreas Hellner (Vorsitzender Landeselternrat Sachsen)
Anja Sinzig (Vorsitzende Stadtelternrat)

Artikel von Christopher Zenker für Amtsblatt vom 23.06.2012

Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen in den Kindertagesstätten steigt Jahr um Jahr. Mehr zu betreuende Kinder bedeuten auch, dass mehr Erzieherinnen und Erzieher benötigt werden. Die Stadt Leipzig hat sich richtigerweise dazu entschlossen, den Ausbau von Kindertagesstätten hoch zu priorisieren und den Anteil an kommunalen Einrichtungen bei 25 Prozent zu halten. Dies bedeutet, dass die Stadt neue kommunale Einrichtungen ans Netz geben muss und hierfür zusätzliches Personal braucht. Zudem werden in den nächsten Jahren einige Erzieherinnen und Erzieher in den Ruhestand gehen. Da auch die Freien Träger mehr Personal benötigen sind diese in den Prozess einzubinden. Deshalb beauftragen wir die Stadt, zu prüfen, wie junge Menschen durch ein gesteigertes Angebot an Praxisplätzen bei der Vollzeitausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher sowie bei der berufsbegleitenden Erzieherausbildung von Sozialassistenten an den Arbeitgeber „Stadt Leipzig“ gebunden werden können.

Der Ausbildungsgrundsatz der Stadt Leipzig lautet: „Die Planung sichert die Zukunftsfähigkeit der Verwaltung.“ Dies muss auch für Erzieherinnen und Erzieher gelten. Weitere Informationen zum „Antrag Personalkonzeption städtische Erzieher/Erzieherinnen“ finden Sie unter spd-fraktion-leipzig.de.

In der Ratsversammlung im Mai wurde von der Stadtverwaltung darüber informiert, dass die Kapazitäten in den Gymnasien ab dem Schuljahr 2014/15 nicht mehr ausreichen werden.

Die Stadt Leipzig benötigt zwei zusätzliche Standorte, um die geplanten 61 Eingangsklassen (in diesem Jahr werden 53 fünfte Klassen gebildet) unterzubringen.

Darauf aufbauend stellte die SPD- Fraktion in der letzten Ratsversammlung die Anfrage, wie die Verwaltung die entsprechenden Kapazitäten in so kurzer Zeit schaffen will.

Die Verwaltung teilte nun mit, dass die Eröffnung zwei neuer Schulstandorte für das Schuljahr 2015/16 geplant wird, der Neubau in der Telemannstraße und die Reaktivierung der Schulgebäude in der Gorki-Straße 15 und 25.

Um die Kapazitäten ab dem Schuljahr 2013/14 zu erweitern, plant die Stadtverwaltung weiterhin, in der Ratzelstraße (ehemals 55. Mittelschule) und in der Fechner-Schule im Vorfeld Gymnasien einzurichten, die nach Fertigstellung in die neuen Gebäude umziehen.

Hierzu Ute Köhler-Siegel, die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion:

„Diese Zwischenlösung ermöglicht es, in kurzer Zeit die Kapazitäten zu erweitern. Viele Eltern haben kaum noch die Möglichkeit, ein Gymnasium für ihr Kind auszuwählen, weil viele Schulen, besonders im Süden und Südwesten überfüllt sind“.

Ute Köhler-Siegel

Ute Köhler-Siegel

In der Ratsversammlung im Mai wurde von der Stadtverwaltung darüber informiert, dass die Kapazitäten in den Gymnasien ab dem Schuljahr 2014/15 nicht mehr ausreichen werden.

Die Stadt Leipzig benötigt zwei zusätzliche Standorte, um die geplanten 61 Eingangsklassen (in diesem Jahr werden 53 fünfte Klassen gebildet) unterzubringen.

Darauf aufbauend stellte die SPD- Fraktion in der letzten Ratsversammlung die Anfrage, wie die Verwaltung die entsprechenden Kapazitäten in so kurzer Zeit schaffen will.

Die Verwaltung teilte nun mit, dass die Eröffnung zwei neuer Schulstandorte für das Schuljahr 2015/16 geplant wird, der Neubau in der Telemannstraße und die Reaktivierung der Schulgebäude in der Gorki-Straße 15 und 25.

Um die Kapazitäten ab dem Schuljahr 2013/14 zu erweitern, plant die Stadtverwaltung weiterhin, in der Ratzelstraße (ehemals 55. Mittelschule) und in der Fechner-Schule im Vorfeld Gymnasien einzurichten, die nach Fertigstellung in die neuen Gebäude umziehen.

Hierzu Ute Köhler-Siegel, die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion:

„Diese Zwischenlösung ermöglicht es, in kurzer Zeit die Kapazitäten zu erweitern. Viele Eltern haben kaum noch die Möglichkeit, ein Gymnasium für ihr Kind auszuwählen, weil viele Schulen, besonders im Süden und Südwesten überfüllt sind“.

Der Vorschlag der Stadtverwaltung geht an den Standorten Pittler-/Pferdnerstraße und Weißdornstraße über die im Stadtratsbeschluss festlegte Obergrenze von 50 Bewohnerinnen  und Bewohnern pro Objekt hinaus. Dies wird mit dem vorliegenden interfraktionellen Antrag korrigiert.

Wir schlagen vor, die Standorte in Wahren von 70 auf 36 Personen und in Grünau von 180 auf 50 zu reduzieren. Die Cradefelder Straße 12 in Portitz halten wir wegen des baulichen Zustandes für nicht geeignet. Daher soll dieses Objekt aus dem Konzept herausgenommen werden. In Portitz verringert sich daher die Zahl der Plätze von 50 auf 35. Wir hoffen, dass bei einer kleineren Zahl von Asylsuchenden an einem Ort die Kontakte mit der ansässigen Wohnbevölkerung besser möglich werden. Hierzu ist auch das Patenschaftsmodell auszubauen.

Als Teilkompensation zur geringeren Belegung in der Weißdornstraße und an den Standorten in Wahren und Portitz fordern wir eine Prüfung der Sanierung von zwei Häusern am Standort Riebeckstraße 63. Dabei sollen pro Haus maximal 50 Plätze geschaffen werden. Auf den Standort Weißdornstraße hätten wir sehr gern sofort komplett verzichtet. Da die Stadt jedoch vom Land verpflichtet ist, Kapazitäten entsprechend der zu erwartenden Zuweisung von Flüchtlingen vorzuhalten, schlagen wir vor, diesen Standort zur Abdeckung des dringendsten Bedarfs auf maximal zwei Jahre und maximal 50 Personen zu begrenzen. Um diesen Standort spätestens Ende 2014 ablösen zu können und die geringere Belegungsdichte an den Standorten Portitz und Wahren auszugleichen, fordern wir, dass die Stadtverwaltung geeignete Objekte vorschlägt. Dies soll auch mittels öffentlicher Ausschreibung geschehen.

Das Ziel der Änderungen ist, die Lebensbedingungen von Asylsuchenden zu verbessern. Gleichzeitig nehmen die Fraktionen die Sorgen und Ängste der Anwohner ernst, erteilen den aggressiven und vorurteilsbehafteten Tendenzen in den Protesten gegen das kleinteilige Unterbringungskonzept allerdings eine klare Absage.

Hauptziel der Antragstellerinnen und Antragsteller ist es jedoch, die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge in Einzelwohnungen weiter zu maximieren. Mit mehr als 60 % dezentraler Unterbringung in Einzelwohnungen im gesamten Stadtgebiet übernimmt Leipzig eine Vorreiterrolle in Sachsen. Leider setzt die Landesregierung den Kommunen hier Grenzen. Die Gemeinschaftsunterbringung wird im Sächsischen Flüchtlingsaufnahmegesetz als Regelunterbringung definiert und die dezentrale Unterbringung mit Erlass des Sächsischen Innenministeriums auf Notfälle reduziert.

Die Fraktionen fordern die CDU auf, ihren Worten taten folgen zu lassen und eine Änderung des Gesetzes zu veranlassen.

Nähere Informationen befinden sich im gemeinsamen Antrag, der als Anlage beigefügt ist.

Für Rückfragen stehen Ihnen die Sozialausschussmitglieder und fachpolitischen SprecherInnen zur Verfügung

Christopher Zenker, SPD-Fraktion,
Juliane Nagel, Fraktion DIE LINKE,
Norman Volger, Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen