Artikel von Heiko Bär für Amtsblatt vom 22.10.2011

Alle Untersuchungen zur Wirksamkeit kommunaler Wirtschaftsförderung zeigen, dass es möglich ist, den Wohlstand einer Stadt oder Region langfristig positiv zu gestalten. Diese Gestaltbarkeit ist für uns eine wichtige Erkenntnis. Ich verweise auf den Aufholprozess der Stadt Leipzig, um bis zum Ende des Solidarpaktes 2019 auf eigenen Beinen stehen zu können, oder die haushaltspolitische Perspektive unserer Stadt, nur durch langfristig höhere Gewerbesteuern auf einen grünen Zweig zu kommen.

Wir müssen unser Schicksal in die eigene Hand nehmen, quasi kommunalpolitischen Unternehmergeist zeigen. In den richtigen Händen, mit den richtigen Instrumenten und der richtigen Einstellung ist kommunale Wirtschaftsförderung das einzige Werkzeug, das in der Lage ist, die genannten Herausforderungen zu bewältigen. Dafür muss die Wirtschaftsförderung über das Tagesgeschäft hinaus blicken, darf nicht nur im Abarbeiten von Unternehmensanfragen und Mitnehmen diverser Bundes- und Landesprogramme bestehen. Die vom Stadtrat beschlossene Clusterförderung ist ein erster Schritt dorthin. Wirtschaftsförderung muss aber auch weit darüber hinaus strategisch arbeiten, mit mess- und prüfbaren Zielen und Teilzielen. Sie brauch vor allem eines: Gestaltungsoptimismus!

„Nach einem Hin und Her von inzwischen mehr als anderthalb Jahren begrüßen wir die Entscheidung des Innenministeriums ausdrücklich, dem Trägerwechsel endlich zuzustimmen. Um ehrlich zu sein, bin ich aber dennoch ein wenig fassungslos, wie lange der Freistaat eine solche Entscheidung leichtfertig und mit fadenscheinigen Begründungen hinausgezögert hat“, erklärt Christopher Zenker, der sportpolitische Sprecher der SPD-Fraktion und Vorsitzende des Fachausschusses Sport. Die Stadt Leipzig und der Deutsche Fußballbund fordern den Trägerwechsel aus fachlichen Gründen schon seit längerem.

Zur teilweisen Weiterfinanzierung des alten Trägers ergänzt Zenker: „Ob der Leipziger Sportjugend e.V. über die teilweise Weiterfinanzierung tatsächlich dazu zu bewegen ist, den Übergang des Projekts an den neuen Träger, die Outlaw gGmbH, zu unterstützen, ist ernsthaft zu bezweifeln. Bereits vor über anderthalb Jahren wurde eine entsprechende Vereinbarung mit dem alten Träger geschlossen, die sogar eine Übernahme der Beschäftigten nicht ausschloss. Bis dato ist sie jedoch nicht erfüllt worden. Es bleibt nun zu hoffen, dass der Leipziger Sportjugend e.V. bzw. die handelnden Akteure nun ernsthaft kooperieren.“

Ziel von Fanprojekten ist es, die Gewaltbereitschaft und antidemokratische Einstellungen abzubauen. Gleichzeitig stärken diese Projekte die kreative Fankultur und bieten alternative Freizeit- und Bildungsangebote speziell für jugendliche Fans an. Bei dem alten Träger des Fußballfanprojekts, dem Leipziger Sportjugend e.V., hatten Stadt Leipzig und der Deutsche Fußballbund starke Bedenken, dass diese Ziele erfüllt werden. Deshalb wurde ein Trägerwechsel angestrebt und mit der Outlaw gGmbH ein geeigneter, erfahrender Partner gefunden. „Wir versprechen uns vom Trägerwechsel eine qualitative Weiterentwicklung des Fanprojekts. Das vom Freistaat durchgedrückte Festhalten an Teilen des wohl mit Absicht in der Ministeriumsmeldung in Anführungsstriche gesetzten Know-hows vom alten Träger ist da ein ganz falsches Signal“, sagt Ulrike Herold, SPD-Vertreterin im Jugendhilfeausschuss.

„Der Kompromissbereitschaft der Stadt Leipzig und damit des Sozialbürgermeisters Prof. Thomas Fabian ist es zu verdanken, dass wir künftig  wieder ein Fanprojekt in Leipzig haben. Das Taktieren von Innenminister Ulbich war gefährlich und ist keinesfalls hilfreich für die ohnehin schwierige Situation in Sachen des Leipziger Fußballs gewesen“, so Zenker abschließend.

SPD-Fraktionschef Axel Dyck ist sehr erstaunt über die verbale Entgleisung des Linken-Stadtrats Engelmann: „Ich finde die Äußerungen, die Herr Engelmann im Zusammenhang mit der Konzessionsvergabe für die Stromversorgung in den eingemeindeten Ortsteilen gestern von sich gegeben hat, und deren ehrabschneidende Art und Weise in hohem Maße peinlich für Engelmann selbst, aber damit auch für seine ganze Fraktion. Ich sehe hier auch die Fraktionsvorsitzende in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass ihr Kollege die Regeln des Anstands im Umgang miteinander achtet. Besonders bemerkenswert ist jedoch, dass der Kollege lospoltert, ohne doch tatsächlich die komplexen Zusammenhänge kennen zu können, denn diese sind den Stadträten erst heute mit einer Vorlage zugegangen.“

Wenn eine Ausschreibung gestartet wird, besteht eine Bindung an die entsprechenden Gesetzlichkeiten und Regelungen, die eine Vergabe definieren. Dabei ist der entscheidende Punkt, dass die Kommune das wirtschaftlichste Angebot annehmen muss. Axel Dyck dazu: „Wie der Kollege Engelmann heute in der entsprechenden Vorlage nachlesen kann, handelte es sich mit Sicherheit nicht um einen Alleingang des Oberbürgermeisters, sondern um ein Verfahren, dass den gängigen Regeln folgte. Schließlich muss die Stadt ein rechtssicheres und transparentes Verfahren garantieren. Zudem erfolge die Prüfung und Bewertung der Angebote durch die Verwaltung und externe Sachverständige auf Basis eines vorher festgelegten Kriterienkatalogs. Setzt man dem die Aussagen vom Kollegen Engelmann entgegen, könnte man meinen, er wollte die Stadtverwaltung und damit den Oberbürgermeister zum Rechtsbruch aufrufen und dazu zu bewegen, Aufträge nach Belieben zu vergeben. Das kann er doch nicht ernst meinen?“

Abschließend erklärt Axel Dyck: „Natürlich hätte auch ich mir ein anderes Ergebnis der Ausschreibung gewünscht.“

Artikel von Axel Dyck für Amtsblatt vom 08.10.2011

Die Straßenbahnlinie 14 als Kulturbahn kommt! So lautete die Antwort auf unsere Anfrage aus der September-Ratsversammlung. Ich kann es nur begrüßen, dass die Kulturbahn Fortschritte macht, denn schließlich hat meine Fraktion diesen Antrag bereits im September letzten Jahres erfolgreich durch den Stadtrat gebracht.
Was soll die Kulturbahn bringen?

Wir wollen mit ihr kulturell vielfältig entwickelte Gebiete unserer Stadt zwischen Plagwitzer Bahnhof und Hauptbahnhof miteinander verbinden. So möchten wir zum Beispiel die Tapetenfabrik mit der Baumwollspinnerei, dem Klingerhaus, dem Centraltheater und der Schaubühne Lindenfels verknüpfen.

Ab dem Fahrplanwechsel am 1.Januar 2012 wird die Linienführung der Linie 14 zudem um den Promenadenring verlängert. Damit werden dann alle wichtigen Haltestellen am Ring bedient. Das erhöht zusätzlich die Attraktivität der Linie und es bringt deutliche Verbesserungen bei den Umsteigebeziehungen. Darüber hinaus wird es bei der Linie 14 keinen Taktwechsel geben, so dass die Kulturbahn durchgehend in einem 20-Minuten-Takt fahren wird.
Besonders erfreulich ist, dass die LVB die Bahnen der Linie von örtlichen Künstlern gestalten lassen möchte. Damit wird das Besondere der Kulturbahn schon von außen deutlich.

Die beiden SPD-Stadträte für den Wahlkreis Mitte, Heiko Oßwald und Manfred Rauer, veranstalten am 27. September eine Bürgersprechstunde zum Thema „Haushalt 2012“.
Hierzu laden sie die Bürgerinnen und Bürger ihres Wahlkreises von 17 bis 19 Uhr in das Bürgerbüro „Café Tiefensee“ (Zentralstraße 1, 04109 Leipzig) ein.

Eine Anmeldung ist wie immer nicht erforderlich!

Artikel von Ute Köhler-Siegel für Amtsblatt vom 24.09.2011

Die seit Jahren erfreulicherweise steigenden Geburtenzahlen führen zu einer sich zuspitzenden Situation in den Schulen. Hierauf hat die Stadt nun endlich mit der aktuellen Schulnetzplanung reagiert.
Der Hauptschwerpunkt der Planung liegt auf dem Ausbau der Schulplätze. Dabei soll allerdings auch nicht außer Acht gelassen werden, dass ein ausreichendes Raumangebot zur Verfügung stehen muss, um einen guten Unterricht und eine gute Betreuung der Schüler sicherstellen zu können. Aus der Schulnetzplanung resultiert daher ein ambitioniertes Vorhaben, das nicht zum Nulltarif zu haben ist. Die Stadt wird in den nächsten Jahren sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen, um Schulen neu zu bauen und Bestandsschulen zu sanieren. Daran führt kein Weg vorbei.

Es ist wichtig, dass sich die Schulkonferenzen intensiv mit dem vorliegenden Plan befassen, denn ihre Anregungen spielen bei der Gesamtplanung eine tragende Rolle. Schulkonferenzen betrachten jeweils ihren Standort und geben entscheidende Anregungen. Verwaltung und Stadträte sind dann gefordert, die Verteilung der Finanzmittel und die Ausgewogenheit der Standorte im Blick zu halten. Deshalb gilt: Liebe Eltern, Schüler und Lehrer, beteiligen Sie sich, diskutieren Sie mit, planen Sie mit!

Wie die Stadt jetzt mitteilte, werden die finanziellen Mittel im Rahmen der Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepaketes zur Schaffung von 16 zusätzlichen Schulsozialarbeiterstellen zur Verfügung gestellt. Hiervon entfallen sechs Stellen auf Mittelschulen und zehn Stellen auf Grundschulen. Damit ist, wie von der SPD-Fraktion seit Jahren gefordert, eine flächendeckende Versorgung an den kommunalen Mittelschulen erreicht.
„Schulsozialarbeit soll soziale Benachteiligungen ausgleichen und individuelle Beeinträchtigungen überwinden helfen, um junge Menschen in ihrer schulischen Ausbildung  und sozialen Integration zu fördern. Wichtigstes Ziel von Schulsozialarbeit ist es, der Schulverweigerung entgegenzuwirken und allen Schülern zu einem Schulabschluss zu verhelfen“, erklärt Ute Köhler-Siegel, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion.

Der in den Verhandlungen zum Hartz-IV-Bildungspaket im Februar 2011 auf Initiative der SPD erzielte Kompromiss zwischen Bundesrat und Bundestag sieht bundesweit 3000 zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeit vor. Der Bund stellt jährlich zusätzliche Mittel für den Bereich der Schulsozialarbeit für die Jahre 2011 bis 2013 bereit.

„Schulsozialarbeit bietet für die Stadt eine der wenigen Möglichkeiten das Schulsystem für Mittelschüler gerechter zu gestalten. Wir freuen uns sehr, dass die Verwaltung das Bildungs- und Teilhabepaket konsequent umsetzt. Leider läuft die Finanzierung über das Bildungs- und Teilhabepaket der Schulsozialarbeiterstellen 2014 aus. Wir werden uns für eine Finanzierung über das Jahr 2014 hinaus stark machen und setzen dabei auf die Unterstützung unserer Landtags- und Bundestagsabgeordneten. Unser Ziel ist und bleibt die flächendeckende und langfristige Versorgung mit Schulsozialarbeitern an kommunalen Schulen “, so Köhler-Siegel weiter.

Der Bedarf an Schulsozialarbeit wird aus jugendplanerischer Sicht an allen kommunalen Mittelschulen aber auch verstärkt an Grundschulen gesehen. Ute Köhler-Siegel abschließend: „Viele Eltern haben große Bedenken, ihre Kinder an einer staatlichen Mittelschule anzumelden, weil es dort viele soziale Probleme gibt. Mit Schulsozialarbeit können wir die Akzeptanz von Mittelschulen erhöhen“.